Kann/soll/muss an Schulen mehr über (sexuellen/sexualisierten) (Macht-)Missbrauch aufgeklärt werden? Muss die Politik da aktiver werden?
Guten Tag Herr Schumacher,
vielleicht schweift meine Frage vom eigentlichen Thema dieser Aktion ab, aber ich möchte sie dennoch stellen.
Ihr Auftritt in der letzten Sendung von Herrn Lanz hat mir sehr gut gefallen! Sie wirkten bezüglich des Themas des sexuellen (Macht-)Missbrauches ausgeübt speziell von männlichen Personen an weiblichen Personen sehr aufgeklärt und reflektiert, was ich bei einigen Männern heutzutage leider immer noch vermisse!
Auch auf diesem Portal habe ich schon Diskussionen mit männlichen Personen geführt, die nicht willens oder in der Lage dazu waren zu begreifen, was sexuellen Missbrauch oder einen sexuellen Übergriff eigentlich ausmacht. Oft hört man das Argument, dass Sex zwischen Erwachsenen und 14-jährigen Personen kein sexueller Missbrauch sein könne, da Sex ab 14 ja rechtlich erlaubt ist und auch 14-jährige bereits häufig Lust auf Sex haben. Zudem sind einige der Überzeugung es könne sich um keinen sexuellen Missbrauch handeln, wenn der Täter nicht explizit dem Opfer schaden wolle, also sie sehen die missbrauchende Intention als Voraussetzung für sexuellen Missbrauch, was natürlich falsch ist.
Solche Einstellungen schockieren mich immer wieder und ich kann nicht glauben, dass man sich im Jahr 2021 immer noch mit solchen verdrehten Ansichten herumschlagen muss! Wo bleibt die Aufklärung? Wieso wird das jungen Menschen in der Schule nicht beigebracht?! Wieso passiert da bildungspolitisch nicht genug?
Psychische und körperliche Gesundheit sind sehr wichtige Themen für mich. Ich selber leide seit über 7 Jahren an CFS, also am chronischen Erschöpfungssyndrom ausgelöst durch einen Virusinfekt (bei mir vermutlich das Pfeiffersche Drüsenfieber). CFS kennt man seit Corona vorwiegend als "Long Covid" oder "Post-Covid-Syndrom" (wobei es ein Sammelbegriff für verschiedenen bleibende Schäden nach einer Coronainfektion ist und nicht nur CFS umfasst). Seit der Pandemie ist CFS nun ENDLICH gedanklich in der der Gesellschaft und der Politik angekommen und die Forschung wird nun besser gefördert. Natürlich warte ich sehnlichst auf die Studienergebnisse zum Medikament BC 007 und hoffe sehr, dass es sich als wirksam herausstellt und dann auch schnell zugelassen wird.
2 Antworten
Die Frage ist sehr komplex und wie Sie richtig schrieben, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Uns Medien kommt da eine besondere Vernatwortung zu, weshalb solchen Tendenzen oder verharmlosenden Haltungen in Verlagen/Sendern besonders kritische Aufmerksamkeit gilt. Auch die Eltern sind da in der Pflicht. Ich hoffe für Sie, dass ein neues Medikament ihre Leiden lindert.
Letztlich ist sexualisierter Machtmissbrauch eine Form von vielen ...
Aufklärung ja, aber vor allem auch Aufklärung über die Ursachen des Missbrauchs!
Ich habe auch die „Lanz“- Sendung geguckt. Mich hat dabei gestört, dass so viele Linke dabei saßen und sich über den „einvernehmlichen“ Sex des Bild-Chefredakteurs echauffierten, waren es doch die linken 68-er, die den freien Sex vehement gefordert haben („Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!“). Mit Establishment war damals die bürgerliche Gesellschaft gemeint, welche die sexuelle Zurückhaltung empfahl.
