Die Wittelsbacher heute kosten unseren Staat Millionen. Sollte man sie nicht lieber "zum Teufel schicken", m.a.W. abschaffen?
Heuer (6.2.16) berichtete die SZ u.a.:
Vor fast hundert Jahren richtete der Freistaat den Wittelsbacher Ausgleichsfonds ein, um die einstige Herrscherfamilie zu alimentieren.
Dessen Ausschüttung zählt seit jeher zu den bestgehüteten Staatsgeheimnissen Bayerns. Nun werden erstmals Zahlen öffentlich.
Auch knapp 100 Jahre nach dem Ende der Monarchie in Bayern ist es höchst lukrativ, der ehemaligen Herrscherfamilie der Wittelsbacher anzugehören. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung kommt sie jedes Jahr in den Genuss von knapp 14 Millionen Euro, die der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) ausschüttet. Diese Stiftung wurde im Jahr 1923 vom Freistaat Bayern errichtet, um die Mitglieder des Hauses Wittelsbach weiterhin zu alimentieren. http://www.sueddeutsche.de/bayern/wittelsbacher-erben-der-bayerischen-koenige-kassieren-immer-noch-millionen-1.2852054
Kann sowas in Zeiten immer knapperer Kassen und allgemeiner Sparsamkeit noch gerechtfertigt sein eine solche seltsame, bizarre, merkwürdige Familie wie die Wittelsbacher auf Staatskosten durchzufüttern?
Sollte man nicht lieber ein paar Polizisten mehr einstellen oder in die Bildung investieren oder in die Eingliederung von Flüchtlingen?
Was meint ihr liebe GF-Leser?
3 Antworten
Wenn es nach mir ginge, dann sollten alle Adelstitel abgeschaft werden, außer bei denen die tatsächlich blaues Blut haben.
Aber das wären dann Aliens und die müsste man dann genau untersuchen.
Aber was machen manche märchengläubige im 21 Jahrhundert?
Stehen an Straßenrand und heulen Rotz und Wasser wenn die Queen zu besuch kommt.
Keiner denkt dabei dran mit wieviel Blut die ihr Imperium zusammengestohlen haben.
Hier Bayern-Adel und Beatrix von Storch, leider nur ein Aprilscherz, aber schönes Foto:
Der Staat zahlt gar nichts mehr. Bitte lesen.
Der WAF entstand in der Folge der Novemberrevolution von 1918, durch die die Monarchie in Bayern endete. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Wittelsbacher entsprechend der Domanialfideikommisspragmatik des Kurfürsten Max IV. Joseph von Bayern von 1804 und der Bayerischen Verfassung von 1818 ihr Hausgut auf den damals finanziell schlecht gestellten Staat übertragen. Im Gegenzug hatte der Staat die Versorgung der Wittelsbacher übernommen und diese 1834 im Verfassungsgesetz über die Zivilliste geregelt.
Nach der Revolution 1918 wurde versucht, bayerisches Staatsvermögen und Wittelsbacher Hausvermögen voneinander zu trennen. Die vom Obersthofmeisterstab verwalteten Liegenschaften der Zivilliste wurden vom Freistaat als Staatseigentum betrachtet. Mit Hilfe des Staatsrechtslehrers Konrad Beyerle versuchten die Wittelsbacher 1921 nachzuweisen, dass sie erst gegen einen Versorgungsanspruch ihr Hausgut in das Staatsvermögen eingebracht hätten und in Bayern eine Trennung von Staats- und Hausvermögen überhaupt erst vollzogen werden müsse. 1923 wurde ein Kompromiss gefunden, der in ein Gesetz vom 9. März 1923 gefasst wurde: Demnach fielen die ehemaligen Vermögenswerte aus dem Hausgutfideikommiss König Ludwigs I. und Teile der Liegenschaften aus dem Vermögen König Ottos I. nicht direkt an das Haus Wittelsbach zurück, sondern flossen in die neu errichtete Stiftung ein. Gleichzeitig verpflichtete sich die Familie Wittelsbach freiwillig, auch weiteres Privatvermögen, vor allem Kunstschätze, in den Fonds einzubringen mit der Bestimmung, diese dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit wurde der erste Stiftungszweck des WAF begründet, das kulturelle Erbe des Hauses Wittelsbach zu bewahren. Neben dem WAF errichtete das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach Kronprinz Rupprecht von Bayern die Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft, die Eigentümerin der vor Errichtung des Haus- und Staatsfideikommisses von 1804 erworbenen Kunstschätze der Wittelsbacher wurde. Die Wittelsbacher Landesstiftung ist seither Eigentümerin, wenn auch nicht Verwalterin eines großen Teils der Bestände der Münchner Museen.
