Wartezeit verkürzen - Medizinstudium durch eine Ausbildung und Praktika?!

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Es kommt auch auf die Unis an, die können ja eine bestimmte Prozentzahl selbst vergeben. Was die Kriterien sind ist ganz unterschiedlich. Einige Unis honorieren medizinische Ausbildungen, andere vlt. den Bio Leistungskurs.

Ich würde abraten von Med. Fachangestellter. Gut finde ich Physiotherapie (kostet halt in den meisten Fällen auch Geld) oder z.B. Rettungsassistent. Auch operationstechnischer Assistent soll nicht schlecht sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ex Physio, FaMi beschäftigt im Medizincontrolling eines KH

Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 19:46

Hab leider LK-Mathe und BWL... Biologie nur als 4.GK.

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten finde ich auch ganz nett. Sehr viel Sport und Abwechslung. An der Uni Düsseldorf wird es auch angeboten. Danke für die Info. :-)

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Siraaa  09.05.2013, 21:29
@Floir

naja...sehr viel Sport? Also extrem viel ist es auch nicht...sehr viel zu lernen aber definitiv. Abwechslungsreich auch Gruß von einer Physioschülerin im 4. Semester.

PS: das mit dem Bio LK war nur ein Beispiel, ich kenne auch Unis die z.B. plus Punkte vergeben, wenn man Deutsch als LK hatte...im Medizinstudium!

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Sie wirken sich in sofern aus, als dass die Zeit, in denen du Ausbildungen und Praktika machst, als Wartezeit angerechnet wirst. Nehmen wir an, du machst ein halbes Jahr Pflegepraktikum, schließt einen Rettungssanitäterlehrgang an und beginnst danach eine Ausbildung zum Krankenpfleger/ Krankenschwester, dann hast du insgesamt 4 Jahre, sprich 8 Wartesemester Wartezeit. Viele Unis rechnen ab 8 Semestern Wartezeit an, d.h. dass du danach gute Chancen hast, über dieses Kriterium einen Platz zu bekommen. Zudem hast du schon Fachwissen in einigen Gebieten und kannst ggf. neben dem Studium jobben, um dich zu finanzieren (was zeitlich allerdings ein Problem werden könnte). Es ist dabei übrigens völlig egal, welche Ausbildung du machst. Dieser Weg ist sicher sehr vernünftig und nicht verkehrt, aber wenn du keine Lust auf warten hast... in Greifswald lag der NC des Hochschulauswahlverfahrens letztes Jahr bei 2,3, wenn mich nicht alles täuscht, und in Budapest, Österreich und Lettland kannst du Medizin auf Deutsch oder Englisch sogar ganz ohne NC studieren. Gleiches gilt für das nähere Holland, allerdings musst du für ein Studium in den Niederlanden Bio, Physik und Chemie im Abi gehabt haben... ist das nicht der Fall, kannst du in Köln z.B. einen Kurs besuchen, der aber sehr teuer ist und dir den Studienplatz in Holland nicht garantiert. Also gut überlegen, ob du das Risiko eingehst. Im übrigen kannst du deinen Schnitt an einigen Unis (m.E. gehört Bochum dazu) durch den Medizinertest aufwerten.


Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 20:12

Ich bin auf einem Wirtschaftsgymnasium (Allg. Hochschulreife). Dort habe ich nur Biologie und kein Physik oder Chemie. Im Nachhinein, die falsche Entscheidung. Ich würde ungern im Ausland studieren. Nehme dafür gerne eine Ausbildung und Weiterbildungen in Kauf. Greifswald kommt für mich nicht in Frage... Mit dem Medizinertest meinst Du TMS (Test für medizinische Studiengänge) oder nicht? Der ist sau schwer, da mir die Basics (Oberstufe) in Chemie und Physik fehlen. Auf http://www.tms-onlinetest.de habe ich mir den Test mal angesehen. Nur der Biologie-Part liegt mir.

Danke für Deine Hinweise. Ich werde es mir überlegen.

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Albatroesser  09.05.2013, 20:46
@Floir

In Deutschland braucht man keine spezifischen Kurse im Abi. Wenn du also unbedingt in Deutschland bleiben willst, ist dein Abi vollkommen in Ordnung. Der Test ist natürlich schwer, aber im Studium erwartet dich auch extrem viel und viele andere Studenten werden schon einen Vorsprung in Physik und Chemie haben. Am Anfang sind viele sehr frustriert, weil sie trotz permanenten Paukens nur schlechte Noten schreiben. Also könnte die Vorbereitung auf den Medizinertest für dich eine gute Vorbereitung auch aufs Studium sein. Wenn das Pensum einfach viel zu groß ist, dann wäre eine Ausbildung erstmal definitiv sinnvoller, allerdings könntest du auch nochmal genau überdenken, warum es unbedingt Medizin sein soll, was dich da motiviert und ob es ggf. auch andere Studienfächer gibt, die dir das bieten könnten.

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Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 21:16
@Albatroesser

TMS Kurse beginnen im nächsten Jahr. Ich könnte mich darauf vorbereiten.

Medizin studieren ist nicht nur ein Traum. Es ist mein Wunsch. Andere Berufe wie BWL, Wirtschaftswissenschaften, Informatik etc. finde ich nicht derartig ansprechend.

Schon von klein auf haben mich menschliche Vorgänge im Körper interessiert. Mit den Ärzten musste ich immer sprechen, als es meiner Mutter bzw. Großeltern schlecht erging. Da stellte ich mir immer die Fragen: Machen die Ärzte alles richtig? Leider nicht immer... Ich begann schon früh psychosomatische Bücher zu lesen und nachzuvollziehen wie das Gehirn "tickt" mit welchen Hormonen es besonders interagiert usw. Wieso? Weil es mir einfach interessierte.

Im Laufe der Jahre wurde mir immer bewusster, dass es Medizin sein muss.

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Wie genau sich das auswirkt, weiß ich nicht. Ich hab da schon alles mögliche gehört und dann kommt es glaub immer noch aufs Bundesland an. Eine Ausbildung vorher schadet aber sicher nicht. Der Modeberuf schlechthin in deinem Fall ist momentan die zum Operationstechnischen Assistenten.


Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 19:32

Dieser "Modeberuf" klingt verlockend. Gerade habe ich nach diesem Beruf gegoogelt und es scheint wirklich eine interessante Ausbildung zu sein. Danke für den Hinweis. :)

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sabbsi  09.05.2013, 19:39
@Floir

Hab mich auch darauf beworben, aber nicht im Hinblick auf ein Studium. Ich arbeite aber gerade übergangsweise in einem Bereich, der mit der Ausbildung zu tun hat, und da kommen dann einige Azubis hin. Da haben schon ein paar erzählt, dass ca. die Hälfte der Klasse das nur macht, weil die nachher Medizin studieren wollen. Wenn du aber OTA machen willst, dann schau, dass du mind. ein halbes Jahr Praktikum im OP hast, sonst hast du fast keine Chance, genommen zu werden.

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Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 19:53
@sabbsi

Ein halbjähriges Praktikum? Oh. Das Problem ist, ich würde dadurch ein Jahr verlieren. Mein Abi ist im Mai 2014 und im Juni/Juli beginnt schon die Ausbildung.

Ich werd mich informieren bzw. persönliche Gespräche führen. Und dann werde ich sehen, ob mir der Ausbildungsberuf zusagt.

Vielen Dank für den Tipp!

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sabbsi  09.05.2013, 20:15
@Floir

Ich arbeite jetzt ein Jahr in der ZSVA, da kommt man in der Ausbildung (jedenfall in BW) auch für 6 Wochen hin. Ein Praktikum etc ist nicht Pflicht, aber es kommt einfach besser. Ich hatte letztes Jahr sogar eine Absage bekommen, weil ich als Praktikum "nur" ein zweiwöchiges Praktikum im OP gemacht hab. Wurde damals gefragt, wie ich denn auf die Idee komm, dann die Ausbildung machen zu wollen und ob ich es im OP überhaupt aushalte o.O Also wäre es auf jedenfall empfehlenswert, nicht nur als größere Chance, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, aber auch um erst mal zu sehen, ob das was für dich ist.

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Floir 
Fragesteller
 09.05.2013, 20:30
@sabbsi

Wenn ich Mediziner werden möchte, dann muss ich auch wohl Blut bzw. schwerwiegende Verletzungen an einer Person sehen können bzw. in dieser Situation voll konzentriert und bei der Sache sein. Mal sehen, vielleicht mache ich im Sommer ein Praktikum als OTA. Auf gar keinen Fall möchte die Zeit vergeuden..

Ich weiß Du meinst es nur gut. :-) Immerhin muss ich mit meinem Ausbildungsberuf bis zu 3 Jahre zurecht kommen.

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Hallo,

neben einer Ausbildung im Pflegebereich, als OTA, Rettungsassistentin etc. ist auch eine Ausbildung bei einer Krankenkasse als Sozialversicherungsfachangestellte denkbar. Die meisten Ärzrt haben viel mit Krankenkassen zu tun. Wenn man die Hintergründe versteht, kann später im Berufsleben einiges einfacher sein. Einblicke in Diagnosen, Arztberichte etc. können auch hilfreich sein. Manche Krankenkassen haben die Tätigkeit spezialisiert. Dann wären die Bereiche Krankenhaus oder Krankengeld interessant.

Gruß

RHW