Könntet ihr eine Partnerschaft mit einer Person führen, der es an intellektuellen Fähigkeiten fehlt und mit der tiefsinnige Gespräche nicht möglich sind?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

nein 83%
ja 13%
na ja, nur wenn er/sie sehr gut aussieht und der Sex geil ist 4%
na ja, nur wenn er/sie sehr reich ist 0%

15 Antworten

nein

Ich bin selber bestimmt kein Intellektueller, der sich permanent im Theater auf Kunstausstellungen oder Lesungen herumtreibt - ich nehme so was zwar gern mit, wenn der hiesige Kulturverein was dergleichen anbietet und interessiere mich dafür, aber ich habe eigentlich andere Interessen auch in einer Beziehung.

Aber ich will mich mit meiner Partnerin trotzdem gut unterhalten können nicht nur über flache und seichte Themen, wobei es auch nicht zwingend politisch oder volkswirtschaftlich usw. sein muss - ich würde mich NIE mit meiner Partnerin über das Dahrendorf-Häuschen (mit dem ich mich viel befasst habe) unterhalten und auch nicht versuchen, mit ihr Seneca-Texte zu analysieren und würde mit ihr auch nicht Richard Wagner hören wollen. Aber nur Heititeiti und oberflächliches Gedöns ist auch nicht meins.

Vor alle aber will ich nicht ständig für jemanden mitdenken müssen, der hinsichtlich seiner Fähigkeiten kaum in der Lage ist, für sich selbst zu entscheiden - so was hatte ich mal und es war auf Dauer nicht nur ermüdend, sondern auch sehr anstrengend. Am Ende dieser Beziehung musste ich mich erst mal neu einnorden, weil ich das Gefühl gehabt hatte, nur noch Erklärbär, der große Bruder für die kleine Schwester sowie Macher und Anekdotenjonny zu sein, der sagt, was zu tun ist und auf den sie sich komplett verlassen hat und das in ALLEM. Es war an der Belastungsgrenze, obwohl sie eine liebe, sympathische und nette Frau war; sie war wohl die perfekte Schwiegertochter für meine Mutter und wirklich super super lieb und nett, man konnte keinen Krach mit ihr kriegen und wir haben viel gelacht - aber sie hat sich komplett auf mich verlassen, das war zu viel. Großartig tiefe Gespräche waren leider auch nicht möglich und ich konnte ihr noch nicht mal meine Sorgen anvertrauen, weil sie nicht wusste, wie sie mir helfen konnte bzw. es nicht richtig mitbekommen hat. Einige Male ist sie bei der Badischen Landesbühne eingeschlafen, dann habe ich sie nicht mehr mitgenommen - spätestens das zeigt mir dann, wie weit wir tatsächlich voneinander entfernt waren, obwohl die Chemie sonst stimmte und wir oft viel Spaß hatten; sie hat auch viel Mist mitgemacht. Es tat mir wirklich weh am Ende, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich würde wieder unglücklich werden, mich unterfordert fühlen und permanent ausbrechen wollen ... wie damals, als ich mir dann einen gebrauchten Siebener-BMW gekauft habe, um das zu kompensieren, was ich in der Beziehung nicht bekam - die Beziehung endete dann auch alsbald und komischerweise stand mir dann auch nicht mehr der Sinn nach diesem Auto, das dann schnell den Besitzer wechselte.

Letztlich ist der Mittelweg wohl wie in fast allem das Beste ... für mich muss niemand (weder als Freund noch als Partner noch als Bekannter) total gebildet und superintellektuell sein, aber ich lege trotzdem Wert auf eine normale, gute Gesprächskultur, wo man auch Empathie zeigt und sich in den anderen hineinversetzen kann bzw. auch mal etwas Kulturelles im geringen Rahmen machen kann. Auch ein weniger intellektuell angehauchter Mensch kann davon abgesehen ein super toller Gesprächspartner sein!

nein

Geht gar nicht. Sex ist toll, aber man muss nur mal überlegen wieviel mehr Zeit man mit Gesprächen verbringt als mit Sex... Mehr Geld kann man immer verdienen wenn man es unbedingt möchte, aber ich würde nicht auf die Nähe und die Gespräche mit meinem Partner verzichten müssen um noch mehr Geld zu verdienen.

Alles in allem glaube ich in den mehr als 35 Jahren enger Partnerschaft einen klaren Trend erkannt zu haben: Alt und runzelig wird jeder, die materiellen Ansprüche werden geringer oder stagnieren ( auf zugebenermaßen zufriedenstellendem Niveau), aber das vertrauensvolle und intellektuelle Miteinander bleibt oder wird besser...

nein

Nein, ich fühle mich von Intelligenz durchaus auch angezogen, ich muss mit einem Partner reden können.

Tut mir leid für die anderen, aber mit denen könnte ich leider nichts anfangen. Dafür rede, diskutiere und philosophiere ich einfach viel zu gerne.

Ich verliere leider mit unverständigen Leuten auch viel zu schnell die Geduld, selbst wenn ich sie liebe. Vielleicht bin ich, was das angeht, ein Stück weit arrogant, auch wenn ich das versuche zu vermeiden, aber eine Beziehung mit einem unintelligenten, ungebildetem Menschen könnte mich nicht glücklich machen, selbst wenn der Rest stimmen würde.

nein

Ich hatte "so etwas ähnliches" mal.... Nach 2 Monaten und unzähligen schrägen Kommentaren und Blicken, fing ich an meine Ausdrucksweise/ meine Wortwahl ihm anzupassen.... Ich vermied "Fremdworte", ich vermied kompliziertere Ausdrücke oder Sätze.

Was habe ich dadurch gewonnen? Nichts. Es war anstrengend immer auf die eigene Wortwahl zu achten, immer erst zu überlegen "Was sage ich, wie sage ich es"

nein

Das ist eigentlich das Einzige, was wirklich zählt. Mehr als das Körperliche.

ps: es sei denn man war schon vorher zusammen und es hat sich durch eine Krankheit oder einen Unfall o.ä. geändert.