Woher wussten die Evangelienschreiber das?

22 Antworten

Auch ich könnte platzen, wenn hier wieder viele notorische Atheisten was zu sagen haben.ihre Berufung= Gebetsmühlenartig zu wiederholen dass der Glaube und die hl. SCHRIFT von Menschenhand ist, und für sie Quatsch ist.

Zum Thema*¥* Ausser Lukas waren alle Weggefährten von Jesus , sie waren Tag und Nacht um ihn und bei Jesu Familienangehörigen...die vielen Geschwister von Jesu und die Maria konnten einiges berichten..damals gab es noch keine Medien..somit waren die Infos und Kontakte viel enger..Jesus hat z.B. persönlich den Matthäus ausgesucht.

So sagte Paulus zu Zweiflern in Griechenland damals schon..wenn ihr das nicht glaubt, geht rauf nach Jerusalem da leben noch hunderte Augenzeugen die diese Dinge gesehen und bezeugen können.

und lesen schreiben konnte damals jeder Jude schon.,.dies war durch das Gesetz einmalig

Kommt ein bisschen darauf an, wen Du fragst. Die Wissenschaftliche Seite (auch die Bibelwissenschaft) sagt, dass das vor allem literarische Elemente sind. Lukas zB wollte klarmachen, dass Jesus von Geburt an Gottes Sohn war, und nicht erst seit der Taufe o.Ä. Deshalb stellt er die Geburt Jesu bereits als magisches Ereignis dar.

Traditionellerweise geht man stattdessen davon aus, dass diejenigen, die dabei waren (also vor allem Maria, die Hirten, Jünger,...) das alles später weitererzählt haben. Das Problem - wie hier ja bereits angesprochen - ist aber, dass die Geschichten erst Jahrzehnte später aufgeschrieben wurden, und dazwischen ist viel "Stille Post" gewesen.

(Übrigens muss man deshalb nicht aus der Kirche austreten - historisch-kritische Bibelwissenschaft gibt es auch in den Kirchen schon länger...)


Woher wussten sie zum Beispiel, wie Jesu Kindheit und Geburt ablief. 


Sie kannten seine Mutter Maria und die wußte über seine Geburt und Kindheit genau Bescheid. ^^

(Lukas 2:41-51)
41 Seine Eltern pflegten nun Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen. 
42 Und als er zwölf Jahre alt geworden war, gingen sie der Festsitte gemäß hinauf 
43 und vollendeten die Tage. Als sie aber zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine Eltern bemerkten es nicht. 
44 In der Annahme, er befinde sich bei der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagereise weit und begannen dann, bei den Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen. 
45 Da sie ihn aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten eifrig nach ihm. 
46 Schließlich, nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel, wie er mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und sie befragte. 47 Alle aber, die ihm zuhörten, staunten immer wieder über sein Verständnis und seine Antworten. 
48 Als sie ihn nun sahen, waren sie höchst erstaunt, und seine Mutter sagte zu ihm: „Kind, warum hast du so an uns gehandelt? Sieh, dein Vater und ich haben dich ganz verzweifelt gesucht.“ 
49 Er aber sprach zu ihnen: „Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im [Haus] meines Vaters sein muß?“ 
50 Sie begriffen jedoch das Wort nicht, das er zu ihnen redete.
51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nạzareth, und er blieb ihnen untertan. Auch bewahrte seine Mutter alle diese Worte sorgfältig in ihrem Herzen. 

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Kurz vor seinem Tod hatte Jesus den Apostel Johannes gebeten, sich seiner Mutter anzunehmen.  Die Apostel hatten die Informationen also sogar aus erster Hand.

(Johannes 19:26, 27)
26 Als nun Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dabeistehen sah, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“ 
27 Darauf sprach er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie in sein eigenes Heim.

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Mindestens zwei der Halbbrüder von Jesus waren auch Jünger. Der Brief des Jakobus und der Brief des Judas werden Halbbrüdern Jesus zugeschrieben. Auch seine Halbbrüder kannten Jesus natürlich bereits als Kind.

(Apostelgeschichte 1:13, 14)
13 Als sie nun hineingekommen waren, begaben sie sich in das Obergemach hinauf, wo sie sich aufhielten, Petrus wie auch Johạnnes und Jakobus und Andreas, Philịppus und Thomas, Bartholomạ̈us und Matthạ̈us, Jakobus, [der Sohn] des Alphạ̈us, und Sịmon, der Eiferer, und Judas, [der Sohn] des Jakobus. 
14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet, zusammen mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

(Matthäus 13:55)
55 Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt seine Mutter nicht Maria und seine Brüder Jakobus und Joseph und Sịmon und Judas?

(1. Korinther 15:7)
7 Danach erschien er Jakobus, dann allen Aposteln; 

(Apostelgeschichte 15:13)
13 Nachdem sie ausgeredet hatten, antwortete Jakobus, indem er sprach: „Männer, Brüder, hört mich an.



Zicke52  23.05.2016, 16:27

Und du findest es nicht sonderbar, dass Maria und Josef nicht verstanden, was Jesus meinte, als er den Tempel von Jerusalem "das Haus meines Vaters" nannte? Wo sich doch der Engel Gabriel extra die Mühe gegeben hatte, jeden von beiden vor der Geburt Jesu zu informieren, wer sein Vater war. Sowas vergisst man doch nicht!

