Wie war den das Leben früher (70.80.90.er) ohne Internet und Smartphone möglich?

14 Antworten

Sich nicht mit anderen vergleichen, Komplimenten hinterherrennen, jedem zeigen wollen wie super Hip und individuell man ist. Und man hat sich tatsächlich im real live getroffen und miteinander gesprochen

Wie haben wir unsere Sonntage verlebt... (Ich bin Anfang der Sechziger geboren)

Nun, es wurde gemütlich gemeinsam gefrühstückt. Dabei hat meine Mum etwas mehr aufgetischt als unter der Woche. Die Frühstückseier zB, ...dürften nicht ganz hart sein für meinen Vater. Frisch gepresster Orangensaft...das war etwas Besonderes und Orangen waren Saisonware. Im Sommer hat sie dann Kirschsaft oder Apfelsaft mit einem Entsafter gezaubert...immer ganz frisch.

Danach... wir waren nie Kirchgänger. Ich habe mit meiner Schwester oder Nachbarskindern gespielt, gelesen, gehandarbeitet, gebastelt....worauf wir gerade Lust hatten halt. Mein Vater hat Schach gespielt...mit sich selbst oder gegen meine Mutter oder Nachbarn.

Mittags gabs dann lecker Essen. Danach haben wir oft als Familie einen Ausflug gemacht. Ob ins Schwimmbad oder irgendwohin fahren... gemeinsam Zeit verbringen halt. Denn unter der Woche war das zeitlich kaum möglich....beide Eltern haben gearbeitet und ich hatte Ganztagsschule. Ansonsten war ich draussen zum Spielen....wir haben als Kindertruppe auch schon mal den Winnetou nachgespielt (ich war eine der Squaws) oder "Meisterschaften" im Gummi-Twist abgehalten. Die Strasse war voll mit Himmel/Hölle/Kästchen und bunten Kreidebildern, und Seifenblasenb waren fast immer am Start. Einen (selbstgedrehten) Drahtring hatte fast jede/r und mal eben bei Muttern einen Becher mit Seifenwasser erbittten ging immer. Bei ausreichend Wind wurden die (selbst gebauten) Drachen rausgeholt...

Als ich älter wurde, war ich dann auch oft solo unterwegs. Maßgabe war, gegen 18 Uhr wieder daheim zu sein. Damals habe ich meine erste Uhr bekommen...

Kontakte? Face to face oder Brieffreundschaften. Mein "Facebook" war mein Fotoalbum und die Pinwand im Zimmer.

Ich wünsche mir diese Zeit so manches Mal zurück, wenn ich die heutige Gesellschaft stumpf aufs Handy starrend umherziehen oder auf irgendwelchen Gaststätten-Stühlen hängen sehe....

Ich sehe keine Kinder mehr, die Drachen steigen lassen, Kästchen hüpfen, Seil springen, Hulahoopreifen kreisen lassen oder Boccia spielen. (Ich habe es als Petanque kennen gelernt in Belgien, habe da meine Kindheit über gelebt). Die hocken mit Inliner an den Füßen auf der Bürgersteigkante und glotzen in ihre Handys.

Hallo,

ich hatte Hobby`s und in meiner Freizeit (die fast immer zu wenig war) habe ich mich mit Briefmarken sortieren und bestimmen usw. beschäftigt, dann habe ich mit elektronischen Bauteilen gebastelt (Zeitschriften nach Anregungen gelesen, Schaltungen entworfen, Geräte gebaut) naja und ansonsten mit Freunden, Freundin getroffen, geschwatzt oder etwas gespielt oder Musik gehört, spazieren gegangen (hieß damals "gammeln" - also einfach mit Freunden rumhängen).

Grüße aus Leipzig

Woher ich das weiß:Hobby – Ab dem Studium bin ich ein Freak für Elektronik u. Computer

Es ist schon krass, wie viel im Grunde seit meiner Geburt 1981 passiert ist, was den technologischen Fortschritt angeht.

Aber es gab andere Beschäftigungen: Als Kind hat man oft draußen mit Freunden gespielt oder hat bei schlechtem Wetter Freunde besucht, um dort mit ihnen zu spielen. Auch Videospiele gibt es schon recht lange, also waren auch der Gameboy oder Nintendo-Konsolen angesagt, etwas später auch die Playstation. Dazu braucht man ja nicht zwingend Internet, es gab dann nur keine Multiplayer-Games übers Internet, aber man konnte an Konsolen auch damals schon mehrere Controller anschließen, um gegeneinander zu spielen und auch Computerspiele gibt es schon lange, auch wenn die natürlich nicht mit dem vergleichbar sind, was wir heute haben. Trotzdem erinnere ich mich gut daran, Stunden mit Minesweeper verbracht zu haben :-)

Außerdem haben sich die Erwachsenen einfach oft zuhause zu Kaffee und Kuchen getroffen, um da ein wenig zu schnacken. Oder man ging Essen, ins Café, ins Kino, ins Theater, alles Dinge, die es ja schon sehr lange gibt. Filme kann man auch schon lange daheim anschauen, nur gab es sie früher eben als Videokassette, später als DVD, die konnte man sich kaufen oder aus der Videothek ausleihen. Bücher, Zeitungen und Zeitschriften darf man natürlich auch nicht vergessen.

Manche Fernsehsendungen waren zudem ein richtiges Event, bei dem die ganze Familie vor dem Fernseher saß oder für die man sich mit Freunden traf. Die großen Samstagabendshows fallen zum Beispiel in diese Kategorie.

  • Wandern oder Fahrrad fahren (ohne es online zu teilen)
  • Sport treiben (ohne es zu tracken)
  • Freunde treffen (ohne ständig in einen kleinen Bildschirm zu starren)
  • Einen Ausflug machen (ohne vorher stundenlang Rezensionen gelesen zu haben)
  • Kochen (aus dem eigenen Können oder mit Kochbuch)
  • Ins Kino gehen (ohne Server in den USA)
  • Für sie Schule lernen (ohne App)
  • Lesen (auf Papier)
  • Musik hören (die man sich ausgewählt gekauft hat)
  • Gespielt (kreativ, nicht nur mit Joystick)
  • Ins Freibad gehen (ohne dass überall digitale Kameras lauern)
  • Frühschoppen mit Mettbrötchen und Pils.