Themenspecial 30. November 2021
Welt-Aids-Tag - Leben mit HIV
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Gibt es seit damals inzw. viele sehr gute Medikamente gegen AIDS?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, mit HIV kann man heute gut und lange leben.

Zunächst sollte man aber zwischen HIV und Aids unterscheiden. HIV ist ein Virus, was die körpereigenen Abwehrkräfte schwächt, die auch Immunsystem genannt werden. Ohne Behandlung kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids.

HIV-Medikamente unterdrücken das Virus im Körper und verhindern damit den Ausbruch von Aids. Dank der antiretroviralen Therapie haben Menschen mit HIV bei rechtzeitiger Behandlung heute eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie andere Menschen auch. Sie können jeden Beruf ausüben, jeder Art von Freizeitaktivität nachgehen, Sexualität genießen, auf natürliche Weise gesunde Kinder bekommen.

Mittlerweile stehen mehr als 20 Wirkstoffe zur Verfügung. Die HIV-Therapie ist dabei mit der Zeit immer einfacher, effektiver und verträglicher geworden: Oft reicht eine Pille pro Tag, die eine komplette Medikamentenkombination enthält. Die meisten HIV-Patient*innen spüren keine oder nur leichte Nebenwirkungen. Die Therapie beeinträchtigt ihr Alltagsleben also kaum.

Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein möglichst früher Therapiebeginn für die Gesundheit von HIV-positiven Menschen am besten ist. Bei dieser Frage spielen aber auch persönliche Gründe eine Rolle. Die Anzahl der Helferzellen im Blut bietet einen Anhaltspunkt, wann man spätestens beginnen sollte – sie sollte nicht unter 500 pro Mikroliter Blut sinken. 96 Prozent der Menschen mit HIV in Deutschland, die von ihrer Infektion wissen, nehmen HIV-Medikamente. Tendenz: steigend.

Zugleich wissen etwa 13 Prozent der Menschen in Deutschland nichts von ihrer HIV-Infektion und nehmen dementsprechend auch keine HIV-Medikamente. Viele sind schon Jahre infiziert und laufen Gefahr, schwere Folgeerkrankungen bis hin zu Aids zu bekommen. Ohne Therapie bleibt HIV außerdem übertragbar.

Eine wichtige Botschaft lautet daher: Wer ein HIV-Risiko gehabt haben könnte, sollte sich testen lassen. So hat man im Falle eines Falles den vollen Nutzen der HIV-Therapie.

Mehr Infos zu dem Thema gibt's hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-therapie


Marionetto 
Fragesteller
 30.11.2021, 16:44

Danke für die umfangreiche Antwort! 😊

Das hört sich zum Glück doch auch sehr positiv an,es kann also inzw. gut geholfen werden - eine gute Nachricht!

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