Man hat damals nicht geahnt, was es bedeutet, den freien Sex in der Gesellschaft allgemein nicht nur für gut zu befinden, sondern ihn geradezu zu fordern, und die Masse der Menschen ist dieser Forderung zunehmend nachgekommen. Die Folgen sind verheerend. Denn die entfesselte Sexualität gewinnt über den, der sie völlig enthemmt (also „frei“) praktiziert, derart die Oberhand, dass er sich in ein triebgesteuertes Individuum verwandelt, das sich wie ein Rauschgiftsüchtiger ständig Befriedigung suchen muss. Belästigungen von Frauen, Busengrapschen, Po-Kneifen und sonstiges sexbetontes Anfassen bzw. „Anmache“ sind an der Tagesordnung (viele Männer, evtl. auch Frauen, sind geradezu sexsüchtig geworden und müssen sich psychiatrisch behandeln lassen). Rücksichtslos dringen die Triebgesteuerten auch in Ehen ein, zerstören sie bzw. die Familien, Scheidungskinder verlieren die Geborgenheit der Familie, tragen erhebliche psychische Schäden davon. Auch Vergewaltigungen haben stark zugenommen, desgleichen ist das Stalkertum sprunghaft angestiegen: durch die Erleichterung der Ehescheidung kann eine verheiratete Frau problemlos ihren Ehemann verlassen, der – wenn er nicht schnell Ersatz findet – durch Verfolgung der Ex versucht, wieder den gewohnten „liebgewonnenen“ Sex zu finden.
Die schlimmste aller Folgen der gewaltig entfesselten Sexualität ist aber der Missbrauch von Kindern, der geradezu seuchenartig um sich gegriffen hat und kaum noch unter Kontrolle zu bringen ist. Selbst Priester sind von der pausenlosen Sex-Propaganda und Sex-Reklame, die seit Jahrzehnten in unserer Gesellschaft die Gemüter aller durchdringen und das sexuelle Verlangen anheizen, beeinflusst worden; sie haben sich daraufhin, was besonders ekelhaft ist, an den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen „schadlos“ gehalten.
Natürlich hat auch die raffinierte „Sex-Anmache“ des Bild-Chefredakteurs mit dieser exorbitanten Sexualisierung in unserer Gesellschaft zu tun. Die automatisch gegebenen Abhängigkeitsverhältnisse in einer Redaktion, wo hübsche Frauen sich mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass ihr Vorgesetzter über ihre Karriere entscheiden kann, sind garantiert auch in den Redaktionen der „ZEIT“ oder des „Spiegels“ vorzufinden, oder sollte der Zuschauer beim „Lanz-Talk“ in seiner Meinung bestärkt werden, die Chefredakteure dort seien alles Heilige, d. h. von der Sexualisierung und deren Verlockungen unberührte edle Waisenknaben?
also es liegt deiner Ansicht nach alles an der 68er-Bewegung?
Klar, dass ein Linker (gewissermaßen als Gefolgsmann der 68 er) unleugbare, offen zu Tage liegende Erscheinungen der Entartung und des Sittenverfalls in unserer Gesellschaft nicht wahrhaben will. Vor allem will er nicht wahrhaben, dass es Linke waren, die diesen Sittenverfall ausgelöst und geradezu fanatisch gefördert haben. Man denke nur an ihre ständigen schamlosen Praktiken, verantwortungsbewusste Leute, die für mehr Zurückhaltung waren, als verklemmte, verspießerte, verkrampfte, scheinheilige Mucker zu verunglimpfen.
*seufz*
du hast so verdrehte und dumme Ansichten, dass ich gar nicht weiß wo ich mit der Aufklärung überhaupt anfangen soll...
autoritäre, hierarchische Systeme und patriarchische Strukturen förderten bereits VOR der 68-er Bewegung sexuellen Missbrauch (z.B. in der Kirche)
Auch Vergewaltigungen haben stark zugenommen, desgleichen ist das Stalkertum sprunghaft angestiegen: durch die Erleichterung der Ehescheidung kann eine verheiratete Frau problemlos ihren Ehemann verlassen, der
Vergewaltigungen werden heute vor allem als solche Wahrgenommen und auch benannt! Vor allem galt Jahrhunderte Vergewaltigung in der Ehe als Vorrecht des Ehemanns, eine widerliche, brutale Sichtweise.
