Warum sagen viele Christen dass das alte Testament nicht gilt?

9 Antworten

Ja, das könnte man erklären, wenn man weiß, dass Israel etwas ganz Besonderes für Gott war. Aus diesem Volk sollte nämlich der Erlöser der Menschen, der Messias Jesus kommen. Und aus diesem Grund musste das Volk HEILIG sein für Gott, rein und Gott gehorsam. Und weil der Mensch schwach und böse ist, musste Gott ihnen harte Gesetze geben, dass dieses Ziel, den Messias hervorzubringen auch gelingen konnte. Und es gelang - sozusagen mit Ach und Krach - indem Maria und ihr Verlobter beide Gott gehorsam waren. Und auch Gottes Vorhersage erfüllten sie, weil sie von König David abstammten, von dessen Geschlecht der Messias kommen sollte.

„Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott!“

‭‭3. Mose‬ ‭19‬:‭2‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/lev.19.2.SCH2000

Abgesehen von diesen Hintergründen der strengen Bestimmungen war das Alte Testament auch die einzige Bibel für die ersten Christen, denn die Evangelien und Lehrbriefe des Neuen Testaments waren noch nicht geschrieben.

Weil sie keine Lust haben, sich dran zu halten, beispielsweise die ganzen jüdischen Speisevorschriften, der Zirkus mit menstruierenden Frauen etc etc etc.

Und natürlich haben sie schon gar keine Lust, sich in Diskussionen über die vielen eklatanten Widersprüche verwickeln zu lassen.

IOW die übliche Bigotterie.

Es gehört dennoch zusammen, da Jesus Jude war. und jeder Judenhasser wird das irgendwann auch merken. In Form von Vergebung. Er wird in Numeri nachlesen, und die Welt verstehen. Zumindest ein bisschen.

Da sie gerade aus Ihren Fugen fällt.

Weil sie weder den Glauben noch die Bibel verstanden haben. Was Atheisten behaupten, ist im Allgemeinen Propaganda und Lüge. Wer schlecht vom alten Testament spricht, zeigt damit nur, es niemals gelesen zu haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85,11Joh 7,19Apg 7,38)

Quelle: https://www.bibleserver.com/de/verse/Johannes1%2C17

Christen orientieren sich in erster Linie am Neuen Testament, was jedoch nicht bedeutet, dass das Alte keine Bedeutung mehr hat. Jesus spricht sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkt im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Auch die Todesstrafe fällt weg:

Im Neuen Testament wird die Todesstrafe weder direkt erlaubt noch verboten. Stellen wie Joh 19,10 f. EU und Röm 13,4 EU setzen ein durch Gottes Reich befristetes und begrenztes Recht der Staatsvertreter über Leben und Tod voraus. Jesus von Nazaret ordnete das Vergeltungsgebot (Gen 9,6 EU) dem Bewahrungswillen Gottes (Gen 8,21f. EU) unter und begründete damit sein Gebot der Feindesliebe (Mt 5,44 EU): Diese sei die Gottes geduldiger Gnade gemäße Form der Vergeltung. Demgemäß entkräftete er nach Joh 8,7 EU die in der Tora vorgesehene Todesstrafe für Ehebruch mit dem Hinweis: „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Der indirekt gebotene Rechtsverzicht (da niemand ohne Sünde ist, führe niemand die Todesstrafe aus) delegitimiert die damaligen Autoritäten, zielt auf Selbsterkenntnis und Vergebung.[137] Daran anknüpfend, fanden die Urchristen in Jesu Kreuzestod das stellvertretende Erleiden der dem Rechtsbrecher zustehenden Todesstrafe (u. a. Gal 3,13 EURöm 8,3 EU). Gott habe seinen Sohn „dahingegeben“ und damit allen Menschen ihre Schuld vergeben, um sie von der Sünde zu befreien. So habe Jesus Versöhnung mit Gott geschaffen und ermöglicht (2 Kor 5,14).[138] Tödliches Vergelten war daher für die Urchristen ein Rückfall in den Unglauben; kultische Vorschriften, für deren Nichteinhaltung die Tora Todesstrafen androht, waren für sie hinfällig.[139]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe#Bibel