Ja, das ist durchaus möglich.
Transidentität äußert sich im Kindesalter beispielsweise darin, dass die Kinder sich zunehmend der Unstimmigkeit zwischen dem zugewiesenen und gefühlten Geschlecht bewusst werden (dies kann bereits ab einem Alter von zwei bis drei Jahren einsetzen) und sich von ihrem angeborenen Geschlecht distanzieren. So wählen sie zum Beispiel einen zur ihrem gefühlten Geschlecht passenden Vornamen und wollen nur noch mit diesem angesprochen werden.
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Sie lehnen ihre Geschlechtsmerkmale ab, wollen, dass sie verschwinden und wünschen sich stattdessen die Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlechts. Charakteristisch ist zudem, dass sie versuchen, sich zu frisieren und zu kleiden wie das andere Geschlecht und ein ausgeprägtes Verlangen haben, ihm anzugehören und entsprechend behandelt zu werden.
In der Pubertät verstärken sich nicht nur die empfundene Diskrepanz und die Ablehnung des zugewiesenen Geschlechts, sondern auch die Furcht davor, dass das zugewiesene Geschlecht aufgrund der Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale deutlich zutage tritt.
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https://www.aerzteblatt.de/archiv/215579/Transidentitaet-bei-Kindern-und-Jugendlichen-Im-falschen-Koerper-geboren
Grundsätzlich ist es also durchaus möglich, dass man das bereits im Kindesalter merkt. Und selten ist das bei Transidentität eben auch nicht.
Von einer "Entscheidung" zu reden, finde ich hingegen fragwürdig. Man entscheidet sich nicht dazu, trans zu sein. Das ist nichts, was man beeinflussen kann. Wenn man das merkt, kann man sich höchstens dazu entscheiden, dazu zu stehen und es dementsprechend auszuleben.
Da man als Kind so oder so keine Hormone nehmen kann, ist es aber auch völlig egal, ob es sich dann doch als eine Phase herausstellen sollte.
Kinder hinterfragen viel. Und grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Kind sowas nicht aus Spaß sagt, sondern, dass da durchaus ein tiefer Grund hinter steckt. Kinder sind durchaus in der Lage, das zu erkennen.