mein Leben macht mir keinen Spaß mehr

12 Antworten

Erst mal ist es sehr berührend wie du schreibst...da scheint es also eine reiche Innenwelt zu geben. Wenn wir Deine Situation eine Depression nennen, vermeiden wir die Beziehung zu Dir und Deiner Erfahrung. Selbst wenn der Label auf einer "fachlichen Ebene" "korrekt" sein sollte, fängt man automatisch an, sich zurück zu ziehen: "Ah, Depression.... da macht dies und jenes, geh mal zu Arzt...etc"

Was mich berührt wenn ich das lese, ist zunächst einmal: Das "Außen" scheint toll und voll, das Innen.... ist vernachlässigt.? Wie gut, Du machst in schon so jungen Jahren die Erfahrung, dass alles im Außen (Job, Geld, Haus, Status, Bildung...etc) nicht das Glück bedeuten. DA ist es nicht zu finden. Dann fällt mir auf: Du hast dich nicht lieb, Du hast negative Urteile über Deine Stimmungen, Traurigkeit, Freudlosigkeit. So als dürfte das in Deinem Leben nicht vorkommen. Es hat aber einen Sinn, dass es das in deinem Leben gibt. Es zeigt Dir, wo du deine Erfüllung NICHT findest. Wenn wir dann mit der Leere und zunächst mit der Langweile im Innen in Berührung kommen, weil nichts im Außen es mehr "bringt", dann fühlen wir unangenehme Gefühle. Gefühle die sich in Innen angesammelt haben. Weiß du Blume, diese schwierigen Gefühle wirst etwas durchleben müssen ohne sie zu ernst zu nehmen oder etwas aus ihnen zu schlussfolgern. Es ist vielleicht ein inneres Gefühl von Wertlosigkeit, dass du irgendwann einmal mit dem hinzufügen von "Wertsachen" überdeckt hast, aber nun zeigt es sich wieder und keine Ablenkung hilft. Was für ein Glück, Du bist auf einem guten Weg: Erfüllung - oder die Fülle des Lebens - nimmt so viele Gestalten an wie es Menschen gibt. Doch für viele bleibt Erfüllung ein Traum von der Zukunft, in dem wir verschiedene Bedingungen stellen, unter denen sich Erfüllung einstellen sollte. Dann sind wir von ihnen abhängig, bis sich unsere Konditionen verändert haben – das kann schon mal ein Leben lang dauern. Ein Irrweg. Unsere Be-Ding-ungen be-ziehen sich auf Dinge im Außen. Unsere Konditionen hängen von unserer Konditionierung ab. Erfüllung ist nicht auf der Ebene zu finden, auf der du Dir etwas hinzufügen kannst. Hängst du Dich an eine Fülle von Dingen / Umständen / Bedingungen, auf die Du hoffst, wirst Du ernst, dicht, eng, schwer, zwanghaft, ängstlich... Dein Bewußtsein zieht kleine Kreise, denn Du identifizierst Dich mit Gedanken, die wie in Umlaufbahnen um ihre Objekte (Themen) kreisen. „Seelische Schwerkraft“. Das Bewußtsein hat den weiten Raum hinter den Dingen vergessen.

Fülle findet sich in der Leere. Im Freiraum, in der Leere des Nichtwissens, kann sich Bewußtheit ausdehnen. Die Leere ist leicht. Sie fällt uns nur deshalb schwer, weil wir in einer Leistungs- und „Hinzufügegesellschaft“ aufgewachsen sind, die uns seit der Kindheit auf das Erreichen von Dingen und Zielen (Wissen, Geld, Erfolg, Ruhm...) konditioniert hat. Doch die Fülle der Liebe lässt sich so nicht erreichen, denn ihr Wesen ist bedingungslos. Leer sein, meint frei sein von Bedingungen. Erreichen lassen sich nur Dinge, und das damit verbundene Glück ist nicht von Dauer. Selbst ein begehrter Partner wird nerven, wenn Du Dein Glück von seiner /ihrer Liebe abhängig machst. Sich auf die Leere als inneren Zustand einzulassen, bedeutet nicht, dass Du Asket wirst und nicht haben darfst, was Du wünscht. Es bedeutet nur, dass Du Deinen Selbstwert nicht an die Vorstellungen hängst, die Dir Deine Konditionierung vorgibt.

