Schäme mich für meinen Vornamen

11 Antworten

Hallo Kubius, ich habe meine Vornamensänderung (in Berlin beim Rechtsamt) nun endlich durch. Mein Geburtsvorname ließ eindeutig auf mein Geburtsland schließen und das wollte ich nicht...zumindest dachte ich 23 Jahre, dass das mein Problem war. Dies ist jedoch nach dem deutschen Gesetz noch kein Grund, seinen Vornamen zu ändern. (Ich habe dies jedoch als Begründung im Antrag angegeben. Nach meinem Besuch beim Psychologen hat dieser jedoch den wahren Grund herausgefunden (Eigentlich wollte ich ihm nur das Geld auf den Tisch legen und das Attest mitnehmen - er wollte es aber genauer wissen und als ich seine Praxis verließ, habe ich erst einmal 'Rotz und Wasser' geheult - er hatte Recht...der Grund meines Problems mit meinem Vornamen lag viel tiefer.). Ich gab meinen Antrag dennoch mit meiner Begründung und seinem Attest ab. Vor etwa 3 Jahren erfuhr ich vom Standesamt, dass es 3 Möglichkeiten gibt, seinen Vornamen zu ändern: 1. man verlegt seinen Hauptwohnsitz nach Großbritannien, denn dort darf man sich nennen wie man möchte. (Kam wegen des großen Aufwands für mich nicht infrage.) 2. Man bekritzelt oder bemalt ein paar Leinwände aus dem Künstlerbedarf, signiert sie mit seinem Wunschnamen, stellt die "Kunstwerke" bei Ebay ein (z.B., wirklich nur ein Beispiel :-), "Irritation" - Aquarell/ Kohlezeichnung von Dyonisius Wellenbrecher) und lässt Leute auf das Bild bieten. Gebote von 1,50 € von jedem Deiner Freunde sollten drin sein, oder? Sind die Bilder dann an Deine Freunde verkauft, hast Du den Künstlernamen "Dyonisius Wellenbrecher" und gehst zum Rechtsamt. Eine Eintragung in Deinem Ausweis ist dann möglich, allerdings steht da dann noch Dein Geburtsname drin. Inwieweit Du den Künstlernamen für Bewerbungen etc. nutzen kannst, musst Du beim Standes- oder Rechtsamt in Deiner Stadt erfragen. (Diese Möglichkeit kam für mich überhaupt nicht infrage, da ich meinen Vornamen wirklich nirgends mehr sehen wollte.) 3. Du hast ein so großes Problem mit Deinem Vornamen, sodass dieser Deine Psyche belastet. Die Suche nach dem Wunschvornamen: Bei der Wahl Deines Wunschvornamens ist zu beachten, dass dieser eindeutig auf Dein Geschlecht hinweist. Ist dieser weder dem einen noch dem anderen Geschlecht eindeutig zuzuordnen, benötigt man einen eindeutig männlichen oder weiblichen Zweit-Wunschvornamen. Procedere: In dieser Variante sucht man sich einen Psychologen, man spricht etwa eine Stunde mit ihm (ich empfehle diese Stunde nicht über die Krankenkasse zahlen zu lassen, sondern aus eigener Tasche zu bezahlen - schreib' mir, wenn Du wissen möchtest, warum.) und lässt sich die psychische Belastung durch den Vornamen attestieren. Das Antragsformular bekam ich im Internet als pdf zum download "Antrag auf Änderung des Vornamens". Das psychologische Attest ist die wichtigste Unterlage zum Antrag. Dann braucht man ein polizeiliches Führungszeugnis für Ämter (bei der Polizei), einen aktuellen Schufa-Auszug (den habe ich bei der Easy-Credit-Bank erhalten), eine beglaubigte Kopie Deiner Geburtsurkunde (bekommt man vom Standesamt, das Deine Geburtsurkunde ausstellte - steht auf der Geburtsurkunde), eine Kopie Deines Personalausweises (Vorder- und Rückseite) und bei Verheirateten/ Geschiedenen braucht man eine beglaubigte Kopie der Heiratsurkunde/ Heiratsurkunde mit Scheidungsvermerk (bekommt man beim Standesamt, das die Urkunde ausstellte - steht auch auf der Urkunde) und eine Kopie des Scheidungsurteils (bekommt man bei dem Gericht, vor dem man geschieden wurde). Um meinem Wunsch nach einer Vornamensänderung noch mehr Ausdruck zu verleihen, kopierte ich noch die Adressaufkleber meiner Kataloge von den Versandhäusern und Onlineshops, bei denen ich mich mit meinem Wunschvornamen registrieren konnte und druckte meine posts aus dem Internet heraus, die ich natürlich nie unter meinem richtigen Vornamen veröffentliche/ veröffentlichte. Dann legte ich noch Kopien von Ausweisen und Kundenkarten bei, auf denen ich unterschreiben musste (ich unterschreibe seit 23 Jahren mit meinem Wunschvornamen und niemals mit meinem Geburtsvornamen - auch auf meinem Personalausweis nicht). Dann gibt man den Antrag, nachdem man alle Unterlagen nochmals für seine eigenen Ordner kopiert hat, zusammen mit den oben genannten Unterlagen ab. Du erhältst dann ein Schreiben, dass Dein Antrag eingegangen ist und Du vorab eine Gebühr entrichten musst (sonst fängt das Amt garnicht erst an, Deinen Antrag zu bearbeiten). Kosten: psychol. Attest mit einer Beratungsstunde: bei mir waren es 100 € Schufa-Selbstauskunft: bis 30 € polizeiliches Führungszeugnis: ca. 15 € beglaubigte Kopien der Urkunden: 10 - 20 €/ Urkunde Erstgebühr für den Antrag: bei mir waren es 38,50 € Die Gebühren für die Vornamensänderung, so sagte mir jedenfalls mein Standesamt/ Rechtsamt, richten sich nach der Anzahl der zu ändernden Buchstaben und belaufen sich auf max. 250 € für den neuen Vornamen. Folgekosten entstehen natürlich auch für neue Papiere: Personalausweis, Führerschein, Bankkarten etc.


