In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen. Dann wäre es gut, auch die Eltern/Mutter schnellstmöglich mit ins Boot zu holen oder sonst in der Familie oder im Freundeskreis moralische Unterstützung zu finden.
Vielleicht gibt es eine Tante, Oma oder Freundin deiner Mutter, mit der du dich gut verstehst und die dir beim Gespräch den Rücken stärkt.
Viele junge Frauen haben Angst davor, ihrer Mutter oder ihren Eltern zu erzählen, dass sie schwanger sind. Die meisten, die sich ihrer Mutter oder ihrem Vater anvertrauen, erfahren Unterstützung – oft viel mehr, als sie zunächst gedacht haben. Meist ist die Reaktion gar nicht so "schrecklich" wie befürchtet.
Auch Eltern waren mal jung und naiv und vielleicht sogar ein bisschen leichtsinnig. Nach dem ersten Schock - sicherlich haben sie sich etwas anderes für ihre Tochter gewünscht - wollen sie bestimmt nur dir helfen, dich schützen und unterstützen und vielleicht auch nicht deine Zukunft durch eine sehr frühe Mutterschaft gefährdet sehen. Da ist auch von elterlicher Seite der Gedanke an eine Abtreibung naheliegend.
Gleichwohl kann dich niemand zu einer Abtreibung zwingen - auch deine Eltern nicht.
Du sollst dich an eine staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle wenden, z.B. die
https://www.profamilia.de//fuer-jugendliche/rechte-und-sexualitaet/schwangerschaftsabbruch
Auch wenn du das Kind bekommen möchtest, ist ein Beratungsgespräch sinnvoll. Denn dort erhältst du nützlichen, individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei der Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll. Auch ohne den erklärten Wunsch um eine Abtreibung bekommst du dort entsprechende Informationen und Tipps für ein Leben mit Kind. Zudem benötigst du den Beratungsschein für einen etwaigen Abbruch.
Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.
In der Beratung kann auch der potentielle Kindsvater oder eine andere Vertrauensperson anwesend sein, wenn du das möchtest.
Die Beratung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.
Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen - Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen - und eine Beratung hinsichtlich der Vormundschaft für dein Kind.
Wenn du möchtest, erhältst du dort eine medizinische Aufklärung hinsichtlich eines operativen oder medikamentösen Eingriffs, eine Erläuterung der Rechtsgrundlage und bekommt die Kosten und Finanzierung eines Schwangerschaftsabbruchs erklärt.
Aber wie auch immer du dich entscheidest, es muss sich für dich richtig anfühlen.
Alles Gute für dich!