Meinung des Tages: Hochwasseralarm in vielen Teilen Deutschlands – wie sollte künftig solchen Katastrophen vorgebeugt werden?

Im Juli 2021 gab es im Ahrtal eine Flutkatastrophe, die noch vielen im Gedächtnis ist. Am Flutabend kamen 135 Menschen ums Leben. Beim Katastrophenschutz gab es damals erhebliche Mängel. Auch dieses Jahr wird der Starkregen zur Gefahr. Dieses mal betrifft es besonders Süddeutschland – in der Kritik stehen nun die CSU und die Freien Wähler aufgrund von Einsparungen beim Hochwasserschutz.

So ist die aktuelle Lage

In Bayern und Baden-Württemberg herrscht eine Ausnahmesituation. In vielen Regionen sind Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, mehrere Dämme sind gebrochen. Mit Hubschraubern mussten mehrere Personen aus Häusern und Wohnungen gerettet werden.

Die Donau bereitet derzeit vor allem flussabwärts große Sorge. In vielen Orten wurde die Meldestufe 4 bereits massiv überschritten. Meldestufe 4 bedeutet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können und ein Einsatz von Wasser- oder Dammwehr erforderlich ist. Blickt man beispielsweise auf Kehlheim, so lässt sich sehen: Die Meldestufe 4 ist bei einem Wasserpegel von 600cm erreicht. Der derzeitige Wasserstand der Donau an dieser Stelle beträgt 700cm über Pegelnullpunkt. Somit ist der Fluss bereits jetzt weit über der Höchstmeldestufe – die Spitzenwerte werden allerdings erst noch erwartet.

Kritik an den Einsparungen beim Hochwasserschutz

Im Jahr 2013 gab es in Süddeutschland aufgrund extremer Niederschläge extreme Überschwemmungen. Besonders das Donauvorland war betroffen.

Da besonders die Donau jetzt wieder betroffen ist, wird die Kritik immer lauter: Welche Lehren hat die Landesregierung aus der Hochwasserkatastrophe 2013 gezogen? Warum wurde im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern 2018 der Hochwasserschutz zusammengestrichen? So haben sich die Parteien gegen die bereits geplante Flutpolder an der Donau entschieden. Obwohl noch im Mai 2018 der bayerische Umweltminister Marcel Huber durch die Kommunen entlang der Donau reiste und Werbung für den nachhaltigen Wasserschutz betrieb, wurden nur neun Monate später, als er durch Thorsten Glauber von den Freien Wählern abgelöste, drei der zehn geplanten Flutpolder ersatzlos gestrichen. Diese Entscheidung fiel bei den Koalitionsverhandlungen, besonders durch Druck der Freien Wähler. Ein stichhaltiger Grund wurde dafür nicht angegeben. Die Bewohner der Landkreise, in denen die Flutpolder wegfielen, reagierten allerdings mit Erleichterung – denn gewollt waren diese nicht von allen. Entlang der Donau, bei den anderen Anrainerkommunen, führte diese Entscheidung zu heftiger Kritik. Die Frage kam auf, weshalb andere Kommunen die Flutpolder beibehalten müssten und welche Folgen das Fehlen von den drei gestrichenen haben würde.

Die Kommunen, in denen die Polder gestrichen wurde, waren Landkreise, in denen der FW-Chef Hubert Aiwanger Vertraute hatte, welche bis zu dem Zeitpunkt Landräte waren.

Dafür erntete er vor Jahren massive Kritik. So hieß es etwa, dass die Flutpolder nur als Gesamtkonzept sinnvoll wären, die Anrainer der Kommunen solidarisch sein müssten.

Viele Anwohner missfielen bei den ursprünglichen Plänen die Eingriffe in die Natur und ein Anstieg des Grundwasserspiegels.

Folgen des aktuellen Hochwassers

In mehreren Kommunen wurde aufgrund des anhaltenden Niederschlags und der heftigen Überschwemmungen der Katastrophenfall ausgerufen. Mehrere Gemeinden wurden evakuiert.

Der Rhein wurde für die Schifffahrt teils gesperrt.

