Depression/Trauma oder einfach Einbildung?
Guten Morgen,
Vorab: Ich habe bereits eine Therapie hinter mir und warte aktuell auf einen weiteren Platz für das tiefenpsychologische Verfahren, die Frage interessiert mich dennoch
ich spring jetzt einfach mal gleich ins Thema - ich hab seit ich mich erinnern kann Probleme in sozialen Situationen, habe depressive Schübe und bin emotional sehr instabil. Vor einigen Jahren bekam ich dann die Diagnosen ADS und Borderline.
Ich konnte auch einige Ursachen wie zB mangelnde Aufmerksamkeit durch Eltern, Mobbing in der Schule, schlechte Beziehung zur Familie etc. festmachen und es klang alles logisch für mich. Aber mich lässt bis heute das Gefühl nicht los, dass da noch etwas ist. Es ist ein richtig unangenehmes Gefühl. Es gibt auch so ein paar Verhaltensweisen die ich als Kind hatte, die ich mir auch nicht durch eben genannte Faktoren erklären kann. Bspw. bekomme ich auch heute noch automatisch Heulkrämpfe, wenn mir gesagt wird, ich muss im Krankenhaus bleiben (Gott sei Dank noch nicht oft passiert) gegen die ich absolut nichts machen kann so sehr ich mich auch anstrenge. Es ist wie als würde sich mein Kopf mit allen Mitteln wehren im Krankenhaus zu bleiben.
Jetzt mal zu meiner Frage - kann man sich einreden, einem wäre was Schlimmes passiert wenn da tatsächlich nichts ist und glaubt der Körper das irgendwann?
Ich kann nicht mehr sagen, ob ich immer noch so traurig bin, weil ich es will oder weil mein Körper mir sagen will, dass da noch was ist, was ich nicht verarbeitet habe..
8 Antworten
Es gibt auch so ein paar Verhaltensweisen die ich als Kind hatte, die ich mir auch nicht durch eben genannte Faktoren erklären kann.
wieso kannst du dir das nicht durch das Genannte erklären?
für mich ist das sehr gut damit erklärbar
Probleme in sozialen Situationen, depressive Schübe, emotional sehr instabil
ADS und Borderline
Ich konnte auch einige Ursachen wie zB mangelnde Aufmerksamkeit durch Eltern, Mobbing in der Schule, schlechte Beziehung zur Familie etc. festmachen
nur wenn man als Kind durch seine Eltern gefestigt ist, kann man sich auch mutig und neugierig auf andere Menschen und ungewohnte Umgebungen und Situationen einlassen
nicht in anderen Umgebungen übernachten zu wollen, hat was mit tiefer Verunsicherung und Verlustängsten zu tun
das eigene Zuhause und das eigene Bett geben einem die Sicherheit und Geborgenheit, die man braucht, gerade wenn die eigenen Eltern diese Sicherheit und Geborgenheit nicht vermitteln können
Wenn ich mit Männern 40+ alleine bin, ob sie gefährlich aussehen oder nicht, fühl ich mich sehr unwohl.
und was schließt du daraus?
dass du als Kind von einem Mann sexuell missbraucht wurdest?
Nein eigentlich nicht, da ich mich an keinen Vorfall oder Ähnliches erinnern kann. Es gäbe zwar Verwandte denen auch sowas nachgesagt wird aber ich kann mich nicht erinnern mal da gewesen zu sein.
Gab einige komische Typen mit denen meine Mum zusammen war aber wenn hat mich eher die Art wie die mit ihr umgegangen sind geprägt.
also krankenhaus ist für mich auch immer ein absoluter horror gewesen. da ich als kind viel dort verbringen musste, ist es heute immer noch mit einem kloß im hals. dabei ist egal ob ich rein muss oder eines meiner kinder rein musste.
vielleicht ist es auch, dieses gefühl du hast keine "macht" mehr über dein geschick und musst dich in die hände anderer begeben. vielleicht ändert es was an deiner sicht, wenn du die leute dort betrachtest als welche die dir nur helfen wollen. sieh weniger den zwang, vielleicht hast du dann weniger angst davor.
Ja in die Richtung geht es tatsächlich, es ist ein gewisser Kontrollverlust
Ich muss noch hinzufügen - eine Phobie vor Krankenhäusern habe ich nicht, habe auch einige Zeit in einer Praxis gearbeitet also vor Instrumenten oder Ähnliches fürchte ich mich auch nicht. Nur sobald man mir sagt - du darfst nicht zu Hause schlafen - geht der Heulkrampf los.
Als Kind war ich auch immer total hysterisch wenn ich ungeplant irgendwo übernachtet habe oder mit Leuten ungeplant irgendwo hingefahren bin weil ich zu meiner Mutter wollte bzw Angst hatte, ihr nicht Bescheid sagen zu können, wohne nun aber schon seit 6 Jahren nicht mehr zu Hause und habe auch inzwischen nur noch wenig Kontakt zu ihr
Na, ich denke, dass dann nicht das KH das Problem ist sondern das nicht Zuhause sein.
Was die anderen Dinge angeht kann ich mir beides vorstellen. Entweder redest du dir ein, dass da noch was ist oder da ist wirklich noch mehr gewesen, was du verdrängt hast.
Da Du Borderline-Störung ja diagnostiziert bekamst, können diese Ängste auch damit zusammen hängen. Hier findet man ja sehr oft Verlust/Verlassens-Ängste.
Im Laufe der Therapie wird sich das sicherlich weiter heraus kristallisieren.
Und klar, man kann sich auch Ereignisse einreden,die so oder gar nicht existiert haben.
Unsere Psyche ist ein merkwürdig Ding ,hab ich schon oft festgestellt, Sie sagt uns nicht immer direkt, was los ist, sondern zeigt sich sehr oft auch auf Umwegen in Gleichnissen, zum Teil in Träumen, führt uns manchmal dadurch aber auch ganz schön in die Irre.
Alles Gute!
Kann auch ein Erlebnis im Krankenhaus gewesen sein, dass du verdrängt hast. Probier es mal mit Hypnose. Ist etwas unkonventionell, ich weiß, aber ich kenne einige Leute denen es geholfen hat, inklusive mir.
Wenn ich mit Männern 40+ alleine bin, ob sie gefährlich aussehen oder nicht, fühl ich mich sehr unwohl. Kann mich aber so in Gruppen ganz normal mit ihnen unterhalten. Das passt nicht ganz zum Rest, kann aber auch nur Übertreibung sein.