Beschnitten oder unbeschnitten?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Beschnitten 50%
Unbeschnitten 50%

8 Antworten

Unbeschnitten
Beschnitten oder unbeschnitten...?

Eine Beschneidung von Genitalien sollte ausschließlich bei medizinischer Notwendigkeit erfolgen.

Solche Eingriffe führen zu weitreichenden Konsequenzen, mit großen, sowohl physischen, als auch psychischen Risiken.

In den Leitlinien der Gesellschaft für Kinderchirurgie wird ausdrücklich davor gewarnt!

Abgesehen von Situationen medizinischer Notwendigkeit, sind Genitalbeschneidungen in Deutschland ausschließlich aus einem Grund nicht verboten. Hier hat der Gesetzgeber Rücksicht auf die Religionsfreiheit, inkludiert mit den jeweiligen Besonderheiten, genommen.

Wäre dieser Faktor nicht vorhanden, so gäbe es längst ein generelles Verbot, lediglich mit den bereits angesprochenen Ausnahmen.

Grundsätzlich gilt in Deutschland das Grundgesetz, was die Rechte aller Menschen in Deutschland schützen soll. Dazu gehören selbstredend auch Kinder und Neugeborene. Jeder Mensch hat in Deutschland ein Recht auf Unversehrtheit.

Dazu lassen sich viele sachliche Berichte finden, mit Bezug auf entsprechende wissenschaftliche Studien...

Ein Beispiel aus der FAZ:

Beschneidungsdebatte: Auch die Seele leidet...

Die Beschneidung von Kindern kann zu Traumata, Schmerzen und Komplikationen führen. Studien belegen, dass auch die spätere Sexualität oft negativ beeinflusst wird.

In den Leitlinien der Gesellschaft für Kinderchirurgie heißt es, Beschneidungen seien mit einer „signifikanten Komplikationsrate behaftet“. Die Nachblutungsrate wird auf bis zu 6 Prozent beziffert. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, sagt: „Wir Kinder- und Jugendärzte sehen immer wieder Komplikationen nach Beschneidungen, die mit erheblichen Schmerzen einhergehen, da die Genitalorgane außerordentlich schmerzempfindlich sind. Das gilt auch für Neugeborene in den ersten Lebenswochen.“

Die Wunde könne sich entzünden, gelegentlich müsse nachoperiert werden. „Solche Komplikationen treten nach etwa zehn Prozent der Beschneidungen auf - auch wenn der Eingriff sachgerecht war.“ Auch im Fall des vierjährigen Jungen aus Köln befand das Landgericht in seinem umstrittenen Urteil, der Eingriff sei medizinisch „einwandfrei“ gewesen. Das Kind kam wegen Nachblutungen in die Notaufnahme und musste während der Behandlung mehrfach in Narkose versetzt werden.

Ein Trauma, mit oder ohne Narkose

Matthias Franz, Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Düsseldorf, sagt, dass es bei Beschneidungen „nicht selten zu schwerwiegenden genitalen Verletzungen mit seelischen und sexuellen Langzeitproblemen“ komme: „In einem Aufklärungsbogen vor dem Eingriff wird eine Fülle medizinischer Risiken genannt, bis hin zu irreversiblen Beschädigungen des Penis.“ Manche Patienten hätten „die halbe Eichel nach der Beschneidung verloren, wieder andere haben eine schwere Narbenbildung“.

Unabhängig von diesen Komplikationen sei die Beschneidung ein Trauma, so Franz. „Neugeborene haben während des Eingriffs starke Schmerzen, Stresshormone werden ausgeschüttet, der Herzschlag steigt massiv an. Die Kinder schreien schrecklich, wenn die Beschneidung ohne Narkose oder ohne örtliche Betäubung durchgeführt wird. Aber auch eine Narkose bringt Risiken mit sich.“

Maximilian Stehr, Kinderchirurg am Münchner Universitätsklinikum, erinnert sich an einen Fall im vergangenen Jahr: In einer Arztpraxis sei es während einer Beschneidung zu einem Narkosezwischenfall gekommen. Der Junge kam auf die Intensivstation. Er habe nie wieder das Bewusstsein erlangt, sagt Stehr. Auch er spricht von der Gefahr eines Traumas: „Die Gefahr eines Traumas ist am größten, je weniger man gegen die erheblichen Schmerzen vorgeht.“

Erfahrung von Gewalt und Machtlosigkeit

Eine Studie im „Journal of Health Psychology“ aus dem Jahr 2002 bestätigt die Traumagefahr und belegt, dass starke Schmerzen bei der Beschneidung Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben: Permanente und irreversible Veränderungen der neurologischen Funktionen, die für Schmerzempfinden und Gedächtnis verantwortlich sind, können die Folge sein. So sei belegt, dass Kleinkinder bis zu sechs Monate nach der Beschneidung eine erhöhte Schmerzreaktion bei Impfungen zeigen - im Gegensatz zu unbeschnittenen Kindern. Stehr spricht von einer Verhaltensänderung bei den Kindern, die sich beispielsweise in der Angst vor Ärzten bei der Nachuntersuchung zeige.

