"Versinken" in der Fantasiewelt?

8 Antworten

also ich bin ja von haus aus nicht der sonnenschein selbst und eigentlich mehr oder weniger immer die pessimistische aber ich glaub auch einfach nur aus dem grund, weil ich momentan keinen in meiner klasse hab, mit dem ich mich wirklich versteh.. ich hab halt das unglueck versessen in eine band zu sein die momentan immer erfolgreicher wird und die chancen sie zu treffen mit jedem tag geringer werden.. von einem konzert in meiner stadt wuesste ich auch noch nicht, was mich auch dazu veranlasst hat mir ein ticket fuer ein konzert in deutschland zu kaufen. bei mir ist es teilweise so, dass besonders durch soziale netzwerke wie insebesondere twitter sehr ausschlaggebend ist. ist man naemlich auf twitter und ein fan lebt man die ganze zeit mehr oder weniger in der illusion mit seinem idol, oder was auch immer du es nennen willst, in kontakt zu sein. ich will jetzt nicht sagen dass, wenn ich jetzt einen tweet an diese person schreibe, mir eine antwort erwarte. ganz im gegenteil.. man schreibt den aergsten bloedsinn weil man weiss das es die betreffende person sowieso nicht sehen wird. trotzdem ist ein gewisses gefuehl der verbundenheit da das dann doch sehr emotional werden kann. tut mir leid, war jetzt viel zu viel und bin wahrscheinlich auch vom thema abgekommen aber um ehrlich zu sein wars ganz angenehm sich das alles mal von der seele reden zu koennen..


mangomelon 
Fragesteller
 09.09.2014, 02:02

Vielen Dank erstmal. Und ja, ich verstehe dich.. Kann nachfühlen was du meinst. Geht mir auch oft genauso.

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Fantasie ist etwas sehr Schoenes, solange du nicht vollkommen und zu passiv auf unbestimmte Zeit darin versinkst, sondern sie eher als Entspannung und Anreiz zur Kreativitaet erlebst! Traeum ruhig vor dich hin, aber wach auch wieder mal auf, und wenn du dich dann besser fuehlst, versuch, deine Gedanken und Wuensche so weit moeglich in dein taegliches Leben mit einzubringen.

Durch Traeume und Fantasie kannst du auch dein Potential entdecken und die realisierbaren Fantasien herausfinden und in die Tat umsetzen. Dabei ist es besser, deine Ziele nicht zu hoch und nicht zu niedrig zu stecken. Aber du solltest unbedingt an dich selbst und deine erwuenschten Ziele glauben und darauf hinarbeiten, ohne aber wundersame Zufaelle zu erwarten. Der Ansporn zu jedem kreativen Projekt, ob in Kunst, Musik, Wissenschaft oder auch weniger bedeutenden Unternehmungen, ist einst in der Fantasie entstanden und dann mit Ausdauer und festem Glauben an das Gelingen realisiert worden.

Uebrigens gehoert der Glaube an Gott zu keiner Art von Fantasiewelt, wie mancher Unglaeubige dir hier weismachen will! Ganz im Gegenteil, er ist auch eine Realitaet, die sogar viel pesoenlichen Einsatz erfordert!

Einen Traum zu haben ist sicherlich nicht verkehrt und kann das Leben sogar bereichern. Aber nur dann, wenn dieser Traum etwas ist, was auch möglich wäre. Beinhaltet dieser Traum Fabelwesen, wie beispielsweise bei religiösen Fantasiewelten (Glaube = Fantasie), ist das weniger gut.

Bei religiösen Fantasien (Glauben) richtet man sein Leben auch nach gewissen Richtlininen aus, die unrealistisch sind und einen aus der Realität entfernen. Viele denken, dass dies nur dann gefährlich wäre, wenn es sich dabei um fanatischen Glauben handeln würde. Ich sehe aber vielmehr eine Gefahr darin, wenn es dieser Pseudo-Friedens-Glaube ist, der sich immer als etwas tolles darstellen will. Denn durch diese Illusion werden Menschen von wichtigen Dingen abgelenkt.

Ein Traum, den wohl viele Menschen haben, ist die Fantasie, dass es mal Weltfrieden geben würde. Aufgrund der Realität ist das aber Unsinn, denn solange es zwei Menschen gibt, werden sie sich auch irgendwann bekriegen, weil es in ihrer Natur liegt. Dennoch ist solch eine Fantasie nutzbringend, weil jemand der diesem Traum folgt, auch selbst dazu beitragen wird, zumindest auf kleiner Ebene für Frieden zu sorgen. Aber leider kann es auch umgekehrt sein, wie man bei Menschen sieht, die der Ansicht sind sie würden zum Frieden beitragen, wenn sie gegen andere Krieg führen.

Sich ab und zu in einen Traum bzw. eine Fantasiewelt zu flüchten, um einfach mal abzuschalten, ist sicherlich gut, solange man sich immer bewusst ist, dass es eben nur eine Fantasie ist.

Das ist mal eine wirklich gute Frage.

Meiner Erfahrung nach neigen viele Menschen zu einer solchen pessimistischen Grundhaltung, wie du sie schilderst. Mindestens genauso viele haben aber auch ihre eigene Fantasiewelt, und wenn sie noch so klein und "un-rosa und einhornfrei" ist ;o) Träume und Fantasien sind absolut normal, die hat jeder, nur unterscheiden sie sich eben von Mensch zu Mensch oder auch von Kulturraum zu Kulturraum.

