Ich finde ihr Verhalten verwirrend. Was hat ihr Verhalten für eine Bedeutung?

Ich (m18) habe auf der Arbeit eine Kollegin (w20) und ihr Verhalten mir gegenüber finde ich sehr verwirrend. Wir sind beide Schüler, aber auf unterschiedlichen Schulen, deshalb sehen wir uns hauptsächlich auf der Arbeit. Manchmal ist sie sehr nett zu mir und gibt mir das Gefühl, dass sie mich mag und manchmal ist sie irgendwie gemein zu mir und ich weiß einfach nicht, wie ich ihr Verhalten mir gegenüber einordnen soll.

Ich gebe mal ein paar Beispiele:

Einmal nach der Arbeit, auf dem Weg nach Hause (bis zu einem gewissen Abschnitt des Weges gehen wir zusammen nach Hause, dann trennen sich unsere Wege) sind wir plaudernd nach Hause gegangen und zur Verabschiedung hat sie mich sehr lange und fest umarmt und mir gesagt, dass wir uns mal treffen sollten, falls ich Lust hätte. An einem anderen Tag stand ich neben ihr als sie das Geld in der Kasse zählte und sie sagte "Verpiss dich mal kurz, ich muss mich beim Zählen konzentrieren."

Ein anderes mal sagte sie mir, dass sie mich süß findet und sie lächelte mich öfters an. Paar Tage später wollte sie etwas von mir wissen, und ich sagte ihr, dass ich es nicht weiß. Sie sagte leise vor sich ""Kein Sinn". Ich fragte sie, was sie damit meinte. Sie sagte, es hätte keinen Sinn mich zu fragen, weil ich ja eh nichts wüsste und wegen meinem Kurzzeitgedächtnis mir eh nichts merken könnte.

Wieder an einem anderen Tag machte sie mir ein Kompliment und und sagte mir, wie geht mir mein Pulli stehen würde. Irgendwann später kam wieder eine Gemeinheit von ihr.

Nachdem wir uns eine Weile nicht gesehen hatten und uns wieder sahen, sagte sie mir wie sehr sie mich vermisst hätte und es auf der Arbeit ohne mich langweilig wäre.

Ich weiß jetzt überhaupt nicht, wie sie zu mir steht. Mag sie mich oder nicht? Ich weiß, ich mag sie irgendwie trotzdem, obwohl sie manchmal gemein zu mir ist und manchmal gibt sie mir das Gefühl, dass sie mich mag.

Ich würde sie ja fragen, aber ich habe die Befürchtung, dass es cringe werden könnte, wenn ich das mache.

Könnt ihr vielleicht einschätzen, was sie mit diesem widersprüchlichen Verhalten bezwecken will?

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Ist es bei ADHS so, daß man erwarteten Konflikten ausweicht, schweigt und eine Aussprache so lange hinauszögert, bis es aufgrund des Verzögerns richtig knallt?

Ein Freund von mir hat ADHS und es fällt mir seit Jahren folgendes auf:

Er ist oft planlos, zerstreut, vergesslich, versetzt sich durch alle möglichen Aktivitäten in extremen Stress und vergisst Verabredungen.

Oder aber er plant gemeinsame Aktivitäten, stellt kurz vorher fest, daß sich das mit nem wichtigen Termin überschneidet und traut sich nicht, mir das zu sagen, aus Angst, zu enttäuschen und daß ich dann schlecht über ihn denke oder verständnisloses Feedback gebe, da dies häufig vorkommt und meist ich die Leidtragende bin, die versetzt wird.

Er sagt häufig, dass er extreme Minderwertigkeitskomplexe und ein kaum existierenes Selbstwertgefühl hat.

Er ist ein extremer Overthinker und zermartert sich in solchen Situationen den Kopf, spielt eine mögliche Ablehnung durch, hat Kopfschmerzen, kann nicht schlafen und stellt sich tot, statt rechtzeitig abzusagen.

Teils frage ich immer wieder nach, teils 5x, um die Verabredung mit ihm zu konkretisieren.

Er antwortet dann entweder nur flüchtig und schiebt Stress vor, ohne auf die Frage nach dem Wann und Wo des Treffens einzugehen.

Oder er antwortete gar nicht und liest meine Nachrichten nur in der Vorschau, so dass sie keine blauen Haken haben und ich glauben soll, er habe sie noch nicht gelesen.

