Altgold schmelzen

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Die Frage ist nicht zu Beantworten ohne zu wissen ob Du das Altgold nur umschmelzen möchtest, z.B. in ein neues Schmuckstück oder ein Nugget, oder ob Du es einfach nur homogen verschmelzen möchtest um es, anstelle es jetzt an eine Scheideanstalt zu verkaufen, lieber als Investment behalten möchtest um es dann später zu verkaufen. Wenn keine Verunreinigungen wie Steine, Karabinerfedern, Lacke, Wachsfüllungen oder ähnliches im Altgold enthalten sind brauchst Du eigentlich keine Chemie zugeben. Sogenannte Schmelzpulver wie Borax dienen zum einen dazu verunreinigungen in einer Schlacke zu binden, und zum anderen um über der flüssigen Schmelze eine Schutzschicht vor Sauerstoff aufzubauen. Letzteres ist vor allem im Schmuckguß interessant um die Legierung nicht zu verändern. Gold kann man theoretisch so lange flüssig vor sich hinkochen lassen wie man möchte ohne das etwas verlohren geht, bei anderen, nicht edlen Metallen wie Kupfer dagegen bildet sich durch die Hitze und Sauerstoff eine Oxidschicht welche bei einem längeren Schmelzvorgang den Kupferanteil in der Legierung verringern würde. Wenn Du also nur Altgold in einen Barren umformen möchtest spielt das keine Rolle, willst Du wieder eine verwendbare Legierung herstellen ist darauf Rücksicht zu nehmen. Brauchen tust Du zunächst einen Schmelzofen, am besten Induktion, bei kleineren Mengen reicht auch ein normaler Elektroofen wie man ihn zum Beispiel im normalen Goldschmiedehandel bekommt. Gibts schon für unter 1000 Euro. Dann Graphittiegel, einen Rührstab, Eine Tiegelzange um den Tiegel aus dem schmelzofen nehmen zu können, und eine Ausgussform. Zusätzlich natürlich eine Schutzausrüstung bestehend aus Schutzbrille, Lederschürze und temperaturbetändigen Handschuhen. Kleinstmengen kannst Du auch direkt in einer Grephitschale mit einer Gasflamme die min 1100C hat aufschmelzen. Den eigentlichen Schmelzvorgang läßt Du Dir am besten erst mal zeigen, entweder bei einem Goldschmied oder in einer Scheideanstalt (www.edelmetallschmelze.de). Aufgrund der hohen Temperaturen sollte man mit einem gesunden Respekt an die Sache rangehen, nicht dass es zu verbrennungen oder einem Feuer kommt. Auch sollte man sein Scheidgut vorher fachkundig auf Störstoffe untersuchen, da z.B. in sehr altem Schmuck verwendetes Cadmium oder Byrillium aus Uhrenfedern beim Schmelzen giftige Dämpfe bildet. Der Schmelzofen sollte deshalb möglichst unter einer Absaugung mit Elektrostatischem Filter und oder Aktivkohlefilter stehen.