Ist Streicheln etwas Sexuelles?

auch wenn du es so nicht mehr wahr haben möchtest, auch du hast damals Liebe und Wärme empfangen, nur scheinst du das nicht mehr für dich so spiegeln zu können, was die ersten 3-4 Jahre betreffen würde..

Was du nicht alles zu wissen glaubst! Du hast meine Eltern nicht gekannt.

sicher hab ich das nicht, aber dennoch gab es Personen, die dir die Zuversicht gaben, das zu werden wer du bist und dass mussten nicht zwangsläufig die Eltern sein. und weiß zumindest, dass mein Erzeuger nicht mal das Wort selbst wert war. aber dass, das ist eben eine andere Geschichte, ein anderes Leben -ein anderer Lebensweg der eben auch dir Zuteil wurde.

Zuversicht- gerade nicht! Leistung- Strafe- Leistung- Strafe- Leistung- Strafe...natürlich wurde ich bei Leistung unterstützt...(Nachhilfe, Fahrdienst...)

das was du nun anführt, folgte ja auch nach der Kitaphase und bestimmte Dinge wie eben Vertrautheit kann man ja nun selbst geben und empfangen, zulassen.

Vertrautheit zu meinen Eltern? Das war: Niemals!

das war jetzt nicht allein auf die Eltern bezogen, sondern auf alle Menschen in deinem Umfeld und zur eigenen Person

Da waren nicht viele:

Haus am Rande eines Dorfes- von Mitschülern als Zugezogener gemobbt- keine Freunde. Dann, nach anderthalb Jahren, Jungengymnasium in der Kleinstadt: Nach Unterrichtsschluß in den Bus und wieder ins Dorf. Bleibt nur die eigene Person- und ja, ein Spruch meines Vaters hatte auch was gutes: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.

Immerhin zählt die erste Spruchhälfte, denn Gott gibt es (für mich) nicht.

Nun, das dem eigenen schiksal kann nicht immer gleich entrinnen. Da hat jeder ein Päckchen zu tragen. Und dennoch kannst du es hinter dir lassen, ich bräuchte aber auch mehr als 40 Jahre dafür...

Ich habe mein Päckchen bereits getragen. Als Asperger in einer Paralellwelt zu leben, in der Sex nicht vorkommt, aber mit dem Argwohn, daß es auf der anderen Seite sexuell sehr vergnüglich zugeht. ???

bestimmt, jedenfalls leben viele damit ganz gut.

Was bleibt mir übrig, als es den Menschen in der Parallelwelt zu gönnen? :-)

Andere haben keine Arme (Contergan), sind blind, taub oder noch viel schlimmeres, als nur ausgegrenzt zu werden.

eine Ausgrenzung ist aber auch durch dich selbst gewollt, allein schon wegen der eigenen -von anderen nicht wahrzunehmenden- inneren Verletzbarkeit. um dann als einsamer zahnlose Wolf angesehen zu werden, naja, wenn ich da in meinen Siegel schaue...

Ausgrenzung: Sowohl als auch.

Nach Workshops z.B. verbringen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen oft noch einen gemeinsamen Abend "im Felsenkeller o.ä." Da irre ich mit einem Glas Wein in der Hand einsam zwischen den Stehtischen umher oder sitze mitten zwischen zwei Gruppen, die sich prima unterhalten am Tisch. Also Ausgrenzung.

Heute weiß ich das und gehe nach dem letzten offiziellen Vortrag (alleine) ins Bett. Selbstausgrenzung.

Loriot in einem Sketch beim Festbanquett, einsam und ignoriert von rechts, links und Kellner: Boah! Das paßt auf mich wie die Faust aufs Auge. Da wird mir schlecht, wenn ich das anschaue!

die Parodie ist, sich nicht selbst so zu verhalten, dass eben nicht andere einen dann so behandeln. aber ja, mir ist auch dieses Szenario nicht unbekannt und vermeide hierauf solche Treffen. Es wäre auch nicht meine Plattform um Austausch zu finden..

Meine Plattform zwar auch nicht, aber es geht mir im Prinzip überall so. Nachher wurde- loriot-typisch- das Ganz völlig überzeichet. Ich wäre nicht unter dem Tisch gelandet. :-) Aber das Grundprinzip am Anfang war für mich schon schmerzhaft. Obwohl ich es seit Kindheit gewohnt bin. Als ich 6 war, ist die Schlaglochpiste vor unserem Haus schön geteert worden (noch mit einer echten Dampfwalze!). Da trafen sich die Jungs aus dem Dorf zum Rollschuhhockey. Einer kannte niemden der Jungs, stand dabei und guckte zu...wer wohl?

ja, solche Erfahrungen wurden mir auch zuteil, bis heute kann auch ich nicht über mein Erscheinungsbild für andere nicht ändern, was immer zunächst Ablehnung hervorruft. es bedarf viel Zeit, und Meinungsfindung vorgefasste Ansichten der anderen zu zerstreuen und wenn es dann mal gelingt, wissen die wenigsten, dass hinter dieser Fassade einer ist, was man ich sehen wollte, einer wie du und ich.

Wenigstens war und ist mein äußeres Erscheinungsbild durchschnittlich bis ganz gut. Heute habe ich wohl eine gewisse Ähnlichkeit mit Jürgen von der Lippe.

Es ist wohl die Ausstrahlung: Ein Mann, der von sich überzeugt ist,- für den es selbstverständlich ist, daß 90% der Frauen, die er anmacht, sich für ihn auf den Rücken legen und die Beine beit machen- eher über kurz denn über lang--- dieser Mann hat eine ganz andere Ausstrahlung als ich, der sich nicht für perfekt hält, einige Selbstzweifel hegt und es für selbstverständlich und real ist, daß eine Frau sich niemals für ihn auf den Rücken legen würde.

Das tut dem alltäglichen Umgang mit Frauen keinen Abbruch.Ob an der Supermarktkasse, im Orchester oder sonst wo. Nur ein Thema ist tabu...