Ich kann sehr gut verstehen, dass du den Konflikt mit deiner Familie vermeiden willst und im Endeffekt kannst du auch nichts dafür, dass sie eine ablehnende Position einnehmen. Es ist ganz allein deine Sache und deine Entscheidung, es geht sie normalerweise gar nichts an, der Fehler liegt im Kern also bei ihnen deine Willensfreiheit nicht zu respektieren. Aber es ist klar, dass sie das nicht gerne hören wollen, du musst es auch nicht sagen.
Eine Empfehlung könnte sein, das Thema zu umgehen, dadurch musst du nichts Falsches sagen: Du kannst z. B. deiner Familie gegenüber eine Formulierung benutzen wie "Ich glaube an Allah" und das stimmt auch. Ich selbst, als moderner Christ, sage das auch so, weil Allah und Gott nur unterschiedliche Namen sind, der Schöpfer ist immer aber gleich. Es gibt nur einen einzigen Gott/Allah, welchen Namen auch wählt.
Dieser Weg wird oft von spirituell/religiös erfahrenen empfohlen, denn das Vermeiden von Konflikten ist ein gutes Ziel. Wenn deine Familie mit der anderen Formulierung glücklicher ist, dann ist es völlig in Ordnung, wenn du ihnen sozusagen nur die halbe Wahrheit sagst! Das ist kein Verleugnen.
Eine gute Formulierung bei Nachfragen kann auch sein "Ich möchte nicht mit euch über meine Beziehung zu Allah sprechen, das geht nur ihn und mich an."
Und/oder "Ich habe das Gefühl meine Beziehung zu Allah ist gut, ansonsten geht das niemand etwas an."
Oder auch etwa zu sagen "Ich fühle mich dem Islam immer noch verbunden, wenn ihr das unbedingt wissen wollt und ich bete auch noch regelmäßig, aber ich finde das geht auch nur mich und Allah etwas an." - Auch das stimmt vermutlich (?), denn du hast bestimmt auch noch positive Gefühle, Gedanken bzgl. des Islams, oder? Und du betest ja zu Gott/Allah. Man kann definitiv Christ sein und zugleich auch viel Gutes im Islam sehen und auch vielen Ratschlägen des Islams folgen, das ist sogar sehr lobenswert so, genau diese Art des gegenseitigen Respekts und der Nächstenliebe war ein zentrales Anliegen von Jesus.
Alles Gute! :)
PS: Falls sie speziell des Christentums nachfragen, kannst du einfach v. a. darauf verweisen, dass Isa/Jesus im Islam sehr verehrt wird. Und das du eben, wie gesagt, eine gute Beziehung zu Allah hast und das ist alles worauf es wirklich ankommt. ( https://diemusikmeinerkirche.de/wie-heisst-jesus-im-islam/ )
PPS: Viele moderne Christen, ich auch, lehnen übrigens die Trinitäts-Sichtweise (Dreifaltigkeit) ab und sehen dies als einen klaren Irrtum bzw. eine Falschdarstellung der kath. Kirche im 4. Jhdt. nach Christus.
Jesus selbst hatte es gar so nicht gelehrt, leider rücken die Mainsteamkirchen von ihrer alten Denkweise bis heute meistens nicht ab, es werden aber jedes Jahr mehr Christen, die die Trinität nicht mehr anerkennen. Ändert aber nichts am Glauben und der großen Bedeutung von Jesus. Insbesondere für ehemalige Muslime ergibt es übrigens viel Sinn das Christentum ohne Trinität anzunehmen (das geht absolut) und sich mehr darauf zu fokussieren der Lehre Jesu zu folgen, statt irgendwelchen Dogmen der Kirchen (die eben auch ihre Fehler machen). Dadurch ist letztlich auch die Kompatibilität zwischen Christentum und Islam größer, was auch auf die Wahrheit dahinter verweist, denn es gibt eben nur einen Gott/Allah. ( Sehr gute Quelle bzgl. der Fehler der Trinitätsdenkweise : https://trinitaet.com )