Ist Gewalt in Beziehungen tatsächlich immer ein NoGo?

Viele sagen, dass Gewalt niemals legitim ist.

Aber das sehe ich anders, es gibt so viele Beispiele von Mikroaggressionen und Manipulationen in zwischenmenschlichen Beziehungen, dass es sonderbar ist, dass wir uns noch nicht alle gegenseitig umgebracht haben.

Es gibt Kulturen in denen Schläge als Disziplinarmaßnahme völlig normal sind.

Nun frage ich mich, ob es auch in Beziehungen einen Punkt gibt an dem Gewalt nachvollziehbar und eben das einfachste und effektivste Kommunikationsmittel ist.

Also nehmen wir an eine Frau demütigt ihren Mann indem sie ihn nach Strich und Faden betrügt. Ist es da denn nicht angemessen wenn der betrogene Mann ihr eine Ohrfeige gibt und anschließend ist die Sache durch? Immerhin könnte sie sich doch einfach trennen niemand zwingt sie ihn auch noch zu betrügen. Vielleicht sogar mehrmals? Mit der Ohrfeige ist dann vielleicht alles geklärt, sie hat ihn gedemütigt und er sie. Fertig.

Und selbst wenn es keine körperliche Gewalt ist, gibt es viele Menschen die sofern sie keine physische Gewalt ausüben können, dies über psychische Gewalt wettmachen. Kurze demütigende Bemerkungen vor Freunden. Entzug von Zuwendung, finanzielle Einschränkungen, kleine Drohungen im vorbeigehen "Wenn Du das tust, dann...naja, das willst Du nicht erleben."

Und das kommt in so viele Beziehungen vor, dass ich langsam glaube, dass es ein ganz normaler Mechanismus ist, der einfach an bestimmten Punkten einsetzt und wenn diese Punkte überschritten werden die normale Abfolge dann eben die Ausübung von irgendeiner Form von Gewalt passiert.

Wie seht Ihr das?

Männer, Frauen, Gewalt, Partnerschaft, Schuld, Streit, sühne
Warum hat niemand Mitgefühl für die anderen?

In der Ukraine ist Russland der militärische Aggressor, dass lässt sich nicht bestreiten und wird nicht mal vom Kremel wirklich konsequent in Abrede gestellt.

Trotzdem Frage ich mich, wieso niemand auch nur einen Funken Mitgefühl für die russischen Soldaten aufbringt? Sind das keine Menschen? Hinterlassen die keine Frauen und Kinder? Kommen die nicht verkrüppelt nach Hause?

Natürlich kann man es sich leicht machen und sagen dass es alles Verbrecher sind. Aber in meiner Schule in Berlin habe ich noch gelernt dass nicht jeder deutsche Wehrmachtsdoldat ein Verbrecher und Mörder war. Viele haben es sich nicht ausgesucht eingezogen und an die Front geschickt zu werden.

Und so ist es in Russland auch bald. Viele der jungen Männer die jetzt dort kämpfen sind falschen Propagandalügen gefolgt. Ist es falsch sich für sein Land einzusetzen? Patriotismus ist doch eigentlich eine anerkannte Eigenschaft. Andere sind so arm dass sie der Hoffnung auf ihr Ticket aus dem Elend folgen und zur Armee gehen. Ist es denn verwerflich für sich und seine Familie ein besseres Leben zu wollen? Und zuletzt sind da die Eingezogenen: Die haben es sich auch nicht ausgesucht.

All diese Männer werden jetzt zu Fuß auf offenen Lastwagen oder mit umgebauten Golfcaddys an die Front gefahren und zu hunderten ins Feuer geschickt.

Und das ist für mich diese selektive Wahrnehmung, so wie im Gazakrieg. Inzwischen kennt man gefühlt die Biographie jeder Geisel im Gazastreifen. Aber keiner kennt auch nur einen der über 10000 zivilen Opfer dieses Krieges.

Warum sind die Leute so selektiv in der Verteilung ihres Mitgefühls?

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