Habe Mut die schwierigen Gefühle zu erleben ohne sie zu ernst zu nehmen, ohne ICH zu ihnen zu sagen. Wenn du aufhörst dich für Deine "schlechten Gefühle/Gedanken zu verurteilen, kannst du beginnen mehr von dem zu tun was Dir Freude bereitet. Was ist das? Was macht dich an? Was gefällt Dir? Reisen? Eis essen? Vielleicht muss erst noch etwas mehr von Deiner "heilen Außensituation zusammenbrechen bevor Du fühlst was Dir gefällt. Wenn Du wirklich etwas ändern willst, Hilfe brauchst, kannst du mich als Freund hinzu fügen, dann können wir weiter kommunizieren. Alles Gute N.


Spottdrossel2  03.06.2012, 12:50

Wow......sehr schöne Antwort!

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Das klingt nach ner Depression - also nach einer Krankheit, die behandelt werden sollte. Du solltest wirklich mal den Weg zum Arzt auf Dich nehmen - erstmal dem Hausarzt davon erzählen. Und eventuell auch zur Frauenärztin, könnte ja auch eine Hormonstörung vorliegen. Sicherlich ist das Leben nicht immer rosig, aber dass es Dir so gefühlt schlecht geht, obwohl eigentlich nicht wirklich ein Grund dafür vorliegt, das scheint mir nach Krankheit zu riechen...

Depressionen und Burnout liegen sehr nahe beieinander, und da es keinen schwerwiegenden Schicksalsschlag in Deinem Leben gab, liest es sich, als gäbe es eine hormonelle Verstimmung. Somit würde ich Dir raten, Deinen Gyn aufzusuchen, dass er einmal den Hormonspiegel misst, im Rahmen einer Blutuntersuchung - vielleicht ergibt sich ja bereits ein mit Medikamenten zu behandelndes Ergebniss. Allerdings kann die Blutuntersuchung auch ohne Befund bleiben, und in dem Falle würde ich mich an einen Psychotherapeuten überweisen lassen, der mit Dir gemeinsam der Sache einmal auf den Grund geht, in einer ambulanten Gesprächstherapie. Hoffentlich bist Du Privatpatient, denn ansonsten muß man heutzutage oft mehr als 1 Jahr auf einen solchen Therapieplatz warten. Schneller geht es mit einer teilstationären Behandlungstherapie in den von Johanniter geführten Tageskliniken, was natürlich mit einem kleinen Kind nicht so einfach durchzuführen ist, da Du dort mindestens einen halben Tag anwesend sein mußt. Ich kann Dir Beides sehr empfehlen, besonders die Tagesklinik, wo Du schnell erkennen wirst, Du bist nicht alleine, mit Deinem Problem. Wichtig ist, dass Du Dich aufraffst, und etwas unternimmst - es ist einfach zu schade, das schleifen zu lassen, für die junge, glückliche Familie.

Hallo Blume (schöner Nick übringens!),

mir geht es auch oft so.

Ich habe einen Beruf und eine sehr kleine Wohnung.

Oft fühle ich eine innere Leere und bin traurig.

Das einzigste, was mir Freude bringt ist wenn ich kreativ sein darf, wenn ich malen kann, wenn ich musik spielen kann und vor allem, wenn ich Tiere sehe - die Tiere streicheln darf und mich mit ihnen beschäftigen kann.

Wahrscheinlich hast Du auch eine sehr kreative Ader und konntest sie noch nie so richtig im Leben für Dich ausleben?

Du schreibst ja auch, dass Du im Beruf unterfordert bist! Versuche doch Deine kreative Ader auszuleben und finde heraus, was Dich fordert und überwinde so diese Leere in Dir, Du kannst Dir dann Deinen eigenen Anforderungen gerecht werden.

Ich lebe nicht, ich mache nur das, was von mir erwartet wird, nicht mehr.........<-.:schreibst Du, dann geben die anderen Menschen Dir auch nur soviel zurück wie Du gibst..und eine Freundin will natürlich keine Minimal-Konversation...bei den Sachen solltest Du ansetzen und die Voraussetzungen schaffen...Menschen mögen Dich sehr gerne und freuen sich Deine Freunde(in) zu sein m.l.G.h