Muss ShishaTabak fermentiert werden?

2 Antworten

Hallo Julian, Ich bin leider kein Shishatabakexperte komme aber aus einem Ähnlichen Bereich.. :D

Unter der Fermentation von Tabak versteht man alle notwendige Vorgänge, um den dachreifen Tabak in Rohtabak für die Herstellung von Rauchtabak zu verwandeln. Es handelt sich dabei letztlich um die Fortführung derjenigen Abbau-Prozesse im Tabakblatt, die bei der langsamen Trocknung bereits eingesetzt haben. Der fermentierte Rohtabak enthält Aromastoffe, die teilweise schon im Blatt vorhanden, aber überdeckt waren oder die als Abbauprodukte der Umwandlungsprozesse entstanden sind. Die blatteigenen Eiweiße müssen fast vollständig abgebaut sein, so dass der fermentierte Rohtabak wohlriechend und elastisch ist und beim Glimmen nicht nach verbranntem Eiweiß (Haar, Wolle) riecht. Bei der Beurteilung von Rohtabak wird meist eine Glimmprobe gemacht, indem z.B. eine brennende Zigarre auf das Blatt gehalten und das Glimmverhalten (kein zu schneller Abbrand) und der Geruch überprüft wird.

Zigaretten- und Pfeifentabak werden zweckmäßigerweise nur kurz fermentiert oder soßiert und aromatisiert, da bei der Fermentation auch Blattzucker abgebaut wird. Typischer Zigarettentabak enthält jedoch einen hohen Zuckeranteil, nur dunkle Zigaretten wie (Roth-Händle, Gitanes) bestehen auch aus Zigarrentabak.

Die Vorgänge bei der Fermentation sind auch heute noch nicht vollständig bekannt, es handelt sich um eine Mischung von Abbauprozessen durch blatteigene Fermente und Enzyme sowie um bakterielle Stoffumsetzungen. Deshalb darf Tabak auch nicht "totgetrocknet", also über einen längeren Zeitraum "knochentrocken" gehalten werden, weil dadurch die Fermente wirkungslos werden - derartiger Tabak kann nur durch Soßierung und Aromatisierung zu Schnitt-Tabak weiterverarbeitet werden.

Vorbereitung

Zur Fermentation sollen möglichst nur ähnliche Tabakblätter verwendet werden, also z.B. alle getrockneten Sandblätter einer Sorte. Daher wird der getrocknete Tabak zunächst sortiert und das ähnliche Blattgut in Partien zusammengestellt. Dabei können die Blätter auch schon nach Verwendungszweck vorsortiert werden. Für die Zigarrenherstellung können z.B. drei Partien nach Beschädigungsgrad der Blätter erstellt werden: stark beschädigte Blätter als Einlage, bessere Blätter als Umblatt und die schönsten und geschmeidigsten Blätter als Deckblatt. Zweckmäßigerweise werden die einzelnen Partien vor der weiteren Verarbeitung noch gereinigt, so dass keine Sandkörner oder Fremdkörper mehr enthalten sind. Meist genügt, sie ordentlich auszuschütteln oder abzustreichen, in einzelnen Fällen muss das Blatt mit einem trockenen Tuch abgewischt werden. 

(C) tabakanbau.de

Zu deiner Frage WIE:

Kaufe dir Einmachgläser die du möglichst Luftdicht verschließen kannst. Anschließend trocknest du best möglich deinen Tabak und verstaust ihn im Einmachglas. Das Einmachglas sollte knapp 23 Stunden am Tag Luftdicht und Licht geschützt lagern. Einmal Täglich öffnest du das Glas und überprüfst deinen Tabak auf eventuellen schimmel. Dabei bleibt das glas 1 Stunde geöffnet. Anschließend alles wieder Luftdicht verpacken und das Prozedere beginnt von vorne.

PS: Bei uns heißt es desto länger man fermentiert desto besser ist es.

CAlgernon  02.06.2018, 23:54

:-D Deine Antwort kommt mir aus einem anderen Bereich recht bekannt vor ;-) Tabak verhält sich aber etwas anders und braucht länger als MJ.

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Hi,

das hängt von der Sorte ab. Ich baue dieses Jahr auch Tabak an. Hatte ich zwar schon zwei mal welchen, aber nur zur Zierde.

Ich habe unter Anderen die Sorte Rot Front, welche nicht zwingend fermentiert werden muss. Allerdings müssen die Blätter sehr lange unter recht feuchten aber gut belüfteten Umständen getrocknet werden. Das kann schon ein halbes Jahr oder länger dauern.

Generell fermentieren alle pflanzlichen Stoffe, sobald sie von der Pflanze entfernt werden. Allerdings geschieht dies nur solange, bis ein Minimum an Restfeuchtigkeit verbraucht wurde. Bei Tabak geht man einen Schritt weiter. Man fermentiert die Blätter unter Zugabe von Druck (Pressen) und Wärme. Das ist ein recht schwieriger Prozess. Wie ich das alles genau bewerkstellige weiß ich noch nicht ganz. Wir haben um die 140 Pflanzen (aufgeteilt auf 3 Haushalte). Das wird noch ein ganzes Stück Arbeit. Mein Cousin hat ein paar Unterlagen dazu. Wenn ich ihn mal wieder sehe, kann ich Dir noch einmal schreiben.

Im Internet und bei Youtube findet man aber einiges.