Wie stelle ich das Thema "Zivilcourage" dar?

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Wenn Du ein Thema erarbeiten musst, solltest Du zunächst das Thema Wort für Wort abklopfen. "Zivilcourage" allein ist noch kein Thema, denn ein vorgegebenes Thema ist ausformuliert, z.B. "Legen Sie dar, seit wann es den Begriff Zivilcourage gibt und welche gesellschaftliche Bedeutung ihm heutzutage zukommt" oder wie auch immer.

Am Anfang einer solchen Arbeit sollte jedenfalls die Definition wichtiger Themenbegriffe stehen und Zivilcourage ist so ein wichtiger Begriff. Also mach Dich dahingehend schlau. Stelle u.U. einige Definitionen einander gegenüber. Mir fällt da eine Initiative der Bundesregierung vor einigen Jahren ein, in der uns Bürgern vermittelt werden sollte, es sei Zivilcourage, bei einer tätlichen Auseinandersetzung ein Handy zu nehmen und die Polizei zu rufen (mehr nicht...).

Wenn Du den Begriff genügend entwickelt hast, musst Du den Aspekt der Zivilcourage bearbeiten, der durch das Thema vorgegeben ist. Bei meinem Beispiel würde es darum gehen herauszuarbeiten, in welchen Situationen Zivilcourage gebraucht würde und welche Konsequenzen couragiertes Eingreifen hat. Den Schluss könnte eine Prognose für die Zukunft bilden: durch welche Ereignisse wurden und werden wir Bürger darin bestärkt, Zivilcourage zu zeigen und welche zukünftige Entwicklung ist deswegen absehbar?

Wichtig ist vor allem, dass Du am Anfang Deiner Beschäftigung mit einem Thema genau festlegst, was dazu gehört und was nicht, was wesentlich wichtig ist und was nebensächlich. Viel Erfolg!

soust  13.10.2009, 18:24

Danke fürs Sternchen! Wie ist denn die Schulaufgabe für Dich gelaufen?

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Marijo, wird es heute nicht eher unter Zivilcourage verstanden, wenn jemand die veröffentlichte Meinung vertritt und dabei besonders perfide Andersdenkende diffamiert?

Für mich ist Zivilcourage, wenn jemand trotz der Angst politisch verfolgt zu werden immer noch zu seiner Meinung steht und diese vertritt. Der Autor dieser Seite: http://www.nonkonformist.net hat über die Jahre zahlreiche Anzeigen wegen unerwünschter Meinungsäußerung erhalten, dazu noch Morddrohungen und Einschüchterungen seiner Familienangehörigen und trotzdem macht er weiter.

DAS ist Zivilcourage und nicht wenn jemand eine Meinung vertritt wofür er keine Konsequenzen zu fürchten hat. Ansonsten wäre in der DDR jeder Blockwart mit einem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet worden.

"Heute wird unter Zivilcourage das Auftreten gegen die öffentliche Meinung verstanden, mit dem der Einzelne, ohne Rücksicht auf sich selbst, soziale Werte oder die Werte der Allgemeinheit vertritt, von denen er selbst überzeugt ist.

Nach Gerd Meyer ist Zivilcourage „ein spezifischer Typus sozialen Handelns, das sich in spezifischen Situationen, in unterschiedlichen sozialen Kontexten, und Öffentlichkeiten vollzieht, indem eine Person (seltener eine Gruppe) freiwillig eintritt für die legitimen, primär nicht-materiellen Interessen und die personale Integrität vor allem anderer Personen, aber auch des Handelnden selbst, und sich dabei an humanen und demokratischen Prinzipien orientiert.“ (Gerd Meyer et. al: Zivilcourage lernen.)

In westlich orientierten Gesellschaften zeigt derjenige Zivilcourage, der die Wertorientierungen der jeweiligen Gesellschaften, wie z. B. die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, offen und ohne Rücksicht auf eigene Nachteile vertritt. Dies erfordert Mut, da derjenige, der Zivilcourage zeigt, möglicherweise mit Repressionen durch Autoritäten, Vertreter der herrschenden Meinung oder sein soziales Umfeld zu rechnen hat. Als zivilcouragiert gelten auch Whistleblower, also Individuen, die Fehlverhalten innerhalb von Institutionen und insbesondere Firmen aufdecken."

Wiki -> Zivilcourage

Ein älteres Beispiel für Zivilcourage war z.B. die Organisation der "Weißen Rose" im dritten Reich. "Die Weiße Rose war der Name einer Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Juni 1942 wurde die Gruppe gegründet und bestand bis zum Februar 1943. Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde."

http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Rose

Keine Zeit, dir jetzt einen Aufbau von Reflexionen zu präsentieren.

Menschen mit Zivilcourage sind für mich u.a. (!)solche, die teilweise (wohl gemerkt: teilweise !) bis zum Äußersten gingen, nämlich unter Lebensgefahr zu ihren Meinungen (Ketzer-Verbrennung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) und Handlungen standen, die also bereit waren, gegen den mainstream, "against all odds" ihre Mentalität durchzusetzen.

Dazu fallen mir spontan ein

Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim),

Galileo,

Kopernikus,

Johanna von Orleans,

Newton,

Dr. Hahnemann,

Heinrich Schliemann,

Heinrich Mann,

Kurt Tucholsky,

Bertolt Brecht,

Schindler ("Schindlers Liste"),

Thor Heyerdahl,

Erich von Däniken,

Günter Wallraff,

Michael Moore....

Natürlich gehören auch dazu die Männer der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) und viele andere mehr.

paulklaus

Person A (kein Vollzugsbeamter, Zivilperson bzw. a.D) bemerkt in einem fahrenden Zug, wie Person B eine dritte Person oder Personengruppe bedroht, z.B. mit einem Springmesser. Person A (Hilfesteller) setzt einen telefonischen Notruf ab (in diesem Fall Bundespolizei, wird aber automatisch weitergeleitet oder wendet sich an den Zugführer, soweit die Möglichkeit besteht). Danach setzt sich Hilfesteller für die bedrohte(n) Person(en) ein (persönliches Ansprechen, Versuch der De-Eskalation, evtl. einsetzen von Reizgas/Pfefferspray. Hierbei sind die Verhältnismässigkeiten der Mittel (Gesetzestext) zu berücksichtigen. So, ausdrucken, und nächste Woche abgeben. Grüsslis und viel Erfolg.