Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexamfetamin und ist en Arzneimittel zur Behandlung von ADHS. Stark vereinfacht formuliert handelt es sich um Amphetamin mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung.

Im Detail: Klassisches Amphetamin (Szenenamen Speed/Pep) wurde gegen Ende des 19Jh. das erste mal synthetisiert. Es besteht aus zwei "Molekülen" (chirale Enantiomere): Dem Dexamfetamin und dem Levoamfetamin. In den 1950er Jahren gelang es einem US-Pharmaunternehmen die beiden Moleküle voneinander zu trennen. In den darauf folgenden Studien stellte man fest, dass sie beide getrennt voneinander eingenommen etwa die gleiche Wirkung haben. Das Dexamfetamin ist jedoch fast doppelt so potent (stark) wie das Levoamfetamin. Von da an wurde primär Dexamfetamin zur Medikamentenherstellung verwendet.

Das Problem bestand jedoch darin, dass auch retardierte Dexamfetamin-Tabletten einfach zerdrückt und durch die Nase gezogen werden konnten. Diese missbräuchliche Anwendungsform erhöht das Risiko einer Abhängigkeit und Toleranzentwicklung massiv.

Zu Beginn der Nullerjahre gelang es ebenfalls einem US-Pharmaunternehmen das Dexamfetamin-Molekül künstlich an ein Lysinsäure-Molekül zu binden und somit Lisdexamfetamin (Elvanse) herzustellen. Die Lysinsäure ansich hat keine psychoaktive Wirkung, verhindert jedoch, dass das Dexamfetamin direkt ins Gehirn gelangen kann. Erst ein Leberenzym vermag das Lysinsäure-Molekül vom Dexamfetamin-Molekül zu trennen damit letzteres ins Gehirn gelangen kann. Dies erklärt den verzögerten Wirkungseintritt und die langanhaltende Wirkung. Zudem ergeben so missbräuchliche Applikaitionsformen (z.B. nasaler Konsum) keinen Sinn, denn der ganze Wirkstoff muss erst in die Leber, was das Abhängigkeitspotenzial reduziert (aber nicht verhindert).

Aber zu deiner Frage: Die Droge die am nächsten an Lisdexamfetamin (Elvanse) heran kommt ist also klassisches Amphetamin (Speed). Mit einem Cannabis-Rausch ist das ganze nicht mal ansatzweise vergleichbar. Weder neurobiologisch noch vom subjektiven Erleben. Cannabis wirkt bei jedem Menschen etwas unterschiedlich, doch es vernebelt die Sinne. Amphetamin ist eine Stimulans und hat eine völlig andere Wirkung. Sie wirkt stark konzentrationsfördernd und aufputschend.

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Ja, kenne ich. Ozempic (bzw. Wegovy) enthält den Wirkstoff Semaglutid und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten welches zur Behandlung von Diabetes Typ II und Adipositas (BMI 30+) zugelassen ist.

Das Medikament hat eine stark appetithemmende Wirkung und gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Zu Beginn der Behandlung können Übelkeit und Durchfall auftreten, doch diese Nebenwirkungen gehen in der Regel nach wenigen Wochen wieder vorbei. Ferner hat es zu einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen.

Semaglutid wird einmal pro Woche subkutan angewendet (also unter die Haut gespritzt). Zur Behandlung von Adipositas sind in der Regel deutlich höhere Dosen notwendig als zur Behandlung von Diabetes.

Die mir bekannt Person hat durch Semaglutid stark abgenommen. Allerdings war Semaglutid "nur" Bestandteil eines Gesamtmassnahmenpakets welches auch eine nachhaltige Ernährungsumstellung sowie tägliche sportliche Betätigung beinhaltete.

Das Problem ist allerdings, dass Semaglutid aufgrund der grossen Nachfrage nicht immer lieferbar ist. Auch andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten (wie Liraglutid oder Tirzepatid) die zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden sind oft nicht erhältlich. Zudem übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht in jedem Fall, obwohl alle hier erwähnten Wirkstoffe verschreibungspflichtig sind.

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Sexuelle Funktionsstörungen sind leider eine sehr häufige Nebenwirkung von SSRI und SNRI Antidepressiva. Wenn man von ihnen betroffen ist bleiben sie in der Regel für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen, teilweise auch noch einige Monate darüber hinaus. Es leidet zwar nicht jede/r unter dieser Nebenwirkung, doch der prozentuale Anteil der Betoffenen ist hoch. Gemäss unabhängiger medizinischer Studien sind rund 50-70% der Männer und rund 40-60% der Frauen im Rahmen einer Behandlung mit einem SSRI/SNRI von sexuellen Funktionsstörungen betroffen. Allerdings in unterschiedlichem Ausmass und unterschiedlicher Ausprägung.

