Warum behaupten viele Frauen, heterosexuell zu sein, obwohl sie sich auch zu Frauen sexuell hingezogen fühlen?
Ich erlebe immer wieder - in Internetforen, in Interviews und im Real Life -, dass viele Frauen sagen, dass sie heterosexuell seien, dass sie sich aber auch zu Frauen sexuell hingezogen fühlen (und zum Teil auch positive sexuelle Erfahrungen mit Frauen gemacht haben bzw. machen). Für mich ist das ein Widerspruch. Wenn sich eine Frau sowohl zu Männern als auch zu Frauen sexuell hingezogen fühlt, dann ist sie für mich per Definition bisexuell. Als Begründung für die angebliche Heterosexualität wird von vielen Frauen angegeben, dass sie sich zwar körperlich auch zu Frauen hingezogen fühlen, aber nur an Beziehungen mit Männern interessiert sind. Trotzdem reicht doch die sexuelle Neigung zu Frauen dafür aus, dass es sich um bisexuelle Frauen handeln muss (oder eben um lesbische, wenn sie sich nicht zu Männern hingezogen fühlen). Mir ist also nicht klar, warum sich solche Frauen als heterosexuell bezeichnen. Beschreiben sich solche Frauen als heterosexuell, weil sie denken, dass sie damit eine immer noch bestehende gesellschaftliche Norm besser erfüllen? Die passendere Selbstbeschreibung solcher Frauen müsste m.E. lauten: "Ich bin bisexuell, führe Beziehungen aber lieber mit Männern bzw. fühle mich emotional stärker zu Männern hingezogen."
Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen.