Warum sind Menschen mit Pferden immer allwissend oder tun zumindest so?

11 Antworten

Pferdemenschen, Hundemenschen, Eltern, Lehrer,... "allwissende" Menschen gibt es doch nun wirklich in jedem Bereich. Ich weiß nun nicht, in welchem Stall deine Frau unterwegs ist, aber wenn jeder ausnahmslos sich für den oder die Beste/n halten würde, wären wir Trainer ja arbeitslos... Ich weiß aber was du meinst, und ja - solche Menschen sind da natürlich auch unterwegs. Aber in Summe kann ich so alles nicht bestätigen, im Gegenteil - es gibt auch soviele unsichere Menschen die so bestrebt sind gerade mit ihrem Pferd immer alles 100% richtig zu machen, dass ich wochen- und monatelang manchmal mit den Leuten daran arbeite, erstmal eine gewisse Lockerheit und Entspannung ins Spiel zu bringen. Pferd ist ja schließlich kein Roboter - genauso wenig wie Mensch.

Jeder hat da seine Wahrheit und solange das niemandem schadet, bitteschön. Aber ich bin auch jmd, der den Mund aufmacht wenn ich sehe, es geht einem Pferd schlecht weil der Mensch Dinge macht, die dem Pferd schaden. Wenn das jmd als Besserwisserei abtut - so what. Geht mir um Wohlergehen vom Pferd, nicht um das Ego von Personen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

ichweisnetwas 
Fragesteller
 21.02.2024, 08:04

Ganz im ernst, bei den Trainern dort oder sonstwas sage ich ja nichtmal was. Da geht man davon aus das die schon wissen was sie machen.

Aber selbst "anfänger" spucken da teils schon große töne wie man was zu machen hat bei pferden.

Und das ist dann eben vollkommen unverständlich für mich. Ich z.b. halte ja auch meine Klappe zu dem Thema weil ich eben absolut keine Ahnung von Pferden habe etc,

Mal abgesehen von dem was ich bisher so gehört oder erzählt bekommen habe. Aber wie gesagt, ist es schwer dort zu wissen was nun stimmt und was nicht.

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Urlewas  21.02.2024, 09:34
@ichweisnetwas

Da bist du vorbildlich. Sehr viele Menschen, nicht nur bei Pferdefreunden, sind jedoch geneigt , dem „Dunning Kruger Effekt“ anheimzufallen.

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Ich denke, das ist in vielen "Spezialsparten" so.
Mir sind schon die lustigsten Leute begegnet in der Pferdewelt, der Hundewelt, im Kinderturnen...
Ich denke, oftmals ist es ein guter Funke Angst, der da mit rein spielt. Angst, etwas falsch zu machen, Angst, etwas nicht zu können, Angst, das vor anderen zuzugeben/ zugeben zu müssen.

Die Reiterwelt erscheint gerade durch die Sozialen Medien so oft (so völlig verkehrt) "perfekt", da will man nicht auffallen durch nicht perfektes "existieren".

Dabei sind Fehler, Fehlverhalten von Mensch und Tier, Unfälle, Dummheiten, etc. völlig normal. Wie oft mein eigenes Jungpferd läuft sie Ar*** und Friedrich, wie oft wir miteinander auskaspern, wer wem wie folg tund wann, oder wie oft er mir zeigt er hat jetzt keinen Bock mehr, Koppel wäre geiler, etc... Die schönen Momente, wenn er super zuhört, fein reagiert und mitmacht sind natürlich auch da, aber die filme ich genauso mit, wie auch die schlechten Momente, denn aus denen lernt man mehr.

Reiter sind Streiter, heißt es oft. Und manchmal, wenn der Erfolg nicht sofort ersichtlich ist und man sich damit brüsten kann, wie toll man doch war, ist man eingeschnappt und fühlt sich nicht bestätigt.

Ich bin mit meinem Junior letztes Jahr auf dem ersten Turnier gestartet, mit 4. Im Westernbereich fast schon "alt" und "zu spät".
Wir sind noch nicht mal geritten, nur Trail in Hand und haben uns in allen Kategorien top 3 platziert. Dafür gab es von vielen Leuten hämische Seitenblicke, Neid, Missgunst, abwertende Blicke, Gelästere, etc. gratis oben drauf.

Mir egal, die ersten Schleifen hängen und mit der Zeit kommen sicherlich noch deutlich mehr dazu, als bei denen, die ihre Pferde 2 jährig durch die Prüfung prügeln.