Sexuelle Funktionsstörungen umfassen:

  • Reduktion oder Verlust der Libido (der sexuellen Erregbarkeit)
  • Erektionsstörungen oder reduzierte Vaginalbefeuchtung
  • Schwierigkeiten, eine Erektion oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten
  • Anorgasmie (schwacher, verspäteter oder fehlender Orgasmus)
  • Ejakulatorische Anhedonie (Orgasmus ist weniger oder überhaupt nicht befriedigend)
  • verminderte Empfindlichkeit des Penis, der Vagina oder der Klitoris
  • genitale Gefühlstaubheit
  • Sexuell-emotionale Abstumpfung (keine oder verminderte Reaktion auf sexuelle Reize)

Oftmals sind die sexuellen Funktionsstörungen auch Dosisabhängig. Will heissen, dass bei hohen Dosen (welche vor allem in der Akutphase oftmals notwendig sind) die Libido stark eingeschränkt ist, nach einer dauerhaften Stabilisierung bzw. einigen Monaten wenn die Dosis reduziert werden kann funktioniert sie wieder... zumindest teilweise.

Fakt ist auch, dass jeder Mensch auf jedes Antidepressivum etwas anders reagiert. Dies betrifft sowohl der Grad der Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit. Wenn eine Person bei einem SSRI eine sexuelle Funktionsstörung entwickelt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie dies bei einem anderen SSRI bzw. SNRI auch tut. Jedoch kann das Ausmass je nach Medikament stark variieren.

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Man nimmt nicht von allen Antidepressiva zu. Je nach Wirkstoffgruppe und Medikament unterscheiden sich die gewichtsbezogenen Nebenwirkungen oftmals sehr stark.

Die heute mit Abstand am häufigsten verwendete Gruppe von Antidepressiva sind SSRI's und SNRI's. Diese Medikamente führen in der Regel eher selten zu einer Gewichtszunahme. Innerhalb dieser Gruppe das Antidepressivum Fluoxetin am seltesten (wahrscheinlicher ist eine Gewichtsreduktion), gefolgt von Venlafaxin und Sertralin. Am häufigsten führt Escitalopram zu einer Gewichtszunahme.

Die älteren tri- und tetrazyklischen Antidepressiva hingegen führen oft sehr häufig zu einer Gewichtszunahme (ausg. Opipramol). Bis auf die Medikamente Mirtazapin und Opipramol wird diese Medikamentengruppe heute aber eher selten eingesetzt.

Viele atypische Antidepressiva führen ebenfalls nicht oder nur selten zu einer Gewichtszunahme. Beispielsweise Bupropion oder Tianeptin.

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Eine Gewichtszunahme aufgrund einer Therapie mit einem Antidepressivum oder auch anderen gewichtsfördernden Psychopharmaka kann 3 Gründe haben. Ein Grund schliesst dabei einen anderen nicht aus.

  1. Verlangsamter Stoffwechsel
  2. Erhöhter Appetit
  3. Wassereinlagerungen (selten)

Oftmals ist eine Kombination aus den ersten 2 Punkten die Ursache. Gegen einen verlangsamten Stoffwechsel kann man im Prinzip nichts tun. Das einzige was man machen kann ist das Gleiche wie wenn jemand "naturbedingt" unter Übergewicht leidet. Also Sport und (nachhaltige) Diäten. Das Kaloriendefizit muss am Ende des Tages jedoch oftmals einiges deutlicher ausfallen als bei jemandem der keine gewichtsfördernden Medikamente nimmt.

Dem erhöhten Appetit kann man rein theoretisch widerstehen. Allerdings ist dies in der Praxis alles andere als einfach. Hunger ist ein existenzielles Gefühl, das nicht nur schwer ignorieren lässt.

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Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen zugelassen ist.

Wie bei jedem Fertigarzneimittel so wurden auch bei Sertralin im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch erhoben und in Häufigkeitskategorien eingeteilt. Tremor (Zittern) ist in der Kategorie "häufig" zu finden. Häufig heisst, dass rund 1-10% aller Konsument*innen davon betroffen sind.

Bei manchen lässt diese Nebenwirkung nach wenigen Wochen wieder nach. Bei andern schwächt sie sich etwas ab, bleibt jedoch für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Antidepressivum lässt sich frühestens 5 Wochen nach dem Erreichen der Zieldosis feststellen. Also dann, wenn sich die Wirkung voll entfaltet hat und die vorübergehenden Nebenwirkungen verschwunden sind.

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