Wie kommt es dass Hiroshima und Nagasaki nicht mehr verstrahlt sind?

5 Antworten

Die Strahlung ist dort immer noch höher. Ich habe ein Stück Trinitit, in dem ist noch mit geeigneten Meßgeräten nachweisbar, welche Art Bombe dieses Glas-Mineral erzeugt hat. Aber die Strahlung ist mittlerweile auf ein sehr niedriges Level gefallen (Stichwort: Halbwertzeit) und es hat sich ja mit dem Wind auch viel davon schön verteilt. Außerdem wurde sehr viel vom "spaltbaren Material" gespalten um den ... äh ... Knall und Feuerpilz zu erzeugen.

So eine Explosion hat es in Tschernobyl nie gegeben, da brodeln stark strahlende Isotope mit einen langen halbwertszeit vor sich hin (aber eben nicht mit so viel Energie auf einen Schlag wie bei einer Atombombe).

So eine Reaktorkatastrophe ist quasi eine Atombombe die ein par Jahrtausende braucht um fertig explodiert zu sein ;)


Skinman  25.06.2017, 15:44

Es wurde bei beiden Kernexplosionen nur ein geringer Bruchteil des Spaltmaterials tatsächlich gespalten (Hiroshima: eins von etwa 64 kg Uran, Nagasaki: eins von 6,19 kg Plutonium - dort also immerhin um die 16%. (Und davon wiederum nur ein verschwindend geringer Bruchteil tatsächlich in Energie umgesetzt - etwa ein Gramm.)

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matmatmat  25.06.2017, 15:51
@Skinman

Ja, komplett in Energie umgesetzt wird in beiden Prozessen wenig, meist entsteht ja bei der Spaltung einfach was kleineres + Strahlung. Das gespaltene kg ist in kurzlebigere Isotope zerfallen, die restlichen 5kg oder so haben sich sehr großflächig verteilt. In Fukushima lagerten meines Wissens deutlich über 100kg Treibstoff und da ist sicher nicht jedes 5. kg gespalten worden. Das liegt da und strahlt laaaangsam aber kontinuierlich vor sich hin.

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Unfälle in Atomkraftwerken lassen sich nur bedingt mit Atombomben vergleichen. In Atomkraftwerken kommen zum Teil andere Materialien zum Einsatz als in Atombomben.

Und die Menge ist natürlich auch entscheidend, sowie die Vollständigkeit der Umsetzung bei den Kernreaktionen. In Atomkraftwerken liegen deutlich größere Mengen an Radioaktiven Material vor, als in ein Flugzeug passt, das eine Bombe abwirft.

Die Strahlung ist auch in den beiden Städten, die die Bomben abbekommen haben, noch für die nächsten Jahrzehnte erhöht.

Zum einen von vornherein sehr viel weniger Spaltmaterial als in einem Atomkraftwerk - hier im Kilogramm-Bereich, dort Tonnen.

Zum anderen wurden die Explosionen in relativ großer Höhe ausgelöst, wenngleich nicht ausreichend hoch, um eine Bodenberührung des Feuerballs komplett zu vermeiden.

Deswegen gab es dort zwar eine gewisse Menge an Fallout, aber viel weniger als es bei Bodenexplosionen gegeben hätte.

Dadurch wurde Großteil der Spaltprodukte und des unverbrauchten Spaltmaterials stattdessen fein verteilt in die Luft geblasen und ging erst Tage bis Wochen später stark verdünnt über einen weiten Bereich verteilt nieder. In einem solchen Zeitraum sind die am intensivsten strahlenden Zerfallsprodukte zudem eh bereits abgeklungen.

In dem Zusammenhang http://www.nytimes.com/1992/10/13/science/new-study-questions-hiroshima-radiation.html?pagewanted=all&mcubz=1

Es waren kurzlebige radioaktive Isotope


glidrisi  24.06.2017, 16:58

Kohlensäurehaltig? Oder wie das heisst?

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Weil das Bömbchen einige hundert Meter über der Stadt knallte

Siehe wikipedia eingebe

Atombombenabwürfe hiroshima

Und in Tschernobyl kocht eine neue Mixtur am Boden