Wie viel Prozent genetische Übereinstimmung hat man so im Durchschnitt mit Fremden?
Und das eher auf dem Ländlichen Raum wo es früher auch üblich war mit Cousins und Cousinen zu schlafen. Also somit viele Indirekte entfernte Verwandte. In einer Großstadt wie München oder Berlin ist man ja quasi zu 0,0 Prozent verwandt.
4 Antworten
Du kannst das Erbgut von zwei beliebigen Menschen vergleichen, es wird zu 99.9 % übereinstimmen. Sogar, wenn die Menschen von verschiedenen Kontinenten sind. Genetisch gesehen ist der Homo sapiens eine sehr homogene Art.
Verwandtschaft kann man mit dem Verwandtschaftskoeffizienten ausdrücken, oft mit r abgekürzt (relatedness coefficient). Der Verwandtschaftskoeffizient gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit zwei Individuen eine bestimmte Genvariante von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben. Man kann ihn auch so interpretieren, dass er ausdrückt, wie viele Genvarianten zwei Menschen aufgrund ihrer Verwandtschaft im Schnitt miteinander teilen. Je höher r ist, umso enger ist die Verwandtschaft. Der Verwandtschaftskoeffizient ist ein relativer Wert und kann daher zwischen 0 (gar keine Verwandtschaft) und 1 (vollständige Übereinstimmung) liegen. Ein Verwandtschaftskoeffizient von 1 ist eigentlich nur bei genetisch identischen eineiigen Zwillingen möglich (und selbst da gibt es aber wegen unabhängig voneinander auftretender Mutationen geringe Unterschiede). Zwischen Vollgeschwistern und zwischen Eltern und Kindern beträgt r 0.5. Das heißt, dass im Schnitt die Hälfte der Genvarianten geteilt werden.
Jeder hat zwei Eltern und durchschnittlich Eltern mit 30 Jahren zwei Kinder.
Dann hast Du im Laufe der Jahrhunderte (Dauer/30)^2 Verwandte, also nach 300 Jahren 1024 Verwandte, nach 600 Jahren etwa 1 Million Verwandte und nach 900 Jahren etwa 1 Milliarde.
Ergo: Wir sind seit dem frühen Mittelalter sowieso alle miteinander verwandt.
Ja, das ist klar. Dafür hatte man früher aber auch mehr Kinder ;-) Und es gab schon immer Völkerwanderungen und individuelle Wanderungen.
Es gibt Schätzungen, die zum Schluß kommen, daß der letzte gemeinsame Vorfahr aller heute lebenden Menschen vor erstaunlich kurzer Zeit gelebt hätte. Ich glaube zwar nicht so recht daran, aber in der eingeschränkten Fassung „Vor wenigen tausend Jahren lebte ein Mensch, von dem die überwältigende Mehrheit (99+%) der heute lebenden Menschen abstammt“ halte ich es für glaubwürdig.
Alle heute lebenden Menschen stimmen zu 99.9% genetische überein, d.h. zwei beliebige, nicht verwandte Menschen werden 99.9% ihrer DNA teilen.
Verwandte teilen natürlich mehr DNA miteinander.
Genetik ist ja nicht nur Verwandschaft.
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/genetische-ahnensuche-herkunftstest-mit-nebenwirkungen-102.html
99,5% Identische DNA, aber nicht verwandt.
Du ignorierst, daß man in der Praxis sehr oft Personen heiratet, mit denen man einen gemeinsamen Vorfahren 5–10 Generationen zurück teilt, einfach deshalb, weil kaum andere Leute in der Nähe sind.. Dadurch wird das exponentielle Wachstum, das Du postulierst, stark eingebremst.