Wie kann man den kosmologischen Gottesbeweis wiederlegen?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Was wäre die Ursache Gottes ist in diesem Fall meine Nachfrage. Der kosmologische Gottesbeweis ist eben einfach kein Beweis, sondern nur eine Annahme, dass Gott der Anfang war und vor Gott nicht anderes war.

Ich könnte also genauso behaupten, dass der Urknall der Anfang war und davor nichts anderes war. Was natürlich nicht stimmt. Wir wissen einfach (noch) nicht wirklich was davor war.


zahlenguide  19.08.2023, 11:58

Nö, deine Antwort bietet KEINERLEI Erklärung, was die Ursache für den Urknall und wiederum für deren Ursache die Ursache ist. Es gibt in der atheistischen Theorie keine Erstursache.

Christen dagegen erhalten EWIGES Leben, weil Jesus EWIGES Leben IST. Das Problem der Erstursache ist NUR zu lösen, wenn es etwas Unendliches, was schon immer existiert hat und alles andere bewirkt hat, gibt. Und dies kann nur Gott sein. Kein Stein, kein Licht usw. kann schon immer existiert haben. Der Atheismus ist in dieser Frage völlig raus.

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zahlenguide  17.02.2024, 16:44

Gott hat logischerweise die Zeit erschaffen, daher ist Er die Erst Ursache, die in allen anderen Weltbildern fehlt

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Hallo Nobody0804,

wir Menschen sind es gewohnt, dass vieles, was um uns herum entsteht, von uns geschaffen ist. So suchen wir auch im Universum oder der ganzen Raumzeit eine Schöpferpersönlichkeit. Wir postulieren sie sozusagen.

Dann führt sich alles auf eine solche Persönlichkeit zurück, die vielleicht dann symbolisch auf den Knopf gedrückt hatte - und big bang.

Wenn wir dieses Postulat fallen lassen, ergibt sich ein eher ontolotisches Bild: das alles nur einfach ist und möglicherweise einem Konzept folgt, das wir z.B. in der Physik im Rahmen der Raumzeit erkennen.

Nur - dass alles einfach nur ist, will uns nicht genüge sein. Wir wollen wissen warum alles ist und genau so ist - und können es aus der Raumzeit heraus nur begrenzt erforschen, auch im Moment (noch) nicht denken. So bleibt alles zunächt offen.

Auch die ontologischen Gottesbeweise haben in meinen Augen stillschweigend diese Persönlichkeit postuliert. Dabei haben sie allenfalls die Plausibilität von Göttlichkeit in sich zeigen können - ggf. auch, dass nichts mehr als Göttlichkeit gibt. Die so gezeigte Göttlichkeit war dann sehr schnell dieser Persönlichkeit zugewiesen - q.n.e.d.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Hobby

Nobody0804 
Fragesteller
 21.11.2020, 15:09

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort!!

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Das Ursache-Wirkung-Prinzip ist ein Prinzip, das in unserer Welt gültig ist, allerdings wäre die Ursache für die Entstehung der Welt nicht in unserer Welt enthalten und unterliegt somit nicht dem Ursache-Wirkung-Prinzip.

Eine Analogie: Wir haben beobachtet, dass auf der Erdoberfläche es zu jedem Punkt einen gibt, der weiter nördlich liegt. Das könnte man auch als ein Prinzip formulieren: Jeder Punkt muss einen nördlicheren Punkt haben. Doch wenn man immer weiter nach Norden geht, landet man irgendwann beim Nordpol, und dort gilt das Prinzip nicht mehr.


Nobody0804 
Fragesteller
 21.11.2020, 15:00

Interessanter Ansatz, danke dir für diese ausführliche Antwort.

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Di siehst ja, dass alles in Bewegung ist und es einen Anfang gegeben haben muss, jeder weiß, dass das System eine Ursache außerhalb haben muss, denn Energie kann im System nicht erschaffen, noch zerstört werden, Masse kann nicht erschaffen noch zerstört werden.

Wir wissen also, dass die Gesamte Existenz auf eine Ursache außerhalb deutet, der Anfang der alles umwirft, Atheisten werfen dann häufig ignoraterweise ein, dass Gott dann auch einen Schöpfer bräuchte, doch sie irren sich, weil Er eben nicht den Regeln des Systems Unterworfen ist, Er ist nicht Teil der Schöpfung und eben nicht den Regeln des Systems unterworfen...


Aberachtsam  22.11.2020, 12:42

Genau, das ist der Punkt.

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Auch der kosmologische Gottesbeweis ist in dem Sinne kein richtiger Beweis, da man vor dem Urknall willkürlich eine Ursache wählen könnte, die wir nicht beweisen oder widerlegen könnte, solange wir nicht wissen, was vor dem Urknall war.

In einem Text von Stephen Hawking über Gott hat er beschrieben, dass mit dem Urknall erst Raum und Zeit enstanden seien, die unauflöslich miteinander verknüpft sind - daher wäre laut der Theorie keine Zeit für einen Gott gewesen, um zu existieren. Aber ein Beweis ist das dennoch nicht. Denn wir wissen immer noch nicht, was denn nun wirklich vor dem Urknall war oder ob Gott überhaupt Zeit braucht, um zu existieren und zu schaffen. Von Gott würde ich zumindest erwarten, dass er sich (da er allmächtig ist) über Naturgesetze und daher auch über Raum und Zeit hinwegsetzen kann.

Daher können wir bis dato lediglich darüber spekulieren, was vor dem Urknall war. Und solange gibt es weder einen Beweis dafür, dass ein Gott den Urknall veranlasst hat, noch dass es kein Gott war. Erst wenn man klar die Ursache des Urknalls beweisen kann, könnte man auch die Existenz oder Nichtexistenz von Gott beweisen - und selbst dann muss man sich noch fragen, ob es für die Ursache des Urknalls nicht noch eine weitere Ursache gab. Von dem her bleibt dafür wohl nichts anderes als Glaube - sei es nun an Gott als Ursache oder an etwas anderes als Ursache.