Auf der Grundlage dieses Gesetzes verzichtete das Haus Wittelsbach dauerhaft auf alle weiteren vermögensrechtlichen Ansprüche gegen den Staat. Das heißt, es mussten seitens des Staates weder Vermögensbestandteile an Familienangehörige herausgegegeben werden, noch musste sich der Freistaat zu künftigen Unterhaltszahlungen verpflichten. Daraus leitet sich der zweite Stiftungszweck ab: Seither gilt, dass ausschließlich die erwirtschafteten Erträge aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds und keinerlei Unterstützungsleistungen durch den Freistaat Bayern zur dauerhaften wirtschaftlichen Versorgung der Mitglieder des Hauses Wittelsbach beitragen.
Vieleicht hast du die SZ falsch interpretiert.
Nein. Die SZ hat seriös berichtet, Du hast aber nicht sorgfältig genug gelesen, einen fehlerhaften Schluß daraus gezogen und anschließend eine falsche Behauptung aufgestellt.
DEr Bericht der SZ steht nicht im Gegensatz zu @Omikrons sehr guter Darstellung.
Das Vermögens was Bayer in WAF eingebracht hat, war das ehemalige Vermögen der Wittelsbacher.
Da man kaum mehr auschütten wird als reinkommt, bekomen die praktisch gegen die Übertragung ihres Vermögens (wozu seinerzeit auch die Ludwig II Schlösser gehörten) nur einen Teil der Erträge daraus.
Auf jeden Fall bekommen sie kein Geld aus dem bayerischen Staatshaushalt.
Gute, sehr komplette Darstellung.
Sorry... ist von Wikipedia.
Macht nichts, stimmt aber mit dem Überein was Poldi so im privaten Kreis verlauten läßt.
Was sind Stiftungen? - Nichts anderes als scheinlegale Möglichkeiten die Steuern zu hinterziehen.
Vor allem im Korruptionsskandalparadies Bayern, wo ein dahergelaufener Politiker (FJS) seinen Kindern eine halbe Milliarde (an der Steuer vorbei) hinterlassen kann. Da werden doch Stiftungen auch und gerade für Adelige angelegt, um Geld zu waschen, Steuern zu sparen, Steuern zu hinterziehen, die Allgemeinheit zu betrügen, der Allgemeinheit Schaden zuzufügen.
Einer von vielen, vielen Artikeln zum Thema:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stiftungen-die-grosse-flucht-1.2878061
Was sind Stiftungen? - Nichts anderes als scheinlegale Möglichkeiten die Steuern zu hinterziehen.
Das ist eine bereits im Ansatz fehlerhafte Verallgemeinerung, da die Steuerhinterziehung nicht Zweck einer jeden Stiftung ist. Somit taugt diese Behauptung nicht als Diskussionsgrundlage.
Wieso auf Staatskosten? Weißt Du überhaupt, was eine Stiftung ist? Und weißt Du auch, daß die Wittelsbacher vor Gründung der Stiftung ihren Besitz auf das Königreich Bayern übertragen haben? Und daß das Stiftungsvermögen im wesentlichen aus diesem übertragenen Besitz besteht?
Der Freistaat Bayern hat lediglich die Pflicht, das Vermögen der Stiftung zu verwalten, dafür zu sorgen, daß es nicht geschmälert wird und den Ertrag, der mit diesem Vermögen gemacht wird, an die Nachkommen der Wittelsbacher auszuzahlen.
Zu behaupten, die Wittelsbacher kosten die öffentliche Hand jedes Jahr einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag ist eine bewußte Falschaussage.
Siehe dazu auch http://www.thomas-muetze.de/files/a_stamm_muetze_2681.pdf
Stiftungen werden von der Allgemeinheit mitgetragen.
Gerade Stiftungen sind ideale Mittel um Steuern nicht zahlen zu müssen. Wie häufig gab es Pressemeldungen, die die morsche Basis von Stiftungen demaskierten bzw. offenlegten, dass Steuern hinterzogen wurden und werden. Stiftungen heißen Stiftungen, tatsächlich sind sie sehr häufig Mogelpackungen:
http://kurier.at/wirtschaft/stiftungen-sind-schlupfloecher-fuer-steuerhinterziehung/12.515.183
Dann schau Dir an, wie alt diese spezielle Stiftung ist. Dann dürfte Dir bewußt werden, daß sie nicht zum Zwecke der Steuerhinterziehung gegründet wurde.
Das Alter sagt gar nichts aus über eine bayerische Stiftung. Bayern ist das korrupteste, verlogenste, menschlich gesehen falscheste Bundesland von allen. (Siehe die Bücher von Wilhelm Schlötterer!) Und die Wittelsbacher taugen keinen Pfifferling, morsche Faulware:
Womit wir dann an einem Punkt angelangt wären, an welchem die private persönliche Befindlichkeit als Ersatz für eine objektive Betrachtung überprüfbarer Tatsachen herhalten muß.
Mit dieser unsachlichen Darstellung stehst du aber ziemlich allein da. Wer sich mit der Materie nur ein wenig beschäftigt hat und nicht mit Vorurteilen an die Sache herangeht wie du, dürfte zu wesentlich zuterffenderen Feststellungen gelangen.
Bezichtigen Sie somit die SZ unseriös berichtet zu haben?