Erst kurz vor Toresschluss kommt er dann mit seiner Absage hinterm Ofen hervor und schreibt mir 1000 Gründe, warum es leider nicht geht.

Plötzliche Krankheiten in der Familie, Unklarheiten im Job, Hausbau und Materialanlieferung, Leute, die ihm Geld Schulden und weitete Gründe, die allesamt sicher nicht erst am Tag der Absage entstanden sind.

Doch statt, wie erbeten, rechtzeitig abzusagen, so dass ich das Wochenende noch anders verplanen kann, sitzt er sowas bis kurz vor Schluß aus.

Mit Kumpels macht er es seit ich ihn kenne ähnlich.

Er sagt auf Partys zu, obwohl er bei der Zusage schon weiß, daß er da voraussichtlich nicht kann. Er sagt, um Konflikten und Diskussionen aus dem Weg zu gehen, die er bei einer Absage seinerseits erwartet und der er durch die verheimliche Zusage entgehen will.

Er hat Angst, dass über ihn geredet wird.

Das eigentliche Problem ist aber sein so Tun, als sei alles okay und das Aufschieben und aus dem Weg gehen, bis kurz vor der Veranstaltung.

Er sagt, Kritik würde ihn kaputt und fertig machen. Mittlerweile macht ihn aber auch Verständnis kaputt, wenn man ihm sagt, dass das alles durch sein ADHS ausgelöst wird.

Er wurde als Kind und Jugendlicher oft von Verwandten wegen schlechter schulischer Leistungen runter gemacht und es wurde ihn eingeredet, es gehe nur um Leistungsfähigkeit und Besitz im Leben.

Mir sagte er letzens sinngemäß:

"Hey Du, es ist nix zwischen uns … nur das ich wieder echt viele Dinge aufeinmal organisieren muss etc…. Es passt gerade alles nicht auch leider das Wochenende nicht …😕😕 ich hab auch bisschen Stress mit xy .. die keine Kohle gerade zahlen und ich da jetzt rechtlich was machen muss.. dann hatte das sich jetzt mit der Alzheimer de Schwiegervaters bestätigt … und zusätzlich hab ich noch Stress mit Anlieferung für mein Haus.. da die nur an gewissen Zeiten können.. zusätzlich mach ich mir immer noch Kopf , ob meiner neuer Job zu mir passt, die Probezeit endet bald.. es ist nix vorgefallen...

aber du weißt ja das ich ein Denker bin. Wollte dir abends immer zurück schreiben aber bin in letzter Zeit einfach kaputt.. möchte halt keine Konfrontation mit dir, daher scheue ich mich etwas dir zu schreiben weil es dann immer mal wieder ausarten kann"

Danach stellte er sich wieder für fast eine Woche tot und las meine Antwort darauf nur in der Vorschau.

Wenn ich ihn sehe, sagt er nach solchen Schweigephasen oft, er wisse nicht mehr, warum er mir nicht geantwortet hat.

Ihn belaste es aber auch, wenn ich ihm sage, woher die Probleme kommen (Kindheit, ADHS, Fremdbetreuung, Eltern hatten die gesamte Kindheit /Jugend nie Zeit und haben alles mateiell geregelt.

Er sagt dann, immer gehe es nur um seine Probleme. Das mache ihn kaputt.

Andererseits listet er mir seine Probleme sehr oft auch auf und nennt sie als Grund für "keine Zeit".

Streit tue ihm verdammt weh und er sagt, die Freundschaft ist ihm sehr wichtig.

Aber er provoziert unbewusst auch solche Situationen, indem er einen mit Telefonaten Sitzen lässt, unvermittelt von jetzt auf gleich ohne erkennbaren Anlass schweigt, Nachrichten nicht mehr liest, oder liest und nicht antwortet... und einem auf den allerletzten Drücker absagt.

Für profane Dinge hat er dann aber doch Zeit, da ihn das entspannt. Gleichzeitig bringt er aber selbst Spannung und Konflikte in Freundschaften hinein und stellt es dann so dar "ich habe mich nicht gemeldet, aus Angst, vor Deiner Reaktion."

Dabei halte ich viel in Bezug auf ihn aus, habe Geduld und versuche, zu verstehen.

Aber immer will man auch nicht hängen gelassen werden und so sage ich auch schon mal was.

Habt Ihr selbst ADHS und kennt Ihr jemanden, der auch so reagiert und denkt oder ist das Verhalten eher ungewöhnlich?

Wie geht man damit um, damit es harmonischer wird?

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