Warum mögen viele Deutsche die USA nicht?

10 Antworten

viel zu pauschal. Man sollte hier Menschen, Ideologie und Außenpolitik nicht über einen Kamm scheren.

Viele hier finden Musik, Filme, Kultur gut, weil sie uns ständig in den Medien nahegebracht wird und und wir damit aufgewachsen sind. Filme, mit Coolen Helden mit Flagge auf dem Arm, die die viel Getöse die Welt befreien usw. Musik usw. Da ist die Welt noch überschaubar und man kann Gut und Böse unterscheiden. Und die Spezialeffekte und Waffen in den Filmen und die Leute mit ihren Sonnenbrillen sind schon Coool.

Ich mag auch US-Amerikanische Musik und manche Filme.

Außerdem haben die Amerikoner uns befreit und die Präsidenten, die hier einfliegen, warnen uns regelmäßig vorm Russen, weil sie uns beschützen wollen und sie stellten uns deshalb hier Atomraketen hin damit der Russe uns nicht überfällt. Das ist schon irgendwie nett und großzügig. Auch die Sorge um abhängigkeit vom russischen Gas usw. Ich verstehe nicht, wie manche sich da hier vor höheren Militärausgaben drückten wollen und alles die Amerikaner machen lassen wollen;)

Auch mit den Überwachungsprogrammen, die von dem Verräter Snowden aufgedeckt wurden wollen sie uns beschützen und zum Dank sind einige sogar gegen die Überwachung.

Was aber wirklich mist ist, ist die Außenpolitik, Kriege Putsche usw. wobei Trump sich ja bisher noch eher zurückgehalten hat, jedenfalls hat er noch keinen offenem richtigen Krieg geführt.

"Und warum hassen gerade Linke die USA am meisten?"

wieder zu pauschal, eher ihre Außenpolitik bzw. die Art, wie sie ihre Interessen und ihre Ideologie versuchen durchzusetzen. Und die vertretene Ideologie selbst finden die Linken sicher auch nicht so toll.

Und vielleicht, weil die US4 viele üble rechte Diktaturen aktiv unterstützt hat, die untere Schichten unterdrückten und Linke systematisch folterten und töteten.

Das kann man aber letzlich nicht den Menschen vowerfen. Die können ja idR. nur zwischen Multimillionären wählen und viele bekommen sicher wenig von der Welt, außerhalb ihres Landes mit. Sie glauben sicher, das sie die "guten" sind, so, wie es ihnen in ihren Filmen gezeigt wird.

Sehr viele Deutsche mögen die USA als Land und auch ihre Bürger und schätzen den offenen, aufgeschlossenen Umgang in der Gesellschaft. Die US-Regierung und US-Politik betrachten allerdings viele kritisch.

Die US-Regierung tanzt dem Rest des Planeten auf der Nase herum.

Dummheit und Eigennutz, Hass und Verblödung, diese Eigenschaften in Verbindung mit der Nutzung von Waffen ist brandgefährlich für den Rest der Welt.


Arumus221 
Fragesteller
 03.01.2020, 17:27

Hass? Gibts nicht nur in den USA.

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Hallo,

ist zwar ziemlich spät, finde deine Frage aber spannend. Ich bin eher patriotisch -konservativ und ich kann die USA auch nicht wirklich leiden.

Der erste Grund ist, dass viele Amis einfach nur verrückt und Waffenfanatiker sind. Das sieht man in vielen amerikanischen Filmen, die oft viel zu dramatisch und realitätsfern sind. Man hat das Gefühl, umso verrückter jemand ist, desto erfolgreicher ist er in der USA.

Trump ist meiner Meinung nach nicht so blöd, wie die Medien es darstellen oder wie er sich selbst aufführt. Er macht diesen Job als President nicht, weil er damit seine Brötchen verdien will, dass könnte er als Geschäftsmann viel besser. Immerhin hat er weniger Kriege geführt als Obama.

Nichts kann die USA besser, als sich in fremde Dinge einzumischen, sei es bei Nord Stream 2 oder Kriegen. Sie führen Kriege auf Gebieten, die tausende Kilometer weit weg sind, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Wie unmoralisch ist das denn bitte, Krieg auf fremden Boden zu führen, wenn man im eigenen Land bisher "nur" einen Bürgerkrieg erlebt hat. Auch diese Einstellung zu Atomwaffen: Wir dürfen Atomwaffen besitzen aber alle anderen nicht.

Was hat die US-amerikanische Politik nicht zu mögen damit zu tun die USA per se nicht zu mögen?

Das der politischen Linken die radikal-kapitalistischen USA politisch nicht besonders sympathisch sind, sollte nicht Wunder nehmen.

Darüber hinaus muss man sicherlich kein Fan davon sein, dass die USA die internationale Gerichtbarkeit nich anerkennen, Präsident Bush Jr. ließ seiner Zeit in Sachen Den Haag eine klare Drohung vom Stapel, noch muss man von ihren völkerrechtsbrecherischen Praktiken, wie etwa Guantanamo oder dem Irak-Krieg besonders angetan sein.

Das wird auch nicht dadurch besser, dass andere in gleicher Weise oder noch schlimmer gegen internationales Recht verstoßen.

Für mich persönlich sind die USA außenpolitisch aus eben diesem Grund ein rotes Tuch, weil sie aller Welt das Internationale Recht predigen, auf dessen Boden sie selbst nicht stehen, für dessen Exekution zuständig zu sein sie sich jedoch anmaßen, freilich ohne auf Basis irgendeines Abkommens dazu gemacht worden zu sein.


Arumus221 
Fragesteller
 03.01.2020, 14:59

Und du glaubst ohne die USA gäbe es ein Paradies auf Erden, und Weltfrieden?

