Gibt es freien Willen?
Letztendlich ist ein Gehirn auch nur eine CPU und unsere Neuronen (quasi Transistoren) reagieren auf bestimmte Umstände (if else Logik) quasi voreingestellt.
Eigentlich sind nur die Umstände entscheidend. Die Reaktion darauf ist voreingestellt.
Was meint ihr?
6 Antworten
Da du die Möglichkeit hast, zu entscheiden, wie eine Entscheidungsfindung zustande kommt, ohne dass du selbst entscheidest, sondern diese delegierst, sind solche Entscheidungen nicht durch die Funktion des Gehirns vorprogrammiert.
So kannst du z.B. entschieden, deinen Weg mit einem Würfel zu wählen: 1 und 2 für links, 3 und 4 für geradeaus, 5 und 6 für rechts. Zwar triffst du die jeweiligen Entscheidungen zur Fortsetzung deiner Route nicht mehr selbst, aber die Entscheidung, so vorzugehen wurde von dir getroffen - egal ob frei oder programmiert. Damit ist deine eingeschlagene Route, obwohl Methode zur Wahl von dir bestimmt, nicht durch eventuelle Programmierung des Gehirns vorgegeben.
Du hast also die Freiheit, zumindest die Möglichkeit, eine solche eventuelle Programmierung zu umgehen bzw. zu vermeiden.
Für mich ist das eine sehr schwierige Frage. Ich denke, man kann das Gehirn nicht ohne weiteres mit einem klassischen Computer gleichsetzen, da klassische Computer von keinen Quanteneffekten gebrauch machen. Im Gegensatz dazu, beeinflussen diese sehr wohl unseren Denkprozess. Laut dem momentanen Wissenschaftlichen konsensus, sind diese Quanteneffekte rein probabilistisch und daher kann man nicht von einer voreingestellten Reaktion reden.
Meiner Meinung nach gibt es keinen freien Willen im Sinne davon, dass man sein eigenes Gehirn steuern kann. Stattdessen trifft das Gehirn Entscheidungen, welche man individuell als freien Wille wahrnimmt, da man 'selbst' ja das eigene Bewusstsein ist. Das Bewusstsein ist also nur das Erlebnis, die Welt aus der Perspektive seines eigenen Gehirns zu betrachten.
Alles in allem macht es aber für uns keinen Unterschied, da es an unserer Wirklichkeitswahrnehmung nichts ändert, ob wir einen freien Willen haben oder nicht.
Nur teilweise, weil jeder auf seine Reaktionen Einfluss nehmen kann. Es gibt die ursprünglichen Reaktionen, die sind wie genetisch programmiert. Es gibt Reaktionen (wie z.B. das Zusammenzucken beim Erschrecken), die wir willentlich nicht beeinflussen können. Andere können wir auch modifizieren (z.B. unsere Reaktionen auf angsteinflößende Situationen, Reaktionen auf Beleidigungen oder Bedrohungen usw.). Da wir unsere Reaktionen auf unterschiedliche Situationen anpassen können, und so reagieren können wie wir es wollen (und manchmal braucht es etwas Treining dafür), ist diese These so nicht haltbar. Ist aber ein sehr interessantes philosophisches Gedankenspiel, über das man sich sehr lange austauschen könnte...
Nein, die Umstände wandeln dich zwar jedoch liegt die Entscheidung wie du auf Umstände reagierst bei dir selbst.
Beispiel: Deine Frau verlässt Dich
Nun liegt es an dir darauf zu reagieren ob du in einer Trauerphase drin bleibst und dich die ganze Zeit betrinkst und oder nach der Trauerphase jemanden neuen suchst.
Es gibt dann noch mehr Wege die jeweils zu einen anderen Resultat bzw. Realität führen.
Falsch, Synapsen und Neuronen können ihre Verbindungen ändern. Dadurch ist dem Gehirn ein Lernprozess möglich.
Besser vergleichbar ist das Gehirn mit einem Neuronalen Netz
Von einer lernfähigen if-else Logik hab ich noch nicht gehört.
Alles was Computer machen lässt sich durch sehr simple "if-else Logik" darstellen, und lernende Systeme auf Computern gibt es zuhauf. z.B. Q-Learning und PPO sind Algorithmen, die diese erlauben.
Lernprozess /= Freier Wille. Und außerdem können Lernprozesse auch mit der im Fragetext vorhandenen Logik stattfinden.