Woran habt ihr als Kind gemerkt, dass eure Eltern arm/reich sind?

13 Antworten

Bevor meine Mutter mit meinem Stiefvater zusammengezogen ist haben wir immer in einer sehr kleinen Wohnung gewohnt. Ich hatte nie Besuch, Mama war den ganzen Tag zuhause und hat nicht gearbeitet, Klamotten bekam ich immer von meinen Omas, manchmal gab es Tage lang kein Essen. Ich war immer sehr dankbar für meine Geschenke, bin ich immer noch. Auch wenn ich immer wenig eigenes Geld hatte, wollte ich nie das jemand etwas für mich ausgab. Ich hatte eigentlich immer genug, in der Schule haben dir anderen Kinder das nie gemerkt. Aber ich war abgemagert weil meine Mutter mich zum Essen immer zu meiner Oma geschickt hat und mir von ihren Essen schlecht wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sie waren nicht ganz arm, aber man lebte bescheiden und deutlich anders als wohlhabendere Gleichaltrige.
Wir hatten Anfang der 60er Jahren noch keine Waschmaschine, kein Auto, keinen Fernseher. Man lebte z. T. vom großen Schrebergarten. Reisen gingen nur in die benachbarte Schweiz, nach Österreich und Südtirol, niemals ans Mittelmeer oder gar noch weiter.

Als Schulkind, im Vergleich zu anderen Familien. Was sie sich leisten konnten und wir nicht. - Erst nach meiner Berufung erkannte ich, dass materielle Werte den geistigen weit unterlegen ist.

ein Schüleraufsatz eines Hollywoodkindes über arme Leute

"Wir haben ganz arme Leute in der Nachbarschaft, Ihr Haus ist klein und sie haben nur drei Badezimmer im Haus, die Familie hat nur drei Autos, und der Gärtner kommt nur einmal in der Woche für den Garten. So arme Leute habe ich noch nie gesehen."

Es kommt immer auf die Perspektive an,

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wir waren sicher nie "reich". Das hat mich aber nicht gestört und war einfach normal- wie bei vielen anderen auch. Hungern musstenn wir nie, da ja alles Nötige im Garten wuchs, wir immer ein paar Milchkühe hatten und nebenbei ein Schwein gefüttert haben.

Ich kann mich bewusst erinnern, dass ich zum ersten Schultag mein erstes, neues eigenes Kleid bekam (genäht von der Dorfschneiderin).

Meistens habe ich die abgelegte Kleidung von einer Cousine aus der Münchner Gegend getragen. Da das immer schöne Sachen waren, hat mich auch das nicht gestört.

Das erste Mal ins Ausland gefahren, bin ich nach dem Abitur (Interrail mit Freunden). Das Geld dafür hatte ich mir über die Jahre vom Bafög zusammengespart.

Aus heutiger Sicht würde man uns wahrscheinlich als "arm" bezeichnen. Empfunden habe ich das nie so.