Tausendmal ja! đ
Ich finde ein Umdenken in diese Richtung genial!
Man lebt dann grundsĂ€tzlich erstmal ohne Energieverbrauch, und betrachtet den Einsatz von Strom als Ausnahme und geht sparsam damit um. Meine Eltern haben die meiste Zeit so gelebt und die GroĂeltern sowieso. So hatte ich in dieser Beziehung schon eine gute Kinderstube.
Als Kinder und auch als Jugendliche haben wir eh keinen Strom verbraucht, ausser wenn wir zum Lesen mal ÂŽne Lampe angemacht haben.
Irgendwann hab ich mit meinen Eltern einen Deal ausgemacht, wenn ich die BĂŒgelwĂ€sche erledige, möchte ich dabei Radio hören đ. - Wurde genehmigt!
Ich wollte nie reich werden oder im Beruf Karriere machen und so arbeitete ich halt, was sich anbot und hatte genug, um mich zu versorgen. Auf diese Weise war es ganz natĂŒrlich, Freude an Dingen zu haben, die kostenfrei sind und auch keine Energie und Ressourcen verbrauchen.
Vor nahezu 20 Jahren begann ich mich dafĂŒr zu interessieren, was so eigentlich in der Welt los ist und da setzte dann auch das Nachdenken ein, was ich in meinem Leben Ă€ndern könnte, um, kurz gesagt, kein Teil des Problems mehr zu sein und stattdessen Teil der Lösung zu werden.
Auslöser war dieser Film, aber ich musste ihn mehrmals schauen, um zu begreifen:
Oil, Smoke and Mirrors - FULL DOCUMENTARY - V.O ENG.https://www.youtube.com/watch?v=KZTVg07Je-8
Letztendlich war es mir egal, ob Peak Oil jetzt oder erst in 10/20 Jahren ist. Mir wurde bewuĂt, dass die Ressourcen, die wir aus der Erde holen, endlich sind und es absolut keinen Sinn macht, diese Quellen schnellstmöglich auszubeuten.
Meine erste VerĂ€nderung war dann die Ăberlegung, wenn ich mir gute, warme Klamotten anschaffe, habe ich Jahr fĂŒr Jahr, Winter fĂŒr Winter etwas davon und kann meinen Raumtemperaturbedarf senken.
Dann begann ich industriell verarbeitete Lebensmittel in meine Ăberlegungen einzubringen und stellte mir vor, welch industrieller Aufwand und Ressourcenverbrauch hinter der Produktion von Teebeuteln steckt - und wechselte zu losem Tee.
Mittlerweile kaufe ich fast gar nichts mehr, was durch eine Fabrik, geschweige denn Labor gegangen ist und kaufe, was nur geht, unverpackt im Bioladen.
Gut, man mag nun sagen, dass die Wenigen, die das so machen, global keinen groĂen Impact haben, aber als Einzelperson wird man unabhĂ€ngiger und ist Teil der Lösung geworden.
Da ich dann auch mit dem Konsum von Fleisch- und Milchprodukten aufgehört hatte, beschlich mich der Gedanke, ob wohl ein Leben ohne KĂŒhlschrank möglich ist đ€...
Jetzt lebe ich seit 6-7 Jahren ohne KĂŒhlschrank. NatĂŒrlich musste ich etwas umdenken, z.B. in welcher Reihenfolge ich gekaufte Lebensmittel esse.
Haltbare Lebensmittel kaufe ich immer auf Vorrat in GroĂpackungen oder kartonweise. Zusammen mit dem, was der Garten auch ohne direkten Anbau hergibt, kann ich mich dann ganz schön lange ernĂ€hren, ohne was zu kaufen.
Momentan bin ich ohne Auto auf dem Dorf etwas aufgeschmissen, weil meine Mitfahrgelegenheit weggezogen ist. Aber ich hab vorhin im Bioladen angerufen und drum gebeten, wenn er demnĂ€chst irgendwann mal in meine Richtung kommt, dass es mir dann die Restekiste vorbeibringt. Der Chef vom Bioladen ruft mich dann an und ich teile ihm dann mit, was ich zusĂ€tzlich noch brauchen könnte. Das ist recht unkompliziert und klappt schon seit ich kein Auto mehr fahre, also seit zwei Jahren, eher 2 1/2 Jahre. Ergibt sich vorher fĂŒr mich eine Mitfahrgelegenheit, rufe ich im Laden an und sag Bescheid, wann ich vorbei komme.
So komme ich auch zurecht, ohne selbst Auto zu fahren. Dann gibt es bei uns im lÀndlichen Kreis auch noch ein paar Projekte zum Mitfahren, mit denen ich mich mal nÀher befassen muss, nur bislang war das nicht nötig.
Wo spar ich noch Energie? Ich benutze keinen RasenmĂ€her đ€Ł, sondern laĂ der Natur ziemlich freien Lauf. Wenn Gras zu lang wird, schneide ich es mit der Handrasenschere ab und bringe es den HĂŒhnern - die freuen sich drĂŒber. Es wachsen Unmengen an WildkrĂ€utern, auch fĂŒr mich als Mensch essbare WildkrĂ€uter hier. Ich brauche die nur zu ernten.
Und dann lese ich im Netz sowas wie: Topinambur ist ein invasiver Neophyt, den man ausrotten muss.
Topinambur kann man das ganze Jahr ernten und...
In der traditionellen Heilkunde kommen aber nicht nur die Knollen, sondern auch die BlĂ€tter und BlĂŒten des Topinambur zum Einsatz. Inzwischen haben schon zahlreiche Studien bestĂ€tigt, dass die darin enthaltenen Polyphenole eine antioxidative, entzĂŒndungshemmende sowie krebsvorbeugende Wirkung haben.27.11.2017
Topinambur, Gesundheit die man essen kannAlso bin ich froh, dass der sich hier so gut von alleine vermehrt. đ
FĂŒr die Gartenarbeit brauche ich nur dann Strom, wenn ich mal die KreissĂ€ge anwerfen muss. Kleineres Holz, was so anfĂ€llt, mache ich mit Rosenschere oder Astschere passend fĂŒr den Ofen in der KĂŒche.
Dorniges Holz wird im Lagerfeuer verbrannt.đ„ Das sind dann immer mit die schönsten Abende.
Und sonst kommt alles, was im Garten anfĂ€llt, auf den HĂŒhnerhof. Was nicht gefressen wird, zerkleinern die Hennen durch Scharren, wo es denn auch kompostiert und wieder verwendet werden kann.
Und du hast recht. Bei so einem Leben braucht man wirklich kein Fitnessstudio!