Wenn jemand eine Krebsdiagnose bekommt, was passiert mit den Menschen?

neamoun  09.05.2024, 17:55

Warum stellst du diese Frage, wenn du viele Betroffene kennst?

Bommelchen00 
Fragesteller
 09.05.2024, 17:56

Weil ich sie sowas nie fragen würde.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mein Arzt hat seinerzeit die Diagnose bzw das Ergebnis der Biopsie bewusst telefonisch, Festnetz Zuhause, durchgegeben.

Klar bricht man da erst mal weg. Vor allem, wenn die eigenen Eltern jung an Krebs verstorben sind und man selbst auch erst 36 ist...

Medikamente für die Psyche gab es nicht (Antidepressiva etc).

Im Krankenhaus kam nach der OP die hauseigene Psychologin. Im deprigrauem Outfit, ebensolcher Miene, von positivität keine Spur. Gruselig.

Die Wartezeit für Psychologin sind lang. Ich hatte das Glück, dass im genetischen Zentrum auch eine versierte onkopsychologin war, die nicht nur mit mir gesprochen hat sondern auch mit Mann und Kindern und vieles erklärt hat. Auch und anhand meiner Befunde und Vergangenheit. Das war wirklich eine Wohltat.

Vor der ersten Chemo gab's was zur Beruhigung. So richtige LMAA- Pillen. Klasse das Zeug :-)))

Ansonsten ist man durch die ständigen Arzttermine und auch den Kontakt zu anderen erkrankten in einem ziemlichen Strudel. Für mich war es "positiv" das aktiv was getan wurde. Und wenn's nur Blutabnahme zum Testen der Werte war.

Meine Prognose war von Beginn an gut.

Im Gegensatz zu meiner Freundin, die jetzt ihre "Lebensfrist" bekommen hat. Wenns gut läuft bis Weihnachten... :-(


Die meisten bekommen psychologische Beratung.

Jeder Mensch ist anders.

Es gibt nicht nur eine Krebskranke Person auf der ganzen Welt, deshalb kann man keine universellen Aussagen treffen.

Manche macht das so kaputt, dass sie intensive psychische Behandlung brauchen. Heißt, Medikamente, stationäre Aufenthalte, Gesprächstherapie.

Andere freut es sogar. Ich weiß von Fällen, in denen jemand zuvor unsichtbare Krankheiten hatte, und als Krebskranke Person endlich nicht mehr unsichtbar ist, sondern sichtbar krank. Und mal ausnahmsweise entsprechende Rücksicht von Mitmenschen erlebt. Und das kann sehr befreiend sein - krank sein dürfen, ohne als faul zu gelten.

Die meisten sind da aber irgendwo dazwischen. So, das ein-zwei Gespräche über Fragen wie "Warum ich" und "Wie gehe ich mit meinem möglichen Tod um" ausreichen, ungefähr.

Krebspatienten werden von speziellen Pychologen unterstützt. Diese nennt man Psychoonkologen. In den meisten Fällen wird eine psychoonkologische Unterstützung den Patienten schon in der Klinik angeboten. Ein Psychoonkologe unterstützt auch die Familienangehörige der Patienten.

Renommierte Krebszentren verfügen selber über psychoonkologische Dienste/Betreuung.