Die Deutsche Bahn rät von Reisen in Hochwassergebiete ab, viele Züge fallen aus oder müssen frühzeitig wenden.

Bei den zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr verstarb im Einsatz ein Feuerwehrmann. Ein weiterer Feuerwehrmann sowie eine Frau gelten aktuell als vermisst.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte es Konsequenzen geben aufgrund der Situation mit den Poldern?
  • Was muss künftig getan werden, um Anwohner besser zu schützen?
  • Habt Ihr selbst bereits ein Hochwasser miterlebt? 
  • Was haltet Ihr vom sogenannten "Katastrophentourismus" oder auch den viralen Videos von Surfern, die auf den Wellen im Hochwasser reiten?
  • Wäre es sinnvoll, künftig nicht mehr in unmittelbarer Nähe von Gewässern zu bauen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/hochwasser-in-bayern-die-lage-am-morgen,UEbLZEf
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/unwetter-deutschland-hochwasser-ticker-blog-100.html
https://www.telepolis.de/features/Hochwasserschutz-Versagen-CSU-und-Freie-Waehler-wegen-Einsparungen-in-der-Kritik-9744604.html
https://www.welt.de/regionales/bayern/article185141358/Auf-Druck-der-Freien-Waehler-Bayerns-Regierung-streicht-Hochwasserschutz-zusammen.html#:~:text=CSU%20und%20Freie%20W%C3%A4hler%20entscheiden,das%20gar%20nicht%20gut%20an.
https://www.lfu.bayern.de/wasser/hw_ereignisse/2013/index.htm
https://www.hnd.bayern.de/pegel/donau_bis_kelheim/kelheim-10053009

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Umweltschutz, Gefahr, Umwelt, Regierung, Flut, Social Media, Baden-Württemberg, Bayern, Hochwasserschutz, Katastrophenschutz, Obdachlosigkeit, Partei, Schifffahrt, Wahlen, CSU, Donau, Katastrophe, Freie Wähler, Hochwasserschäden, Meinung des Tages
Notfallsanitäter werden?

Hey,

ich bin 16 Jahre alt, mache aktuell mein Abitur (11. Klasse, erstes Halbjahr).

Nach meinem Abitur möchte ich eine Ausbildung zum Notfallsanitäter bei den Johannitern machen - das steht schon seit der 9. Klasse bei mir fest. Aus dem Grund bin ich seit diesem Sommer im Johanniter Sanitätsdienst und beim Katastrophenschutz der JUH tätig. Zudem mache ich in 3. Wochen die Prüfung zum SanH.

Meinen Realschulabschluss habe ich mit einem Durchschnitt von 2,2 abgeschlossen.

Wieso mache ich nun das Abitur? - ich habe eigentlich überhaupt keine Lust mehr auf die Schule und würde viel lieber die Ausbildung machen, da ich aber noch nicht 18 Jahre alt bin, möchte ich mit dem Abitur die Zeit überbrücken.

Nun gibt es bei uns im Regionalverband alle zwei Jahre eine Ausbildung für 2 Personen. Und ich habe gehört, dass sehr ungerne Personen mit Abitur genommen werden, da dort das Risiko Medizinstudium besteht (Von mir persönlich kann ich sagen: niemals! Ich möchte später nicht studieren, ich habe an der Klinik kein großes Interesse, den Rettungsdienst fand ich schon immer viel interessanter.).

Ich bin ein Mensch, der sich über seine Zukunft viel Gedanken macht und deshalb die ganzen Fragen:

  1. Habe ich eine Chance auf einen Ausbildungsplatz?
  2. Wann sollte ich mich am besten bewerben (mindestens ein Jahr früher)? Ich werde im März 17.
  3. Was kann ich machen, wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme (Rettungssanitäter Kurs?)?

Ich danke fürs Durchlesen und freue mich auf Antwort. Nachfragen beantworte ich gerne!

