Zweierlei Maß gegenüber deutschen oder afrikanischen Adel?
Die Bundesregierung hat dem Königshaus von Benin die im 19. Jahrhundert (durch die Briten) geraubte Kunstwerke zurückgegeben, richtig, wenn auch vielleicht nicht ganz so geplant - aber den Hohenzollern, die ebenfalls Kunstwerke, die ihrer Familie gehörten, zurückgefordert haben, wird Gerechtigkeit verweigert.
Wie seht ihr das?
https://www.faz.net/aktuell/politik/hohenzollern-fall-geschichte-vor-gericht-16967908.html
4 Antworten
Ohh come fucking on.
Ich mein, ist natürlich scheisse, dass der Nigerianische Staat die Kunstwerke in den Privatbesitz der von Benis Adel zurück übertragen hat. Aber die Rückgabe kolonialer Beutekunst, auch nur annähernd mit der moralisch und im Rahmen des DDR Rechts völlig gerechtfertigten Enteignung einer europäischen Herrscherfamilie, der Besitz auf der Ausbeutung ihres Volkes beruht zu vergleichen ist halt schon Nonsens.
Ja DDR-Recht... Was ist das Problem damit? Das dieses Privatbesitz im Rahmen der lächerlich Reichtumsanhäufung der Hohenzollern nicht anerkannte und es lieber in wenigsten halbwegs gemeinwohldienlichen Kollektivbesitz überführte?
Außerdem nehmen sich die Hohenzollern und die Oba von Benin moralisch wohl nicht viel:
Zitat:
"Auch erinnert Hauser-Schäublin daran, dass das Königshaus von Benin, bis zu seiner Unterwerfung durch die Briten schlimmste Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe: „Notorische Angriffskriege über Jahrhunderte hinweg mit Plünderungen, Zerstörungen, Massakern, Versklavung von Kriegsgefangenen, Menschenopfer zu Ehren der in den Gedenkköpfen repräsentierten Ahnen sowie Sklavenjagd und -handel in großem Stil.“"
Außerdem nehmen sich die Hohenzollern und die Oba von Benin moralisch wohl nicht viel
Es geht ja nicht um die Moral der beiden Herrscherhäuser. Die Hohenzollern wurden durch ihr eigenes Volk enteignet. Dem Königshaus von Benin und indirekt damit auch dem benischen/nigerianischen Volk, wurden die Kunstwerke durch europäische Kolonisatoren geraubt.
Das ist die Moral von der ich spreche. Im übrigen, Deutschland hat die Kunstwerke nicht direkt an die Herrscherfamilie zurück geben, sondern an den nigerianischen Staat. Dieser hat es der Herrscher Familie übertragen. Wie gesagt, völlig falsch.
Aber Deutschland hat hier nur Beutekunst zurückgegeben...
Das heißt den Privatbesitz einer einzelnen Familie, die "ihr Volk" Jahrhunderte lang unterdrückt hat wiederherzustellen, und Kunstwerke oder andere Besitztümer dem Kollektivbesitz eines ganzen Volk zurück zu geben, die durch Ausländische Invasoren geraubt wurden ist deiner Meinung nach ein und das Selbe. Ansonsten kann man hier nicht von zweierlei Maß sprechen.
Wie schon gesagt, in dem Fall war der Bad Actor der nigerianische Staat...
Die Hohenzollern haben ein Recht auf ihr Eigentum, wie die Königsfamilie von Benin auch. Meine Meinung.
Dann beschwere dich beim Nigerischen Staat, dass er doch bitte, wenn er schon die Rechte des Oba von Benin wiederhergestellt hat, die Besitzrechte der Hohenzollern wiederherstellen soll. Wie schon gesagt. Der und nicht der deutsche war es, der die Besitzrechte des Benischen Adels wiederhergestellt hat.
Der deutsche Staat hat hingegen koloniale Beutekunst, dem Kollektivbesitz des Nigerischen Staates übergeben.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Es geht bei Benin um das was der Nation gehört.
Die Hohenzollern sind die allerletzte (!) Scheißfamilie.
Keine Opfer, sondern Täter.