Auch ältere Kinder, die beschnitten werden, nähmen den Eingriff als Erfahrung von Gewalt und Machtlosigkeit wahr, so die Studie von 2002. Vor allem rituelle Beschneidungen werden demnach von den Kindern assoziiert mit Aggressivität. Sie führen zu einer Schwächung des Selbstbewusstseins und zu Albträumen.

Aus Angst wird Realität

Muslimische Jungen werden häufig im Alter von vier bis sechs Jahren beschnitten. Das ist das Alter, in dem „unter dem empathischen Schutz der Eltern die sexuelle Identität der Kinder“ entstehe, sagt Franz. Die Jungen hätten einerseits eine „recht genaue Wahrnehmung für äußere Fakten, werden aber andererseits noch durch kindliche Ängste und Phantasien bestimmt“. Eine häufige Angst sei, „dass jemand ihren Penis beschädigen könnte“. Die Beschneidung, sagt Franz, lasse aus den Ängsten Realität werden. „Nicht wenige geraten in stille Panik: Mama und Papa lassen das zu. Und so kann nicht nur die Kastrationsangst verstärkt werden, sondern es kann auch zu einem latenten Vertrauensbruch in der Beziehung zu den Eltern kommen.“

Psychoanalytiker Franz verweist darauf, dass bei Mädchen „jede genitale Verletzung als Trauma international anerkannt“ werde. Sicherlich gebe es dimensionale Unterschiede. „Das geht von grausamen Verstümmelungen bis hin zu mit Vorhautbeschneidungen vergleichbaren Graden. Auch das rituelle, erzwungene Anritzen beispielsweise der großen Schamlippen ist richtigerweise verboten.“ Man dürfe Kindern nicht weh tun, sagt Franz, „man verletzt sie auch nicht im Genitalbereich, egal ob Junge oder Mädchen“.

Kinderchirurg Stehr hebt hervor, dass die Vorhaut kein nutzloses Gewebe sei. Sie habe eine Schutzfunktion für die Eichel, sei wichtig für die Sekretbildung und ermögliche ein intensiveres sexuelles Erleben. 2011 erschien eine Studie in Dänemark über sexuelle Schwierigkeiten von heterosexuellen Paaren, bei denen der Mann beschnitten ist. Im Vergleich zu unbeschnittenen Männern sei durch das Abtrennen der sensiblen Vorhaut, die viele erogene Nervenenden enthält, das sexuelle Erleben reduziert. So berichteten in dieser Studie beschnittene Männer dreimal häufiger von Orgasmusschwierigkeiten als nicht beschnittene.

Frauen von beschnittenen Partnern berichteten zudem häufiger (38 Prozent) von sexueller Unzufriedenheit als Partnerinnen von unbeschnittenen Männern (27 Prozent). Sie gaben auch viermal öfter an, unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zu leiden. Gründe für die sexuellen Probleme können den Studien zufolge frühzeitige Ejakulationen, Orgasmusschwierigkeiten, verminderte Sensibilität, eine unnatürliche Trockenheit des Penis, Erektionsprobleme oder schmerzhafte Schädigungen durch die Beschneidung sein.

„Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, die gesunde Vorhaut eines kleinen Jungen zu entfernen“, sagt Franz. Beschneidung aus präventiven Gründen sei, wenn überhaupt, nur für sexuell aktive erwachsene Männer oder Jugendliche bedeutsam, sagt Stehr: „Für eine Beschneidung im nicht einwilligungsfähigen Alter spricht also auch in diesem Zusammenhang nichts.“ Und der Leitsatz jedes ethischen ärztlichen Handelns sei: Primum nihil nocere - zuerst einmal niemals schaden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Fachärztin für Pharmakologie & Toxikologie
twasname  18.03.2024, 19:14

Hab manchmal das gefühl du bist die einzige in dem saftladen hier die wirklich ahnung hat 👍🤝

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GabHH  18.03.2024, 19:32
@twasname

Danke, aber das ist zu viel des Lobes. 😉

Hier sind einige Personen unterwegs, die sich durchaus auskennen.

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Unbeschnitten

Hallo Noahkuh, 👋

Beschnitten oder unbeschnitten?
✅ nicht genitalverstümmelt
Frage an die damen findet ihr beschnitten oder unbeschnitten besser.

Selbstverständlich unbeschnitten,

also nicht genitalverstümmelt!

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LG 🙋🏻‍♀️🪶

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Beschnitten

Eindeutig beschnitten ich kenne beide Seiten ob mit pelle oder freiliegend habe mich damals auch freiwillig beschneiden lassen weil ich es auch wollte und die Vorhaut war eh viel zu lang gewesen und es sah nur ekelhaft aus wenn der Penis steif war und die Eichel immer noch komplett bedeckt war jetzt ist die Vorhaut weg und ein ganz anderes neues Lebensgefühl habe ich kennengelernt

Beschnitten

Sieht für mich ästhetischer aus. Und wirkt auf mich intuitiv sauberer. 🙂 Beim miteinander schlafen gibt es sich wenig, soweit ich das mal feststellen konnte.

Kann doch komplett egal sein ob beschnitten oder unbeschnitten 🤷🏻‍♀️

Elias14x  15.03.2024, 13:45

Wieso? Ist doch ästhetisch

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