woher beziehen die Berghütten ihr Trinkwasser im Sommer in Zeiten des Klimawandels?
Früher wurden sicher die Gletscher angezapft, aber die schmelzen ja weg wie der zitierte Schnee in der Sonne - dann das Wasser für die Toiletten beim heutigen Anspruchsdenken, da geht die Entsorgung ja nicht wie noch zu Zeiten von Burgen, Erkern auf den Rheinburgen, einfach die Burgwand runter - wie kommt dann heute das Trinkwasser in die Hütten für die vielen Bergwanderer?
wird bald Trinkwasser in den Höhen teurer als Bier, auch wenn das durch den vielen Regen und die vielen Bergwanderer was mit Frust zu tun hat?
5 Antworten
Ich war letztes Jahr mal ein paar Tage auf der Konkordiahütte, die am längsten Gletscher der Alpen liegt.
Tatsächlich hat die Hütte gewaltige Wasserprobleme. Der Aletschgletscher, der unterhalb der Hütte mit dem Jungfraufirn und dem Ewigschneefähd zusammenfließt, ist in den wenigen Jahrzehnten seit der Errichtung der Hütte um ca. 140 Höhenmeter geschrumpft. Und zwar über eine Fläche von zusammengenommen etwa 40 km (auf das gesamte Gletschersystem bezogen) mal 1,5 km Breite. Insgesamt sind also rund 9 Mrd m³ Eis allein an diesem Gletscher im Zuge des anthropogenen Klimawandels "den Bach runtergegangen".
Im Winter fallen weiterhin nennenswerte Schneemengen in Hüttennähe. Und auch im Sommer gibt es regelmäßig kleinere Mengen Niederschlag. Von diesem Schnee sammelt das Hüttenteam im Spätwinter ausreichend viel, um ihn über den Sommer als Wasser zu nutzen. Diese Rechnung wird aber zunehmends schwieriger, da wie bspw. im Winter 2022/23 auch mal sehr schneearme Winter dabei sein können.
Bitte bis zum Ende durchlesen.
Das habe ich schon gemacht! Ich habe aber Dein Szenario weiter gedacht, was ist, wenn das kostbare Nass durch Toilettenbenutzung und Reinigung aufgebraucht ist? Wird das abgestandene Wasser überhaupt zu kochen verwendet?
Ich denke, dass das die Intuition für die Frage überhaupt war!
Es gibt auf Hütten im Permafrost keine Toilettenspülung. Man bedient sich sogenannter Plumpsklos.
Das Wasser wird in der Tat auch zum Kochen benutzt. Wenn es gekocht ist, ist es ja desinfiziert.
Zum Trinken und zum Zähneputzen kaufen sich die Gäste Wasserflaschen. Die werden wie alle anderen Lebensmittel auch zur Hütte geliefert, sind aber entsprechend teuer.
Es gibt auf Hütten im Permafrost keine Toilettenspülung. Man bedient sich sogenannter Plumpsklos.
Das mag für kleine Hütten zutreffen
dort gibt es sogar "Kläranlagen".
oder
Auszug daraus:
Abwasser
Das gesamte Abwasser vom Zugspitz-Gipfel wird in einem gemeinsamen Abwasserkanal ins Tal abgeleitet.
Wasser kommt aus den Quellen, teilweise mit spezieller Technik. https://www.youtube.com/watch?v=4iYT4mDuQOo https://www.youtube.com/watch?v=_OzRpla2e2Q
Klimawandel hat hierzulande eigentlich nichts mit Wassermangel zu tun, auch wenn es ein Wassermangelproblem gibt (aber das hat andere Ursachen als Regenknappheit). Es regnet genug, daher wird das Spuel- und Waschwasser durch Zisternen bereitgestellt, Trinkwasser wird eingeflogen oder technisch aufbereitet. Deswegen kostet ein Liter Wasser auch so viel wie ein Liter Bier.
Durch Transporte eben.
Teilweise wird das tatsächlich mit dem Hubschrauber hoch geflogen. Wenn eine Straße zur Hütte führt kommt regelmäßig der Tankwagen.
Und woher bekommen sie ihr Wasser, das war schließlich die Frage?