Schweigen in der Psychotherapie (40 Minuten)?

4 Antworten

Es ist ja so, dass der Patient die Stunde gestalten soll und für sich nutzen.

Ich verstehe sowohl dich als auch ihn..

In der Klinik hatten wir das ganz oft, allerdings in der Gruppe.

Ist das normaler oder soll ich mir jemand anderen suchen? Aber ich mag ihn eigentlich echt gerne.

Vielleicht lässt du dich einfach mal auf die Therapie ein, wie wärs damit? Schwing deinen Arsch aus der Kompfortzone raus und mach mal was Unangenehmes. Mit durch die Gegend gucken und nix sagen wirste nicht gesund, damit - ich sags ganz offen - verschwendest du den Therapieplatz für jemanden, der gern Therapie hätte, aber nicht kann, weil es nicht genug Termine gibt. Also sei mal ein bisschen dankbar, dass du in den Luxus einer Therapie kommst, worauf andere mittlerweile mehr als Monate warten. Bald schon Jahre.


Kieselchen88  22.01.2022, 20:16

Es gibt Menschen denen fällt es sehr schwer sich zu öffnen und es ist für diese Menschen ein Erfolg, wenn sie überhaupt anwesend sind. Als verschwendeten Therapieplatz sehe ich das auch nicht, eher als Thema, an dem man gut arbeiten kann. Generell finde ich diesen Beitrag wirklich nicht hilfreich für den Fragesteller, er hinterlässt nur unnötige Schuldgefühle. Und um Dankbarkeit geht es hier ebenfalls nicht, sondern um eine Hilfestellung.

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abc93  08.02.2022, 15:31
@Kieselchen88

Ich bin aber auch der Meinung.

"...oder wie er mich zum reden bekommt "

Da klingt irgendwie raus, dass der Fragesteller der Meinung ist, der Therapeut hat ihn zum Reden zu bekommen. Geht man mit der Einstellung zur Therapie, wird man keinen Erfolg haben. Das ist in etwa so, als wenn ein Schüler sagt, "der Lehrer hat mich zu motivieren!" Wenn ein Schüler Motivationsprobleme hat, wird ihm der Lehrer natürlich versuchen zu helfen, aber der Schüler muss trotzdem von sich aus Initiative zeigen und mitarbeiten. Und das heißt in der Therapie eben auch, dass man sich in jeder Stunde zwingen muss, einen neuen Schritt zu gehen. Auch wenn der Schritt nur klein ist. Man muss sich immer selbst zum nächsten Schritt zwingen in der Therapie, denn man wird nie wirklich von Innen heraus bereit dazu sein.

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Kieselchen88  03.03.2022, 13:55
@abc93

Ja das stimmt, nur das Ding ist, manche leiden z.b. unter "Mutismus", also nicht reden können in bestimmten Situationen, oder sind wie ich auch manchmal oder häufig blockiert und können dann nicht, dann ist das Ziel in der Therapie natürlich erstmal, dass man das reduziert, aber da kann keiner was für, das liegt auch nicht an mangelnder Motivation sondern eher an sozialen Ängsten oder überhaupt Ängsten. Wenn es nicht geht, geht es nicht, dann ist es die Aufgabe des Therapeuten jemanden dazu zu unterstützen, dass es irgendwann geht. Natürlich ist der Therapeut auch nicht alleine verantwortlich, bis zu einem gewissen grad muss man sich auch selbst "überwinden" oder pushen dass da mehr geht.

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Shylenn  03.03.2022, 16:23
@Kieselchen88

Der Therapeut ist aber auch kein Hellseher. Dann sollte man gleich im Vorfeld sagen: "Ich habe massive Probleme damit, über gewisse Dinge zu reden", statt nur dazusitzen und die Wand anzuglotzen.

Da das Schreiben hier scheinbar wunderbar funktioniert, wäre es ja auch mal ne Idee, dem Therapeuten zu sagen: "Schreiben fällt mir leichter". Dann schreibt er ihm ne Mail und daraufhin weiß der Therapeut wenigstens woran er arbeiten soll.

Wer sich da einfach hinsetzt und sagt: "So du Therapeut, dann kitzel mal was aus mir raus", der ist halt einfach Fehl am Platz und sollte für jemanden Platz machen, der mehr aus sich raus geht, um Hilfe zu bekommen.

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Kieselchen88  03.03.2022, 22:30
@Shylenn

Im ernst. Niemand ist fehl am Platz in einer Therapie wenn er ein Problem hat. Du hattest dieses Problem scheinbar nie kannst dich also nicht in jemanden reinversetzen der ernsthaft an einer sozialen Phobie leidet. Diese Menschen können nicht. Sie sind blockiert in diesem Moment, das ist gerade das Problem. Daran arbeitet man eben und dann wird es auch irgendwann besser. Da hat auch keiner Schuld dran. Ich hatte das auch nur nie so extrem, ich war "mal" blockiert" manche Stunden waren dann eben für den Eimer (aus meiner Sicht), aber auf lange Sicht bringt es eine Menge in Therapie zu bleiben, bei mir kommt es kaum noch vor, aber ich hatte jahrelang Psychotherapie und es wurde immer besser auch gerade als ich irgendwann einen neuen Therapeuten hatte, der mir immer signalisiert hat, dass es okay ist mal zu schweigen oder nichts zu sagen zu haben. Es ist verdammt schwer für introvertierte Menschen aus sich raus zu kommen.

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Shylenn  04.03.2022, 03:17
@Kieselchen88

Nochmal.... gaaaaaanz laaaaaangsaaaaaam zum Mitschreiben:

Sie hat es bereits geschafft, sich hier schriftlich zu öffnen. Wenn sie das hier kann, kann sie bestimmt auch eine Mail an andere Leute schicken. Z.B. dem Therapeuten.

Wer eine solche Phobie vor Leuten hat, der ist nicht lebensfähig. Mit irgendwem muss man immerhin reden. Vermutlich dann also mit den Eltern - ergo nimmt man die Eltern mit zur Therapie, wenns alleine nicht klappt.

Wer geholfen kriegen will, der findet auch einen Weg.

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Das ist normal. Ein Therapeut kann nur mit dem arbeiten, was er bekommt. Wenn du ihm nichts gibst, über was soll er dann reden?

Die ersten Stunden wird er vermehrt geredet haben, um dein Vertrauen zu gewinnen. Aber du machst die Therapie, du willst, dass es dir besser geht, also erwartet er nun auch nach einigen Stunden, dass du was dafür tust.

Hallo,alleine das du den Terahpeut gut findes,ist schon positiv….Du brauchst etwaszeitbis du dich öfnest,dass sieht der Terapeut,er setzt kein durch,sonder er wartet ab…alles gute