Welchen einstellungen bei dieser analogen Kamera?

4 Antworten

Du darfst nicht erwarten, dass du hier einen kompletten Einstiegskurs in die Grundlagen der Fotografie bekommst. Was Blende und Belichtungszeit sind, welche Auswirkungen diese auf das Bild haben und wie man diese in einer bestimmten Situation optimal wählt, findest du in jeder Anleitung, die sich an Fotografie-Einsteiger richtet, derer es genügend im Internet gibt. Dabei spielt es auch grundsätzlich keine Rolle, ob es sich um eine analoge oder digitale Kamera handelt.

Schau beispielsweise mal auf fotolehrgang.de

Eine Bedienungsanleitung (auf Englisch) findest du hier: https://www.libble.de/minolta-x-300/p/451833/

Nur eine Info zu deiner Frage: Das, was bei deiner Kamera auf "Auto" steht, ist nicht die Blende, sondern die Belichtungszeit. Es ist also die Zeitautomatik eingestellt. Die Blende muss bei der X-300 immer manuell eingestellt werden, da gibt es keine Automatik.

Nachdem ich deine anderen Fragen so gelesen habe, hier trotz allem eine Mini-Anleitung, um zumindest für den Anfang mal mit deiner neuen Kamera, die du sofort benützen möchtest ohne erst lernen zu wollen wie sie funktioniert, halbwegs brauchbare Bilder machen zu können:

Zu allererst stellst du die Filmempfindlichkeit ein. Die findest du auf der Verpackung vom Film und auf der Filmpatrone selbst, da steht groß eine Zahl drauf, teilweise auch als Teil des Namens (z.B. Ektar 100), bei heute neu erhältlichen Farbfilmen meistens 100, 200 oder 400. Diesen Wert stellst du links unterhalb vom Rückspulknopf auf der Skala ein (kleinen Knopf drücken und mit dem schwarzen Ring Wert einstellen).

Die Belichtungszeit stellst du auf Auto. Dann wählst du dein Motiv, schaust durch den Sucher, und stellst die Blende vorne am Blendenring so ein, dass im Sucher bei der Belichtungszeit die Markierung irgendwo zwischen 60 und 1000 aufleuchtet (optimal ist ein Wert um ~250). Blinkt der Pfeil oberhalb von 1000, musst du die Blende weiter schließen. Zeigt der Wert weniger als 60 an, musst du die Blende weiter öffnen. Ist die Blende schon ganz offen und die Anzeige liegt trotzdem unter 60, ist es zu dunkel um aus der Hand zu fotografieren und du brauchst ein Stativ oder einen Blitz (gilt für das Objektiv das auf dem Bild von dir zu sehen ist, für andere Objektive gelten u.U. andere Werte). Auch bei 60 musst du schon aufpassen und die Kamera sehr ruhig halten, nicht wackeln und zittern, sonst wird das Bild unscharf.

Wie gesagt, das ist eine Quick&Dirty-Anleitung für absolute Einsteiger um die Bilder nicht komplett zu verhauen und ersetzt keinen Fotokurs.

Wenn du dich mit Fotografie noch nicht so auskennst dann würde ich es auf Auto lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Automatik bedeutet die Kamera wählt je nach Lichtbedinungen die selbständig die passende Blende.

Für eine richtige Bildgestaltung kannst du mit Verschlußzeit und Blende spielen.

Je länger die Verschlußzeit desto dunkler und weniger Bewegungsunschärfe.
Und andersrum.

Je geschlossener die Blende desto dunkler und desto mehr Tiefenschärfe.
Und andersrum.

Zum ausprobieren ist eine analoge Kamera nicht die beste Wahl, da du das Ergebnis erst auf den Bildern siehst und das dauert und geht ins Geld :D


Ludkram  15.09.2022, 20:42

"Zum ausprobieren ist eine analoge Kamera nicht die beste Wahl..."

Das sehe ich nicht ganz so. Eben dadurch, dass die analoge Entwicklung von Bildern zeit- und kostenintensiver ist, wird man weniger dazu verleitet, "einfach drauflos zu knipsen", und danach vielleicht mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes vielleicht noch das Bestmögliche aus dem Rohmaterial zu machen... sondern das Thema Photographie gleich bewusster und aufmerksamer anzugehen. Ich zumindest bin heute froh darüber, analog angefangen zu haben.

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Rolajamo  15.09.2022, 21:53
@Ludkram

Ich versteh deinen Punkt.

Ich meine ja nur um direkt den Zusammenhang zwischen Verschlußzeit und Blende zu verstehen eignet sich eine digitale Kamera besser, denn da hast direkt das Ergebnis.

Mit einer analogen benötigt man mehrere Monate und muss viel Geld in Filme und Entwicklung investieren.

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daedag  15.09.2022, 22:01
@Ludkram

Der Vorteil einer Digitalkamera für blutige Anfänger ist, dass man unbegrenzt herumprobieren kann und sofort sieht, wie sich verschiedene Einstellungen auf das Bild auswirken. Man kann völlig risikofrei mit den manuellen Einstellungen herumspielen. Vor einer analogen Kamera hat man als Unerfahrener viel mehr Respekt und wird eher dazu verleitet, alle vorhandenen Automatiken zu nutzen, weil man erstens kein Geld vergeuden möchte, und zweitens nicht riskieren möchte, dass ein Foto, dass sich möglicherweise nicht wiederholen lässt, völlig misslingt. Und wenn man dann ein Monat später ein nicht gelungenes Foto in den Händen hält, weiß man u.U. nicht mehr, was man da genau falsch gemacht hat.

Das gilt jedenfalls dann, wenn man, wie offensichtlich der Fragesteller, auch mit den rein technischen Grundlagen einer Kamera nicht vertraut ist und keine Ahnung hat, was Blende und Belichtungszeit bedeuten.

Wenn es um den kreativen Part, also die Motivauswahl und Bildkomposition geht, stimme ich dir durchaus zu, da wird man mit einer analogen Kamera viel mehr zum sorgfältigen Nachdenken animiert, anstatt einfach auf gut Glück darauf loszuknipsen. Etwas, das ich persönlich auch sehr an der analogen Fotografie schätze.

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