Und auch Männer können ihre Frauen verlassen! Das ist ja mal ein konsequent einseitige Darstellung, die kaum beleuchtet, welche Perspektiven es noch gibt.
Die schlimmste aller Folgen der gewaltig entfesselten Sexualität ist aber der Missbrauch von Kindern, der geradezu seuchenartig um sich gegriffen hat und kaum noch unter Kontrolle zu bringen ist.
In welcher Welt leben sie denn? Heute wird darauf geschaut, die Kirche durfte früher unbehelligt Missbrauchen, niemand hat hingeschaut! Daher gibt es da keine belastbaren Zahlen!
Und Kindern wurde nicht geglaubt, auch in den Familien war es überwiegend ein Tabu!
Mich hat dabei gestört, dass so viele Linke dabei saßen und sich über den „einvernehmlichen“ Sex des Bild-Chefredakteurs echauffierten...
Wieso? Die haben doch Recht damit, dass die Einvernehmlichkeit angesichts des Machtgefälles und der Tatsache, dass die Annäherungs- Initiative vom (männlichen) Chef ausging, bestenfalls eine halbe ist.
...waren es doch die linken 68-er, die den freien Sex vehement gefordert haben...
Freier Sex ist nicht gleich sexuelle Gewalt.
Dazu muss man natürlich einräumen, dass so mancher (männlicher) Linke auch bloß ein Macho war, der seinen Хуй gern "in die Scheiden der Genossinnen stecken" wollte (diese Worte sind genau so gefallen).
Denn die entfesselte Sexualität gewinnt über den, der sie völlig enthemmt (also „frei“) praktiziert, derart die Oberhand, dass er sich in ein triebgesteuertes Individuum verwandelt, das sich wie ein Rauschgiftsüchtiger ständig Befriedigung suchen muss.
...
Die schlimmste aller Folgen der gewaltig entfesselten Sexualität ist aber der Missbrauch von Kindern, der geradezu seuchenartig um sich gegriffen hat und kaum noch unter Kontrolle zu bringen ist.
Very very interesting, hätte BOHR gesagt. Das pflegte er zu sagen, wenn er eine Hypothese bzw. "Theorie" für kompletten Unsinn hielt.
Wie ich diese. Es ist allgemein bekannt, dass Vergewaltigung und sexueller Kindesmissbrauch sehr sehr selten etwas mit überbordender Triebhaftigkeit zu schaffen hat und nirgends weiter verbreitet ist als in Gesellschaften mit besonders "sauberer Moral".
Lesen Sie die Lebensgeschichte von Hamed Abdel Samad, der in einer streng islamischen Gesellschaft aufwuchs und als Junge vergewaltigt wurde.
Lesen Sie den Wikipedia- Artikel über 'Taharrush Jamai'.
Der Hauptpunkt ist aber: Gerade in solchen Gesellschaften mit so genannter "sauberen Moral" werden oft gerade die Opfer sexualisierter Gewalt bestraft, was mich fast noch mehr anwidert als die sexualisierte Gewalt selbst.
Sie waren ja gestern bei Markus Lanz zu Gast. Letztlich ist das sexualisierter Machtmissbrauch eine Form von vielen, in der Macht missbraucht wird, siehe beispielsweise auch Leiharbeiter bzw. Subunternehmerstrukturen in Fleischfabriken, die meist ausländische Arbeiter zwingen, teils ohne grundlegende Menschenrechte dort abgekapselt vom Rest der Welt schuften.
Hartz4 schaffte auch Abhängigkeiten, durch den Zwang, jeden Job annehmen zu müssen.
Denken Sie nicht auch, das man neben der Geschlechterfrage da grundlegende Mechanismen, die so etwas ermöglichen, in der Gesellschaft hinterfragen muss?
Ja, ein komplexes Thema!