Warum widerspricht der Koran sich ständig?

xxHistoryxx  10.05.2024, 02:59

Wo steht die Stelle mit dem Messias?

ChristSuperstar 
Fragesteller
 10.05.2024, 03:03

Das steht doch im Text zur Frage:
Sure 3,157

2 Antworten

Lese mal Sure 4,158, dann wird dir der Sinn von "nicht getötet" hoffentlich klar.

Was dort gemeint ist, dass der "Getötete" bei Allah weiterlebt, also nicht tot ist, während die anderen eben dachten, sie hätten nur einen Menschen getötet.

Hier widerspricht sich der Koran nicht. Man kann Tod auf unterschiedliche Weise betrachten und das kommt hier zum Ausdruck.

ChristSuperstar 
Fragesteller
 11.05.2024, 08:03
Was dort gemeint ist, dass der "Getötete" bei Allah weiterlebt, also nicht tot ist,

Du solltest einmal Sure 4,157 lesen.

Aber sie haben ihn

weder getötet noch gekreuzigt.
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PieOPah  11.05.2024, 13:38
@ChristSuperstar

Hab ich... aber irgendwie scheinst du es nicht zu checken. Nach 158 kommt 158 und da erklärt sich die Aussage.

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Geh in einen Tafsir:

Wahrlich, diejenigen, die nicht an Allāh und Seine Gesandten glauben und eine Trennung zwischen Allāh und Seinen Gesandten machen und sagen: ”Wir glauben an die einen und verwerfen die anderen“ und einen Zwischenweg einschlagen möchten (4:150), diese sind die Ungläubigen im wahren Sinne, und bereitet haben Wir den Ungläubigen eine schmähliche Strafe. (4:151) Diejenigen aber, die an Allāh und an Seine Gesandten glauben und zwischen ihnen keinen Unterschied machen, sind es, denen Er ihren Lohn geben wird; und Allāh ist Allvergebend, Barmherzig. (4:152)
4:150-152 - Es handelt sich hier um den sogenannten "Glauben nach Wahl". Nach islamischer Glaubenslehre gilt die Ablehnung eines Teils der Botschaft als eine Ablehnung des Ganzen. Der Qur’ān weist auf die Universalität der Offenbarung hin. Denn zur Zeit der Offenbarung bestanden die Juden darauf, nur an ihre eigenen Propheten zu glauben, und lehnten zugleich Jesus und Muḥammad als Propheten ab. Genauso verhielten sich die Christen und lehnten Muḥammad als Propheten ab. Der Qur’ān weist beide Vorstellungen zurück.

Quelle (S. 206-207)

Als sie dann ihren Bund brachen und die Zeichen Allāhs verleugneten und die Propheten widerrechtlich töteten und sagten: ”Unsere Herzen sind hinter einem Schleier“ - aber nein, Allāh hat diese wegen ihres Unglaubens verschlossen, so dass sie nur wenig glauben. (4:155) Und wegen ihres Unglaubens und wegen ihrer Behauptung, die sie gegen Maria mit einer enormen Lüge vorbrachten (4:156) und wegen ihrer Rede: ”Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allāhs, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet. (4:157) 
Vielmehr hat Allāh ihn zu Sich emporgehoben, und Allāh ist Allmächtig, Allweise. (4:158) Und es gibt keinen unter den Leuten der Schrift, der nicht vor seinem Tod daran glauben wird; und am Tage der Auferstehung wird er ein Zeuge gegen sie sein. (4:159)
4:155 - In diesem Vers und den darauffolgenden Versen werden die Verfehlungen der Kinder Israels aufgeführt, derer sie sich schuldig gemacht haben. Das Verschließen ihrer Herzen ist eine Folge ihres starren Verhaltens. Dadurch sind sie so unempfindsam geworden, dass sie dem Glauben nicht treu bleiben könnten (vgl. 2:88; 3:21 und 4:160).
4:156 - Die Juden haben nicht nur das Prophetentum Jesu verleugnet, sondern auch falsche Behauptungen gegen seine Mutter Maria (a.s.) verbreitet. ”Diese Verleumdung kommt besonders in dem mittelalterlichen jüdischen Buch "Toledot Jeshu" zum Ausdruck und wird auch im Talmud angedeutet.“ (ÜB) (vgl. 19:27-28, 34-37; 24:4 und die Anmerkungen dazu).
4:157-159 - ”... und wegen ihrer Rede: »Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allāhs, getötet«: Das heißt, weil die Juden dies behaupteten. Es ist indessen auch möglich, dass die Juden das nur spöttisch gesagt haben, wie es in ähnlicher Weise bei dem Wort des Pharao über Moses in 26:27, der Fall ist, und dass Allāh (t) im Qur’ān diese Aussage der Juden wieder aufgegriffen hat, um Jesus anschließend zu loben oder um ihren üblen Bericht durch einen trefflichen zu ersetzen. Aber sie haben ihn in Wirklichkeit nicht getötet und auch nicht gekreuzigt. Vielmehr erschien ihnen ein anderer ähnlich, so dass sie ihn mit Jesus verwechselten und töteten: In einem Ḥadīṯ ist es überliefert: Eine Gruppe von Juden beschimpfte Jesus und seine Mutter, worauf dieser Allāh gegen sie anrief. Als Allāh sie nun in Affen und Schweine verwandelte, kamen die Juden überein, Jesus zu töten. Darauf gab Allāh (t) ihm kund, dass Er ihn in den Himmel erheben werde. Es wurde ferner berichtet: Ein Mann heuchelte vor Jesus und ging fort, um ihn anzuzeigen. Darauf verlieh Allāh diesem Marm eine ähnliche Gestalt wie Jesus, und man ergriff und kreuzigte ihn. Ferner sagt man: Der Jude Titanus betrat in verräterischer Absicht ein Haus, in welchem Jesus war, konnte ihn aber nicht finden. Darauf verlieh ihm Allāh eine ähnliche Gestalt wie Jesus. Und als er nun nach draußen kam, glaubte man, er sei Jesus, und ergriff und kreuzigte ihn. Ähnlich außergewöhnliche Dinge, wie man sie für die Zeit des Prophetentums nicht unwahrscheinlich finden darf, sind zu diesem Thema noch mehr berichtet worden. Wenn Allāh die Juden hier tadelt, dann nur deshalb, weil ihre Worte zeigten, dass sie sich Allāh gegenüber dreist benahmen, Seinen Propheten trotz der Bestätigumg durch überwältigende Wunder töten wollten, und dabei frohlockten. Allāh (t) hat sie nicht deshalb getadelt, weil sie die Behauptung, Jesus getötet zu haben als ihre bloße Meinung kundgegeben haben. Als dieses Ereignis der Kreuzigung eines anderen an Jesu Stelle stattfand, waren die Leute uneins. Einige Juden sagten, Jesus sei ein Lügner, wir haben ihn wirklich getötet. Andere zögerten, und einige von diesen sagten: "Wenn dieser Gekreuzigte Jesus ist, wo ist dann unser Gefährte, der ihn verraten wollte?" Andere sagten: "Das Gesicht ist das von Jesus, der leib aber ist der unseres Gefährten". Diejenigen aber, die gehört hatten, wie Jesus sagte: "Allāh wird mich in den Himmel erheben", sprachen: "Er ist in den Himmel erhoben worden". (Baid, Gät) (vgl. 3:55; 5:116-117, 120 und die Anmerkungen dazu).

Ebenda, S. 207-208