MfG

Santiano

Ausbildung, Rettung, Ausbildungsplatz, Johanniter, Katastrophenschutz, Notfallmedizin, Rettungsdienst, Rettungssanitäter, Sanitäter, Sanitätsdienst, Ausbildung und Studium, Notfallsanitäter
Warntag: Hast du heute eine Warnnachricht auf deinem Handy bzw. Smartphone erhalten?
Der nächste bundesweite Warntag findet am 8. Dezember 2022 statt. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel.
Ab 11:00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte unterschiedliche Warnmittel wie z. B. Radio und Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps. Beim Warntag wird zudem Cell Broadcast zum ersten Mal getestet. Cell Broadcast ist eine Warnnachricht, die direkt aufs Handy geschickt wird. Mit keinem anderen Warnmittel können wir mehr Menschen erreichen. Damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Nachricht erhalten, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Hier finden Sie dazu mehr Informationen.
Auf diese Weise werden die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen hin überprüft. Im Nachgang werden von den Verantwortlichen gegebenenfalls Verbesserungen vorgenommen und so das System der Bevölkerungswarnung sicherer gemacht.
Der bundesweite Warntag dient weiterhin dem Ziel, die Menschen in Deutschland über die Warnung der Bevölkerung zu informieren und sie damit für Warnungen zu sensibilisieren.
Wir bitten Sie um Ihr Feedback zum bundesweiten Warntag 2022. Hier können Sie uns am 8. Dezember 2022 ab 11:00 Uhr Ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Warntag mitteilen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
https://warnung-der-bevoelkerung.de/

In dem folgenden Video wird kurz erklärt, wie das funktioniert und woran es gelegen haben könnte, sollte es bei dir nicht funktioniert haben.

https://www.youtube.com/watch?v=P-BFWd2nStQ

Ja 61%
Nein 29%
Mein Handy/Smartphone war aus/im Flugmodus 8%
Ich besitze kein Handy/Smartphone 2%
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Was nützt einen Ehrenamtler die Bezeichnung Notfallsanitäter oder Rettungssanitäter?

Hi,

angenommen ich bin in einer Bereitschaft aktiv, oder bei der Freiwilligen Feuerwehr oder beim Wasserschutz oder beim Katastrophenschutz tätig, was nützt mir dann die Bezeichnung RS oder gar RA/NFS, wenn ich nur ehrenamtlich aktiv bin. Wieso dürfen die überhaupt so hoch ausgebildet werden? Ich meine ein einfacher Sanitätshelfer reicht doch oder der Ersthelfer. Ich höre auch immer hier im Forum, das die Notfallsanitäter Ausbildung sehr beliebt ist und nur wenige einen Platz bekommen. Wieso werden/wurden dann Ehrenamtler ausgerechnet zu RA/NFS ausgebildet? Bei mir im Ortsverband sind viele als sogenannte First Responder unterwegs und viele besitzen denn RDH/RS oder gar den RA/NFS und sind selbst nicht hauptamtliche Mitarbeiter (also aktiv im Rettungsdienst z.B.) Die medizinische Erstversorgung beim Patienten geht natürlich vor, aber mir kommt es so vor, als würden die Ehrenamtlichen den Hauptamtlichen die Arbeit in gewisser Weise vorenthalten. Und auf solchen First Responders finde ich sind keine ausschlaggebende Dinge dabei, wo ein NFS oder RS gebraucht werden müsste.

Mir hat auch mal ein Feuerwehrler erklärt, dass durch den NFS der ehrenamtliche Rettungsdienst mehr oder weniger sterben wird, weil ja in Zukunft nur NFS im Rettungsdienst eingesetzt werden. Bei uns waren das schon 15 Stück.

Ich finde es überhaupt eine Unverschämtheit 15 ehrenamtliche zu nutzen für den Regelrettungsdienst.

Klar machen sie es freiwillig und haben natürlich Spaß an der Arbeit, aber Rettungsdienst ist keine Vereinstätigkeit, sondern eine Gewinn erwirtschaftende Tätigkeit einer Hilfsorganisation, gehört von daher zu eine Unternehmensform ausgegliedert und entsprechend vergütet, auch der Einsatz der von den ehrenamtlichen gehört da vergütet, wie bei allen gewinnbringenden Dienstleistungen...

Wie seht ihr das Ganze?

LG

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