Ist der Mensch deiner Meinung nach das gefährlichste Tier auf der Erde?

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Menschen sind in der Lage aus purer Grausamkeit und Gier zu handeln. Sie zerstören ihre eigene Umwelt, sie sind nicht nur eine Gefahr für andere Lebewesen, sondern auch für ihre eigene Spezies. Kein Tier tötet so viele Menschen, wie der Mensch selbst. Menschen führen Kriege, verraten ihre Nächsten und schaffen Waffen, die ganze Städte in Schutt und Asche legen können. Die Intelligenz und die Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln, macht den Menschen aus meiner Sicht zu dem gefährlichsten Tier auf diesem Planeten.

Gleichzeitig besitzt der Mensch aber auch die Fähigkeit zu unglaublicher Güte, Kreativität und Liebe. Es ist eine Dualität. Menschen sind in der Lage, sowohl die größten Wunder als auch die schrecklichsten Zerstörungen hervorzubringen.

Worte von A. Schopenhauer, denen ich nur wenig hinzuzufügen habe:

>Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt: daher erschrecken uns die gelegentlichen Ausbrüche seiner Natur. Aber wo und wann einmal Schloß und Kette der gesetzlichen Ordnung abfallen und Anarchie eintritt, da zeigt sich, was er ist … Gobineau hat den Menschen das böse Tier genannt, welches die Leute übel nehmen, weil sie sich getroffen fühlen: Er hat aber recht: denn der Mensch ist das einzige Tier, welches Andern Schmerz verursacht, ohne weiteren Zweck, als eben diesen. Die andern Tiere tun es nie anders, als um ihren Hunger zu befriedigen, oder im Zorn des Kampfes. Wenn dem Tiger nachgesagt wird, er töte mehr, als er auffresse: so würgt er alles doch nur in der Absicht, es zu fressen …

Kein Tier jemals quält, bloß um zu quälen; aber dies tut der Mensch, und dies macht den teuflischen Charakter aus, der weit ärger ist, als der bloß tierische …

Darum fürchten alle Tiere instinktmäßig den Anblick, ja die Spur des Menschen. Der Instinkt trügt hier nicht: denn allein der Mensch macht Jagd auf das Wild, welches ihm weder nützt noch schadet.

Wirklich also liegt im Herzen eines Jeden ein wildes Tier, das nur auf Gelegenheit wartet, um zu toben und zu rasen, indem es Andern wehe tun und, wenn sie gar ihm den Weg versperren, sie vernichten möchte: Es ist eben das, woraus alle Kampf- und Kriegslust entspringt; und eben das, welches zu bändigen und einigermaßen in Schranken zu halten die Erkenntnis … stets vollauf zu tun hat.

  • Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere kein Fabrikat zu unserm Gebrauch.
  • Dagegen sehe man die himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit welcher unser christlicher Pöbel gegen die Tiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tötet, oder verstümmelt, oder martert, und selbst die von ihnen, welche unmittelbar seine Ernährer sind, seine Pferde, im Alter, auf das Äußerste anstrengt, um das letzte Mark aus ihren armen Knochen zu arbeiten, bis sie unter seinen Streichen erliegen. Man möchte wahrlich sagen: Die Menschen sind die Teufel der Erde, und die Tiere die geplagten Seelen.
  • Erst, wenn jene einfache und über allen Zweifel erhabene Wahrheit, daß die Tiere in der Hauptsache und im Wesentlichen ganz dasselbe sind, was wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen und demnach der bösen Laune und Grausamkeit jedes rohen Buben preisgegeben sein; – und wird es nicht jedem Quacksalber freistehen, jede abenteuerliche Grille seiner Unwissenheit durch die grässlichste Qual einer Unzahl Tiere auf die Probe zu stellen, wie heutzutage geschieht. (Anm. j: Man denke an Massentierhaltung, Qualzucht, usw.)
  • Die vermeinte Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, oder, wie es in der Sprache jener Moral heißt, daß es gegen Tiere keine Pflichten gebe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barbarei des Okzidents, deren Quelle in der Religion liegt. In der Philosophie beruht sie auf der aller Nachweise zum Trotz angenommenen gänzlichen Verschiedenheit zwischen Mensch und Tier, welche bekanntlich am entschiedensten und grellsten von Descartes ausgesprochen ward, als eine notwendige Konsequenz seiner Irrtümer. (Anm. j: Descartes behauptete, dass Tiere ohne jedes Bewusstsein und rein "aufgrund der Anordnung ihrer Organe" agieren)
  • Dass uns der Anblick der Tiere so sehr ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut, unser eigenes Wesen so sehr vereinfacht vor uns zu sehen.
  • Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
  • Wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenschein nur der Schatten ist.<

Schopenhauer: Klick! "Sagen wir die Wahrheit!"

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✌️Schopenhauer gilt als Begründer der Tierethik. Der Mensch hat, was Krieg und Aggression angeht, kaum dazu gelernt. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf! Ein böses Tier kann der Mensch nicht sein, es gibt gefährliche, aber keine "bösen" Tiere!☝️

Immer wieder Schopi? F. Nietzsche sagte: "Wer je einen Lehrer gefunden hat, der ihm einen Schlüssel für die Entzifferung der eigenen Persönlichkeit in die Hand gedrückt hat, wird diesem gegenüber eine lebenslange Dankbarkeit empfinden, ohne doch immer nur Schüler zu bleiben .. ich glaube aber jetzt noch wie damals, dass es derweil wesentlich ist, durch Schopenhauer hindurchzugehen und ihn als Erzieher zu sehen. Nur glaube ich nicht, dass er zur Schopenhauerschen Philosophie erziehen soll". Nietzsche: "Der Mensch, er folge seinem Gewissen, welches ihm zuruft: >sei du selbst!< - Schop.: "Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist: Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei."

🥳

 - (Gesundheit, Menschen, Biologie)

Ja. leider und er ist offensichtlich bereit, seine eigene Spezies wieder auszurotten. Das schafft kein (anderes) Tier. Wir nutzen halt unsere Intelligenz leider oft für die falschen Dinge.

In Anbetracht dessen, dass wir unentwegt nicht nur unsere, sondern auch die Lebensgrundlage anderer Spezies in vollem Bewusstsein zerstören, sind wir das definitiv. Daher ja!

Liebe Grüße.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Med. Fachangestellter, (Heil-)Pflanzenkundler, Dufträucherer

Der Mensch hat es zum Spitzenprädator der Erde geschafft und ist somit das gefährlichste Tier auf der Welt, ja.

LG.