Vor Ort ist mir aufgefallen das ausnahmslos jeder dort der ein Pferd hat denkt er wüsste den perfekten Weg wie man mit Pferden umgeht, sie trainiert usw.

das ist wie mit Kindern - jeder erzieht seine Kinder anders. Einfach weil es teilweise nicht anders geht. Was bei dem einem Kind klappt, klappt beim nächsten gar nicht. Genauso ist es bei Pferden. Weil etwas bei ihrem Pferd super klappt empfehlen sie das natürlich auch für andere Pferde. Das kann klappen, muss aber nicht.

Warum ist das grade bei Pferdemenschen so extrem? I

dann rede mal mit Eltern über Kinderziehung ;-). Alles wo es kein absolut eindeutiges richtig oder falsch gibt werden sich die Leute darüber streiten.


Urlewas  21.02.2024, 15:36

,Ja, da hast du nur zu recht! Brauchst nur mal einen Elternabend im Kindergarten mitzuerleben! Das ist wie eine Vorstufe zum Krieg. Da bekämpft man sich bis aufs Blut wegen Zucker im Tee, oder Wasserspritzpistolen, oder ob man das Mitbringen von Milchschnitten absolut verbieten sollte…

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dancefloor55  22.02.2024, 10:03
@Urlewas

das stimmt allerdings ;-)

Ich habe mich da immer zurück gehalten und meinen Teil gedacht. Der Kindergarten war aber auch seltsam

Wir Eltern durften den Kindern nichts süßes mit geben. Nicht mal ein Joghurt war erlaubt. Meine Tochter hat mir aber immer wieder mal erzählt dass sie eine Süßigkeit bekommen hat, weil sie z.b. so brav aufgeräumt hat. Die dürfen Kinder also Süßigkeiten geben, wir nicht. das fand ich etwas seltsam

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Urlewas  22.02.2024, 12:36
@dancefloor55

Sogar die Werbegeschenke einer Zahncreme sorgten für Escalation. Warum diese „Schleichwerbung“ damals für derart erhitzte Gemüter sorgte, habe ich überhaupt nicht verstanden.
Aber die Geschichte mit dem Tee führte wirklich zu erbitterten Kämpfen. Zucker sie ungesund, die einen. Aber ohne Zucker trinkt das Kund es nicht und dehydriert. Die Erzieherinnen boten dann an, 2 Kannen Tee aufzustellen, was aber auch wieder für Empörung sorgte, weil ja nicht gewährleistet werden konnte, dass jedes Kind DEN Tee trinkt, den seine Eltern befürworteten….
Kurz un gut: dagegen ist die Reiterwelt lammfromm…😆😂😅

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Reiter sind Streiter heißt es so schön.

Ich kenne viele, die dem Bild entsprechen, dass du da beschreibst, aber auch einige, die der Boden der Tatsachen eingeholt hat (meist, in dem sie in hohen Bogen vom Pferd geflogen sind...).

Ich persönlich verlasse mich sehr viel auf meine Trainerin, sie hat immerhin seit über 40 Jahren mit diesen kleinen, süßen, sturen (Mist)kerlchen zu tun XD Sie weiß viel und das merkt man auch, denn Erfahrung ist unbezahlbar.

Kenn ich. Man verfällt in das Schema... Man? Ja, jeder sagt "sein" Weg ist der beste und wer sich da aus den Kommentaren rausnimmt und sagt ich gar nicht der lügt wohl😉

Es ist so: Ich habe auch einen Ansatz der etwas unbeliebter ist, ich lehne mich nur an Reitweisen an und bin nicht der treue Typ. Dabei stößt man fast direkt auf Gegner, die behaupten man mache das Pferd kaputt. Und dann will man das natürlich nicht, ist ja auch falsch! (Viele Wege führen nach Rom) und dann fällt man so ein bisschen in das Raster mit rein. Ich nehme mich selbst immer Mal wieder am Riemen und sage so: Hör auf Bandenprofi zu sein, aber es passiert auch mit, dass ich es einfach nicht lassen kann, wenn jmd etwas (aus meinen Augen) wirklich gefährlich schlechtes macht. Da geht aus auch so um dieses Prinzip "mein Pferd = mein Baby"

Und das kennen fast alle Besis hahah

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterfahrung seit 10 Jahren & Pflegeponys