Pessimismus ist m.E. ein Kunstprodukt unserer "hochzivilisierten" Welt. Ich sehe zunehmenden psychologischen Druck an allen Fronten als einen wesentlichen Faktor hierfür. Theoretisch sollte das Leben zwar aus Geben und Nehmen bestehen (egal worauf bezogen, denn nur so funktioniert das Gleichgewicht im Leben), die Praxis sieht aber einfach mal anders aus.

Wir leben in einer Welt mit hoher Erwartungshaltung an jeden Einzelnen und jeder Einzelne hat eine hohe Erwartungshaltung an das, was alle anderen und das Leben insgesamt ihm bieten müssen. Damit werden wir groß, wir inhalieren das sozusagen schon mit der Muttermilch und stecken damit von Anfang an in diesem System fest. Gleichzeitig wird die Bereitschaft Einsatz zu zeigen und Gegenleistungen für das Erhaltene zu erbringen aber immer geringer.

Hinzu kommt, dass viele Menschen heutzutage einfach mal Träume, Wünsche oder Erwartungen haben, die einfach unrealistisch sind. Sie streben nach Idealzuständen, die ihnen nicht selten die Medien vorgaukeln, und verlieren jegliches Gefühl für Nutzen und Verhältnismäßigkeit. Und gerade weil die angestrebten Ideale immer abstruser und unerreichbarer werden, wächst in vielen Menschen die Leere, die sich durch das Fehlen der vermeintlichen Erfüllung ergibt.

Wer hohe Erwartungen hat und viel nimmt, der muss im Gegenzug auch bereit sein viel zu geben und selbst Erwartungen zu erfüllen. Sonst sind Enttäuschungen und der gelegentliche Fall vom hohen Ross vorprogrammiert. Nur geht selbst diese Einsicht vielen ab. Stattdessen wird sich aufgeregt und beschwert, immer noch mal die Hand aufgehalten und am Ende ist der Frust wegen nicht erfolgter Erfüllung so groß, dass sich das Ganze verselbstständigt.

Je naturbelassener das Leben ist, desto entspannter sind die Menschen in aller Regel mit ihrem Dasein. Sie wissen, was sie zu erwarten haben und erleben nicht andauernd riesige Enttäuschungen, sondern können sich an ganz wesentlichen und grundlegenden Dingen zu erfreuen und dankbar sein.


Leviathan64  09.09.2014, 09:54

romantische träume vom naturbelassenem leben unbewiesen das da die leute wirklich glücklicher sind

und pessimismus und jammern über die gegenwart ist auch schon uralt :-)

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LichtG  09.09.2014, 18:25
@Leviathan64
Pessimismus ist m.E. ein Kunstprodukt unserer "hochzivilisierten" Welt.

Das sehe ich anders. Pessimismus ist vielmehr eine Grundhaltung des Menschen, welche evolutionär bedingt ist. Es ist ein Schutz für uns, erst einmal die negativen Möglichkeiten zu überdenken, um nicht naiv und unbedarft in unser Unglück zu rennen.

Um Positiv denken zu können, muss man auch zwingend pessimistisch denken können.

Je naturbelassener das Leben ist, desto entspannter sind die Menschen in aller Regel mit ihrem Dasein.

Ich möchte dich mal sehen, wie entspannt du ohne Strom, fließend sauberem Wasser, einem Dach über dem Kopf und ohne Supermarkt wärst :D

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kimy2j  10.09.2014, 09:42
@LichtG

Also, laut Wiki-Definition ist Pessimismus genau genommen "eine Lebensauffassung mit einer Grundhaltung ohne positive Erwartungen und Hoffnungen". Ferner versteht man es als "eine philosophische Auffassung, nach der die bestehende Welt schlecht und eine Entwicklung zum Besseren nicht zu erwarten sei".

Vor dem Hintergrund dieser Definition sehe ich keine Natürlichkeit in einer pessimistischen Grundhaltung. Der in uns eingebaute Schutzmechanismus, der uns vor kopflosem Hineinrennen ins Unglück schützt, hat damit nichts zu tun. Das sind andere psychologische Prozesse, die da in die Waagschale geworfen werden ;o)

Mit naturbelassen wollte ich weniger auf die klassischen "Luxusgüter" unserer Zeit anspielen als vielmehr auf die Grundhaltung der Menschen. Trotzdem gibt es da natürlich einen Zusammenhang, insofern hast du nicht Unrecht. Wenn du aber mal einen Blick auf die wenigen heute noch weitestgehend isoliert lebenden Naturvölker wirfst, die die o.g. Luxusgüter so nie kennengelernt haben und deswegen auch nicht vermissen, dann wirst du feststellen, dass ihre Einstellung zum Leben eine viel einfachere und grundlegendere ist als die vieler "zivilisierter" Menschen.

Diese Einfachheit meine ich. Die Fähigkeit sich mit dem zufriedenzugeben, was das Leben/die Natur (und somit auch die Mitmenschen) einem freiwillig anbietet/n. Die Bereitschaft aus diesen "Angeboten" das beste/meiste herauszuholen, anstatt sich über all das zu beschweren, was man nicht hat.

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Hab ne gute Fantasie und kann mir deswegen gut Sachen einbilden...nicht gerade vorteilhaft wenn man einen Horrorfilm geguckt hat :D Aber da mein Leben nicht gerade perfekt ist und seine Höhen und Tiefen hat, verziehe ich mich liebend gerne in die Welt, in der Menschen vorkommen die es wirklich gibt. Ich glaube auch daran dass das irgendwann Wirklichkeit sein könnte (weil das nicht so verrückt ist mit Einhörnern und so xD). Außerdem lebe ich ziemlich gechillt (:D), ich hab keine Angst vor dem Tod, oder sowas wie Höhenangst ..auch nicht :)

LG