In "die Hohenzollern und die Nazis" von Stephan Malinowski wurde mit akribischer historischer Gründlichkeit dargelegt, wie die Hohenzollern alles daran gesetzt haben, die Weimarer Demokratie zu beschädigen und zu untergraben. Sie pflegten exzellente Verhältnisse zu Hitler und führenden Nationalsozialisten, welche die Demokratie auch in ihrem Sinne vernichteten.
Somit haben sie jegliches Anrecht verwirkt. Oder widersprichst du mir da?
Deswegen kann man ihnen aber dennoch nicht ihr rechtmäßiges Eigentum vorenthalten, denke ich. Auch gegenüber den Hohenzollern gilt das Recht.
Doooooch:
Eventuelle Ansprüche entfallen, wenn die Voraussetzungen des § 1 Abs. 4 des Ausgleichsleistungsgesetzes (AusglLeistG) vorliegen. Danach werden keine Leistungen gewährt, wenn der Berechtigte oder der, von dem die Rechte abgeleitet werden, dem nationalsozialistischen System „erheblichen Vorschub“ geleistet hat.
Das willst du mit kolonialen Verbrechen gleichsetzen? Was für ein sinnbefreiter Vergleich, primitiven Kulturraub mit den Luxusklagen einer verkorksten Adelsfamilie gleichzusetzen.
Das Königshaus von Benin:
"Auch erinnert Hauser-Schäublin daran, dass das Königshaus von Benin, bis zu seiner Unterwerfung durch die Briten schlimmste Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe: „Notorische Angriffskriege über Jahrhunderte hinweg mit Plünderungen, Zerstörungen, Massakern, Versklavung von Kriegsgefangenen, Menschenopfer zu Ehren der in den Gedenkköpfen repräsentierten Ahnen sowie Sklavenjagd und -handel in großem Stil.“ "
Nein, aber die Hohenzollern waren sicher keine Sozialisten, nicht einmal Nationalsozialisten. Und der NS ist auch nicht der wirkliche Grund, warum der deutsche Staat ihnen ihr Eigentum vorenthält! Sonst hätte man ja auch Krupp und Co enteignen müssen, nicht wahr?
Sonst hätte man ja auch Krupp und Co enteignen müssen, nicht wahr?
Also erstmal JA! Natürlich hätten Krupp und Co. auch in der BRD enteignet werden sollen.
Ich war vorhin ein wenig ruppig, gib ich zu. Aber Preußen lag, wie du vermutlich weißt zu einem bedeutenden Teil in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR.
Die Hohenzollern wurden ja nur Teilenteignet, nämlich deren Besitz, der sich in diesem Gebiet befand und diesen Besitz fordern sie zurück. Deswegen spreche ich oben auch von DDR-Recht. Krupp hatte seinen Hauptbesitz hingegen im Rheinland, was bekanntermaßen in der britischen Zone bzw. späteren BRD lag. Die Anlagen und "neudeutsch" Assets, die Krupp in der Sowjetzone besaß, wurden ja genau so enteignet. Nur hatte Krupp Glück, dass sich der größte Teil seines Besitzes im späteren Westen und die Hohenzollern halt Pech, dass sich ein großer Teil ihres Besitzes im späteren Osten befand... In der BRD wurde keiner von beiden enteignet.
Soll jetzt echt kein Angriff sein, aber die Aussage, zeigt das du halt wirklich keine Ahnung vom historischen Kontext haben kannst. Ansonsten hätte dir auffallen müssen, dass diese sonst keinen Sinn machen kann. Auch nicht als Antwort auf die Nazi Verstrickungen der Hohenzollern.
Was ist das denn für eine sinnbefreite Aussage?
Nationalsozialismus hat mit Sozialismus nichts am Hut. Ich habe dir gerade erklärt, warum das Recht an ihrem Eigentum erloschen ist.
Und ja: ich wäre ganz vorne mit dabei gewesen, Krupp zu enteignen, sehr gerne!
Ich sag persönlich finde niemand sollte irgendwas zurück gegeben werden
DDR-Recht- ernsthaft jetzt?