Hi Helmut3445,
mal vorweg: ich war Krankenpfleger - allerdings nicht in der Altenpflege. Daher habe ich ein bisschen Einblick. Nebenbei bin ich jetzt auch etwas älter geworden - auch von daher kann ich manches sehen.
Die Punkte, die ich in deiner Frage lese, habe ich allerdings so noch nicht festgestellt.
Das soll aber nicht das Ende sein. Bitte bedenke mal folgendes:
- es kommt immer drauf an, wie die einzelne Person drauf ist - gerade in der Altenpflege hat man mit Demenz, Alzheimer und all so was zu tun
- man muss auch sehen, dass die Pflegekräfte permanent (z.B. wegen Personalmangel) unter Zeitdruck stehen. Den Patienten geht es genau andersrum - ihnen fehlt vielleicht soziale Nähe, mal ein Gespräch etc.
- Wenn sich das noch damit paart, dass die Pflegeperson auch pünktlich um eine gewisse Zeit fertig werden will, damit irgendwas erledigt werden kann und deshalb ihre Aufgaben schnell-schnell erledigen will - dann sind Konflikte vorprogrammiert
was mich an deiner Frage stört - sorry, das muss ich mal schreiben
- du schreibst von absichtlichem bespucken, angreifen, beschimpfen
- kommt das nicht drauf an, wie die Situation ist? Manch einer sabbert, kann beim Essen eben nicht so, lässt mal unter sich oder wehrt sich gegen unsanfte Behandlung. Da muss man im Einzelfall beide Seiten sehen - deine Frage beschränkt sich nur auf eine.
- Überleg dir aber mal: du machst dir absichtlich in die Windel oder sabberst dich voll und jemand muss das sauber machen. Fändest du das gut? Ist es nicht eher so, dass man damit seine Intimsphäre aufgibt, um wieder trockengelegt zu werden?
- wird da absichtlich was gemacht (egal was)? Ich glaube - das ist die Ausnahme. Ja - es gibt wirklich schwierige Patienten (das weiß man aber, wenn man den Pflegeberuf ergreift) - aber im sonstigen Leben kann dir das auch passieren, dass dich einer angreift oder rausschmeisst oder sonst was - darüber beschwert man sich aber kaum. Ist das nicht komisch?
Zusammengefasst - Nein - sowas passiert, aber es sind Ausnahmefälle.
Maßgeblich kommt es auf die Einstellung der Pflegekraft an und dass sie die Situation richtig einschätzt. Und ja - manches zehrt an den Nerven, aber wir alle werden älter (hoffentlich). Dessen sollte sich jeder bewusst sein.
Ich bewundere jeden Pfleger (egal, welche Richtung), denn sie bekommen aus allen sozialen Schichten, aus allen Charakteren usw. jeden Patienten mit, der eben da ist. Da gehört ein Riesen-Herz dazu, so manche Belastung zu stemmen.
Aus meiner Sicht - genau das Beschriebene habe ich in meiner Pflegerzeit mitgemacht, aber - wenn man mal die Augen aufmacht und die Leute beobachtet und das Gehirn einschaltet): Der Patient ist irgendwo auch ein Spiegel des Pflegers. Feuer erzeugt Gegenfeuer.
Dann noch - das stört mich maßlos: was soll das sein "respektlos" (aus einem Kommentar)- dieses Wort ist ohne jeglichen Background gebraucht. Was erwartet derjenige? Soll jemand, der Hilfe braucht auf Knien daher-rutschen? Sorry - hat sich nie mit Pflege beschäftigt und braucht hoffentlich nie welche. Aber auch der wird mal alt werden - no Return.
Hab eine schöne, gesunde Zeit