Kubius 
Fragesteller
 06.07.2014, 01:31

Danke für die Antwort! Würde gerne mit dir schreiben, um mich besser mit jemanden der es schon durch gemacht hat auszutauschen.

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frozendoro  06.07.2014, 02:02

zu wenig Zeichen :-(... Dauer vom Antrag bis zum Bescheid: Das Verfahren zur Vornamensänderung kann von 6 bis 24 Monaten dauern. Bei mir waren es 13 Monate.

Nun möchte ich Dir noch etwas auf den Weg geben, Kubius: Absolute Grundvoraussetzung, sagte man mir, ist bei der 3. Variante eine "absolut reine Weste"... respektive solltest Du weder Schulden noch Vorstrafen haben. Der Gesetzgeber möchte damit sichergehen, dass Du Dich durch die Vornamensänderung nicht aus der Verantwortung ziehen oder "untertauchen" kannst. Ohne Deine Eltern geht allerdings, bis Du 18 bist, garnichts. Du solltest mit ihnen sprechen und dann das Standesamt oder Rechtsamt aufsuchen. Dort wird man Euch beraten, was momentan möglich wäre. Oftmals ist das Problem durch Mitschüler entstanden, die einen deswegen aufziehen. Wenn dies bei Dir der Fall sein sollte, werden Dich Deine Mitschüler aber auch nach Deiner Namensänderung aufziehen, so dass Du die Schule wechseln müsstest, um den Namen endgültig loszuwerden.

Du bist offensichtlich noch sehr jung. Wenn Dein Vorname so exotisch klingt, würde ich Dir zunächst nach Deiner Volljährigkeit die Variante 2 (Künstlername) empfehlen. Setze Dir ein Datum in 10 Jahren. Du bist dann vermutlich Mitte/ Ende 20 und Deine Persönlichkeit ist dann ausgeprägter. Eventuell stellt sich in dieser Zeit bei Dir eine ganz andere Sichtweise zu Deinem Vornamen ein. Solltest Du an dem, von Dir festgesetzten, Datum noch immer der Meinung sein, dass dieser Vorname garnicht geht, kannst Du immer noch durch einen neuen Antrag Deinen Künstler-Vornamen in Deinen 'richtigen' Vornamen ändern.

Kleiner Tipp: Hast Du einen zweiten Vornamen von Deinen Eltern erhalten, kannst Du diesen übrigens als Rufnamen eintragen lassen, Dich damit bewerben, vorstellen und unterschreiben... Das wäre natürlich momentan die einfachste Lösung.

So, und nun viel Glück .

Liebe Grüße Doro

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azraelone22  10.12.2015, 12:34

Hi, du scheinst echt  Ahnung zu haben. Kannst du mir eine PN schreiben damit wir uns weiter unterhalten können? :)

Danke,Danke,Danke!

LG

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Wenn Dir Dein Vorname nicht gefällt dann leg Dir doch einen Spitznamen zu. Das hab' ich auch gemacht, weil ich meinen Vornamen zum K... finde :) Ich habe einfach die ersten 4 Buchstaben meines Nachnamens verwendet. Das geht ganz gut, weil der Nachname mit zwei Konsonanten und zwei Vokalen im Wechsel beginnt. Im Betrieb, wo ich arbeite, habe ich mich einfach unter diesem Spitznamen meinen Arbeitskollegen vorgestellt. Kein einziger kennt dort meinen wirklichen Vornamen. Außnahme ist der Chef wegen der Papiere. Und im Ehering ist ebenfalls mein Spitzname eingraviert. Wayne interessiert's ?


Schuwidu  22.04.2014, 17:48

Aber Wilhelm ,ist doch ein schoener Name,grins

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charmingwolf  22.04.2014, 19:35
@Schuwidu

Sag es nicht so laut sonst Bilder er sich noch ein er ist ein Kaiser , nicht genug das er in Flagantien Wohnt ,

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Du solltest dich nicht schämen, dein Name ist was besonderes, wenn er so exotisch ist wie du es beschreibst! Oder willst du etwa heißen wie jeder zweite? das wäre doch langweilig! Recherchier mal die ganzen Bedeutungen, da ist sicher ein paar schöne Bedeutungen dabei ;)

Wenn du volljährig bist kannst du ihn immer noch ändern


Kubius 
Fragesteller
 21.04.2014, 19:59

Geht aber nur unter bestimmten Vorraussetzungen. Also es belastet mich auch ziemlich das ganze.

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LariMassacre  21.04.2014, 20:02

Dann versuch nen Spitznamen für dich zu finden und bitte die anderen dich so zu nennen

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Irgendwan wirst du realiesieren das der name garnicht so schlimm ist. Immhin heißt du nicht Joshua :D -JoshuaGraham