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:08
@Arumus221

Wo schreibe ich derlei?

Von mir aus können die USA gerne weiter existieren und vor sich hinwursteln wie sie wollen. Ich verlange von ihnen nur, dass sie sich selbst an diejenigen Regeln halten, die sie anderen regelmäßig vorschreiben wollen.

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:12
@Arumus221

Seit anbeginn der Menschheitsgeschichte hat es about 10.000 Jahre ohne starke USA gegeben. Ist die Welt davon untergegangen?

Haben starke USA (denn das waren sie zu dem Zeitpunkt bereits) die letzten zwei Weltkriege verhindert?

Die USA sind nichts anderes, als eine handelsübliche Großmacht. Diese kommen und gehen seit Jahrhunderten.

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Arumus221 
Fragesteller
 03.01.2020, 15:13
@verreisterNutzer

Genau es kommt eine andere Grossmacht, die möglicherweise viel schlimmer ist

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:15
@Arumus221

Erzähl das z.b. mal den Napalm-Opfern in Vietnam.

Mit "es könnte noch wesentlich schlimmer kommen", als Pseudoszenario kann man bis hin zum 12-Jährigen Reich alles relativieren.

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:25
@Arumus221

Keiner von beiden hat derzeit das ressourcentechnische Potential, an die machtpolitischen Dimensionen der USA anzuschließen.

Insofern definitiv ja, weil das Verhältnis zwischen der Vormacht und dem Rest der Welt, dann wesentlich weniger zu Gunstgen der Vormacht stehen würde. Dadurch könnte man deren Kapriolen wesentlich leichter eindämmen.

China hat nicht die nuklearen Arsenale der USA, außerhalb von Fernost kaum Stützpunkte und de facto keine Möglichkeit militärisch über den ostasiatischen Raum hinaus zu wirken.

Und Russland ist wirtschaftlich so schwach auf der Brust, dass man es jederzeit totrüsten kann. Mit seinen 130 oder 130 Millionen Einwohnern sind sie auch demographisch für einen Weltmachtsstatus zu schwach auf der Brust, das ist nur noch die Hälfte der Ex-Sowjetunion und auch mit der wurde man bekanntlich fertig.

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:32
@Arumus221

Habe ich das behauptet?

Aber die bisherige Stärke der USA lag darin, dass moderne Technik und viele Ressourcen auf eine verhältnismäßig kleine Bevölkerung kamen.

In den letzten 100 Jahren hat sich deren Bevölkerung aber verzweieinhalbfacht und die Ressourcenvorräte der bis vor 200 Jahren noch weitgehend unerschlossenen USA schwinden mittlerweile auch.

Mit weiter wachsender BEvölkerung und im Zeitablauf, werden die noch ganz andere Probleme mit inneren Verteilungskämpfen bekommen und die Überflusswirtschaft da zurückgehen.

Das wird auf Dauer ihre Kräfte schwächen. Das merken wir ja schon jetzt. Trump will ja nicht umsonst mehr europäisches Engagement in der NATO, sondern vorwiegend deswegen, weil sie die Amerikaner zunehmend nicht mehr in der Lage sehen gegen China UND Russland zu spielen.

Das wird sich verschärfen und dann wird sehr entscheidend sein, was Europa im weiteren Verlauf tun wird.

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Arumus221 
Fragesteller
 03.01.2020, 15:35
@verreisterNutzer

Und ich werde immer auf die Seite der USA sein. Weil die Alternativen schlimmer sind.

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:36
@Arumus221

Das kannst du für dich gerne so halten. Ich für meine Teil werde immer gegen die Stärkste Macht auf dem Spielfeld sein um ein machtpolitisches Gleichgewicht zu erhalten.

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verreisterNutzer  03.01.2020, 15:43
@Arumus221

Und wehe uns, wenn die sich irgendwann mal einen wirklich irren an die Spitze wählen und diese Macht Amok läuft.

Mindestens wenn es sich dabei um die USA handelt. Wären es China oder Russland, wäre auch das schlimm, aber das würde man in den Griff bekommen. Bei den USA sehe ich das nicht, weil sie in Relation zum Rest der Welt zu srark sind.

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Diese Abneigung hat mehrere Hintergründe:

  • berechtigte Kritik an allen möglichen fragwürdigen Besonderheiten des US-Sytems und der US-Außenpolitik,
  • traditionelle europäische Herablassung gegenüber den angeblich kulturlosen USA, der Massendemokratie, der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, der angeblichen Oberflächlichkeit,
  • linker Antiamerikanismus gegen das Hauptland des Kapitalismus und die Schutzmacht Israels,
  • linker Verblüffung und Verbitterung, dass die Wähler nicht den linken Kandidaten wählen, sondern selbst entscheiden.

Beim Eindreschen auf Trump verbinden sich v. a. die Aspekte 2, 3 und 4.


Arumus221 
Fragesteller
 03.01.2020, 15:11

Jetzt natürlich mehr Antiamerikanismus als je zuvor eben wegen den ach so bösen Trump.

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tomxxxx  03.01.2020, 17:46

"traditionelle europäische Herablassung"

wär mir neu? Beispiel?

"linker Antiamerikanismus"

viel zu pauschal

"linker Verblüffung und Verbitterung, dass die Wähler nicht den linken Kandidaten wählen, sondern selbst entscheiden."

welchen "linken Kandidaten"? Sie konnten nur zwischen zwei Multimillionären wählen (Trump und Clinton), also eher eine Scherzwahl. So, wie es immer ist. "Linke" stehen dort nie zur Wahl.

"Selbst entscheiden" LOL;)

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