Könnte man die elektrische Energie der Gewitter einfangen, die es über Land gibt, hätte man dann energiemäßig ausgesorgt?

2 Antworten

Das ist eine müßige Gedankenspielerei. Da wäre es wirtschaftlicher, Stubenfliegen einzusammeln, um damit Wärmekraftwerke zu speisen.

Wir könnten mit großen Investitionssummen eine Anlage bauen zur Sammlung und Zwischenspeicherung der Energien von Gewitterblitzen. Der einzelne Blitz setzt in der Atmosphäre etwa 1 MWh frei. Davon wären am Boden vielleicht 100 kWh abzuschöpfen, wenn zur Stelle endlich ein Blitz eintrifft nach vielleicht einem Jahr. Da sind wir angesichts der Kapitalzinsen längst pleite.

Zum Vergleich: Das Wasserkraftwerk am Yangtsefluss in China mit einer Leistung 22 TW bringt pro Stunde so viel Energie wie 220 000 Blitze mit je 100 kWh oder knapp 2 Milliarden derartiger Gewitterblitze im Jahr an der installierten Eischlagstelle! Wo gibt es so etwas?

Blitze enthalten sehr wenig Energie.

Der Gedanke, die Energie eines Blitzes zu speichern, fasziniert die Menschen seit Langem. Noch hat keiner einen gangbaren Weg aufgezeigt und Berechnungen deuten auch darauf hin, dass sich kein großer Aufwand lohnt: Zwar treten bei einem Blitz Spannungen von 10 bis 100 Millionen Volt und Stromstärken von 20.000 bis 100.000 Ampere auf. Doch diese Energie wird nur für extrem kurze Zeit aufgebracht. Die Entladungen dauern weniger als 0,01 Sekunden. Am Ende bleiben vielleicht 30 Kilowattstunden Energie übrig, die 3 Litern Heizöl entsprechen.

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Daran hat schon Hans Dominik gedacht.

HIMMELSKRAFT

Das Atmosphärische Elektrizitätswerk des deutschen Bergmann-Konzerns arbeitet dank der genialen Erfindungen eines gewissen Dr. Frank famos, während das amerikanische AE-Werk der United Electric nur enorme Kosten verursacht und der Entwicklung um Jahre hinterherhinkt. James Headstone, Chef der amerikanischen Versuchsstation, schickt daraufhin wutentbrannt seinen besten Agenten, Henry Turner in die norddeutsche Heide, wo die geheimnisvollen deutschen Erfindungen ihren Ursprung zu haben scheinen ...

Ungekürzt, Korrektur gelesen und in neuer deutscher Rechtschreibung.

Der Inhalt des E-Books entspricht der 1. Auflage von 1937.

https://www.youtube.com/watch?v=3k5EtrjGLHA


Verdreht67 
Fragesteller
 11.05.2024, 23:39

Ja das dachte ich mir, die Dauer eines Blitzes ist halt extrem kurz

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MartinusDerNerd  12.05.2024, 02:57

Mein Vater hat mehrere recht alte Bücher von Hans Dominik. Diese sind sogar noch in alter Frakturschrift gedruckt.

Daher habe ich sie damals nie gelesen, denn ich komme mit dieser Schrift nicht klar.

Und deswegen habe ich mir die gesammelten Werke (recht günstig) als eBook-Ausgabe zugelegt. Aber auch diese habe ich bisher immer noch nicht gelesen.

Aber so langsam wird es wohl wirklich an der Zeit, dies nachzuholen.

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SchakKlusoh  12.05.2024, 10:42
@MartinusDerNerd

Ich finde es schade, daß viele deutsche SF-Schriftsteller in Vergessenheit geraten sind. Hans Dominik, Wolfgang Altendorf, Kurd Laßwitz, Hellmut Lange, Rudolf H. Daumann ...

Gerade Hans Dominik halte ich für leicht verfilmbar und finde es schade, daß das Fernsehen nicht einige seiner Bücher in Angriff nimmt. Mit den heutigen Mitteln könnte man sie leicht umsetzen.

Ich komme zum Glück aus einer bücheraffinen Familie. Alle meine Verwandten haben Wände voller Bücher und hatten Kisten mit Jugendbüchern im Keller oder auf dem Dachboden.

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