Findest du es gerecht, dass jemand der ungesund lebt und jemand der gesund lebt gleiche Sätze bei Krankenkassen haben?

Vielleicht übt derjenige der gesünder lebt gefährliche Sportarten aus - siehe den Skiunfall von Michael Schumacher seitdem er ein teurer Pflegefall ist.

Oder jemand reist viel und hat somit auch eine höhere Unfallgefahr und das Risiko exotischer Krankheiten.

Oder jemand ist Fernfahrer und muss berufsbedingt den ganzen Tag sitzen, was auch nicht gesund ist.

Der Aufwand all diese Faktoren zu berücksichtigen wäre zu groß. Wenn die Leute das einfach falsch angeben und die Kasse dann in jedem dritten Fall die Kostenübernahme verweigert gäbe es eine Klagewelle die die Gerichte überlastet. Und eine Gesellschaft in der mich meine Krankenkasse mit Privatdetektiven ausspioniert möchte ich bestimmt nicht. Zudem wäre das für die Kasse viel teurer als einfach zu bezahlen.

Manchen Menschen ist nicht mal bewusst, dass sie ungesund leben. Mitunter kennen Sie es auch nicht anders, weil es Ihnen von Eltern und Angehörigen so vorgelebt wurde.

Wer soll da kommen und entscheiden, wer ungesund lebt oder nicht? Wie soll so etwas geprüft werden? Das geht gar nicht.

Menschen mit geringem Bildungsniveau sehen auch keinen Grund etwas ändern zu wollen.

Menschen mit geringem Einkommen oder Grundsicherung haben oft nicht die Möglichkeit, sich gesündere Lebensmittel zu kaufen und müssen zu minderwertigen Produkten greifen.

Ja

1) weil jeder sein "ungesund" oder "gesund" leben jederzeit ändern kann
2) weil gesund oder ungesund nicht immer eindeutig ist oder sich auch von einem Tag auf den Anderen ändern kann
3) weil es horrende Summen kosten würde das zu kontrollieren
4) weil Wissen über Ernährung eine Halbwertszeit von 2,5 Jahren hat

wenn du darüber nachdenkst sollte man vielleicht auch folgende Menschen mehr zahlen lassen:

Menschen die mit mehr als einer Person Sex haben (Risiko Krankheiten)
Menschen die gefährliche Sportarten ausüben (Gefahr Unfall)
Menschen die anstrengengende Sportarten ausüben (Gefahr Abnützung)
Menschen die rauchen, trinken, Drogen jedweder Art zu sich nehmen
Menschen die cholerisch sind oder oft streiten
Menschen in Bauberufen
Menschen in Berufen mit Chemikalien
Menschen die viel Reisen
Menschen die sich weigern jede Impfung zu machen die existiert
Menschen die in großen Wohnblöcken wohnen
Menschen die allein wohnen
Frauen die verheiratet sind und Männer die nicht verheiratet sind
....... ich glaub da gäbe es noch 2000 Beispiele

Das alles sind im Moment nachgewiesene Dinge die schädlich oder gesundheitsgefährdend sind.

Das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper steht sogar über der Krankenkasse und unser System ist so gut wie es nur irgendwie geht.

Sehr gerecht. Das Gegenteil ist, wenn sich die Krankenkasse auf Diät A als offiziell gesund einigt, ich aber Diät B tätigen will, dann werde ich dafür bestraft.

Man sollte sich im Leben nicht alle Freiheiten nehmen lassen.

Ob jemand gesund lebt, lässt sich kaum feststellen. Man kann ja nicht das ganze Leben eines Menschen überwachen. Deshalb kann man das nicht als Kriterium nehmen.