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Sturmwolke  23.05.2016, 17:14
@Zicke52

Dazu sagt der Kommentar von Matthew Henry:

They did not understand what business he had to do then in the temple for his Father. They believed him to be the Messiah, that should have the throne of his father David; but they thought that should rather bring him to the royal palace than to the temple. They understood not his prophetical office; and he was to do much of his work in that.

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Ich finde, diese Erklärung klingt einigermaßen plausibel. Das kann durchaus so gewesen sein - oder auch nicht.

Ob ich persönlich die Reaktion sonderbar finde oder nicht, ändert allerdings absolut nichts an dem Text oder dem Geschehen, das damit beschrieben wird - ist also nicht besonders wichtig. ^^

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Woher weißt Du eigentlich, ob alles genauso ablief bei DEINER Geburt, wie es Dir erzählt wurde? o.O

Ich meine, Du warst ja hoffentlich dabei und kannst sofort erkennen, wenn was einfach erfunden wurde... ;)

Beschäftige Dich mal mit dem Thema unzuverlässiges Gedächtnis und Du verstehst, daß man nicht mal seinen eigenen Erinnerungen trauen darf, geschweige denn denen anderer Leute.

Egal, ob es sich um etwas religiöses oder ganz banal Alltägliches handelt.

Jede Erzählung ist fehlerhaft. Aber das macht das Thema einer Erzählung als Ganzes noch lange nicht unglaubwürdig.

In Bezug auf Jesus ist es nunmal so, daß die Einzelheiten seiner Geburt nun wirklich nicht sonderlich relevant sind für seine Funktion im allgemeinen.

Selbst wenn es den einen Jesus nicht gegeben hätte wäre es unwichtig.

Die Lehre, die auf dieser einen Person aufbaut, wäre auch dann noch glaubwürdig, wenn Jesus nicht Jesus heißen und sogar ein Mädchen gewesen wäre. XD

Weil eine ausgesprochene Wahrheit sich nicht ändert, nur weil der Aussprechende anders ist, als man allgemein gerne glaubt. ;)

warehouse14


Zicke52  23.05.2016, 16:19

Ganz egal, wie die Geburt des FS abgelaufen ist, das Resultat ist wohl unstrittig: er ist ein Mensch. 

Bei Jesus ist diese Frage aber DER wesentliche Punkt. Wenn es nicht so war wie in der Bibel beschrieben, dann war er Mensch, nicht Gott. Dann wäre das Christentum keine Religion, sondern eine philosophische Strömung wie jede andere. Das Christentum (und alle anderen Religionen) steht und fällt also mit der Frage des Wahrheitsgehaltes der "heiligen" Bücher.

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warehouse14, UserMod Light  23.05.2016, 16:24
@Zicke52

@Zicke52:

Also für mich ist es unerheblich, ob Jesus der Sohn oder die Tochter Gottes ist. o.O

Aber nicht unerheblich sind die moralischen Richtlinien, die das Kind Gottes uns gelehrt hat. ;)

warehouse14

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Zicke52  23.05.2016, 16:51
@warehouse14, UserMod Light

Es geht nicht um Sohn oder Tochter, sondern darum, ob er überhaupt Kind Gottes war. Wenn der Inhalt der Bibel nicht stimmt, gibt es auch den dort beschriebenen Gott nicht.

Natürlich kann man die Bibel auf ihre Lehre reduzieren (genau das tun Atheisten), aber dann steht sie auf dem gleichen Prüfstand wie alle anderen Weltanschauungen. Das heisst, sie genösse nicht mehr die Vormachtstellung der Religionsfreiheit über die Meinungsfreiheit, den Ausdruck Blasphemie gäbe es überhaupt nicht, sie könnte durch Menschen geändert, verbessert oder ersetzt werden.

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warehouse14, UserMod Light  23.05.2016, 17:03
@Zicke52

Ob der Inhalt der Bibel stimmt hängt in erster Linie davon ab, ob das, was da beschrieben wird, mit dem Bild von Gott, das man bereits hat, übereinstimmt.

Man gleicht die Beschreibungen also nur mit bereits vorhandenem Glauben ab.

Oder auf gläubige Weise erklärt:

Man erkennt die Wahrheit hinter den Worten durch den heiligen Geist Gottes, der es bezeugt durch sein Wort...

warehouse14

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Die Wahrheit beschränkt sich nicht auf historisch feststellbare Tatsachen. Wahr ist auf jeden Fall das in den Texten überlieferte Zeugnis der ersten Christen (der Evangelisten) über Jesus Christus. Unser Glaube gründet auf diesem Zeugnis und nicht auf angeblichen historischen Rekonstruktionen. Vor der schriftlichen Abfassung der Evangelien gab es bereits  die mündliche Überlieferung. Deshalb kann man annehmen, dass Lukas die Berichte über die Kindheit Jesu bereits vorgefunden hat, denn er hatte sich ja entschlossen, „allen Ereignissen von ihren ersten Anfängen an sorgsam nachzugehen“ (Lk 1,3)

Die Frage, woher diese Geschichten stammen, wer sie dem
Evangelisten übergeben hat und von wem sie erstmals mündlich fixiert worden sind, wird sich zwar nie mit voller Sicherheit beantworten lassen, aber es spricht vieles dafür, dass die Berichte von Lukas direkt oder indirekt auf die
Mitteilungen Marias zurückgehen.