Trennung zwischen kirche und staat im iran?

4 Antworten

Islamische Republik Iran =Theokratie

Hier eine recht anschauliche Darstellung:

"Dieses findet sich im Moment auf vielen Ebenen: So ist Iran eine Theokratie in dem Sinne, als die Herrschaft als von Gott gegeben angesehen wird. So postuliert Artikel fünf der iranischen Verfassung, dass der Oberste Rechtsgelehrte in Vertretung des dereinst wiederkehrenden 12. Imams regieren würde. Dass in Iran eine starke Verzahnung von Religion und Staat stattgefunden hat, lässt sich vor allem an denjenigen Institutionen ablesen, die den mehr oder minder demokratisch legitimierten Institutionen übergestülpt sind. So kennt die islamische Republik zwar ein Parlament, aber diesem werden durch den Wächterrat Beschränkungen in seiner Gesetzgebung auferlegt. Durch den Wächterrat wird festgelegt, ob ein bereits vom Parlament verabschiedetes Gesetz gegen die islamische Grundordnung des Staates verstößt. Außerdem kann der Wächterrat Kandidaten ablehnen, die er als unislamisch charakterisiert. Ohnehin ist die oberste Machtinstanz im Staate nicht der gewählte Präsident, sondern der Oberste Rechtsgelehrte. Er ist nicht demokratisch legitimiert, sondern wird gemäß Artikel 111 der iranischen Verfassung vom Expertenrat bestimmt, dessen Mitglieder erst nach einer genauen Überprüfung ihrer politisch-religiösen Linientreue der iranischen Bevölkerung zur Wahl gestellt werden.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Schlichtungsrat, dessen Mitglieder vom Obersten Rechtsgelehrten ins Amt berufen werden, um Konflikte zwischen Parlament und Wächterrat beizulegen. Blockiert der Wächterrat einen parlamentarischen Beschluss aufgrund mangelnder Konformität mit den islamischen Prinzipien oder verfassungsrechtlicher Widersprüche, so wird der Schlichtungsrat zunächst als Vermittler aktiv. Sofern keine Einigung erfolgt, überprüft der Schlichtungsrat den Beschluss anhand der genannten Maßstäbe und fällt ein rechtswirksames Urteil. Die demokratisch legitimierte Legislative ist somit nur handlungsfähig, wenn ihre Gesetzesentwürfe mit der religiösen Staatsdoktrin kongruieren. Eine ähnlich große Verzahnung ist im Bereich des Stiftungswesens zu sehen, diese ist jedoch weit informeller und weniger augenfällig.

Die Notwendigkeit einer islamischen Regierung ist unter schiitischen Gelehrten durchaus umstritten. Mohammad Shabestari (geb. 1936) argumentiert beispielsweise, im Koran finde sich nur die Aussage, dass die Herrschaft gerecht sein solle. Aber weiterführende Angaben, welche Regierungsform die beste sei, suche man dort vergebens. Khomeini begründet den Führungsanspruch der Rechtsgelehrten hingegen damit, dass das islamische Recht existiert und folglich auch zur Anwendung gebracht werden müsse."

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

z.B. Keine Strafen wenn jemand Atheist sein will oder eine andere Religion annimmt usw Macht natürlich schon einen Unterschied. Ist nur ein Beispiel von vielen anderen drakonischen Strafen, wie z.B. auch Gliedmaßen abhaken, Auspeitschung bei Alkohol und solch gruselige Dinge..

Hm, ich denke nicht. Bekannt ist mir eine Trennung nicht und es wirkt auch nicht so.

Omg was ein Zufall bin Iraner. Das kann ich die einfach beantworten und zwar ist es glaube ich abhängig ob die Islamische Republik weiter bestehen wird oder bald eine normale Regierung kommt. Man sieht ja aktuell die Proteste gegen das Regime