ist es schlimm, Uni erst mit 23 zu beginnen? (Schule, Ausbildung und Studium, Ausbildung)

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

01.10.2023, 17:04

Mit 23 Jahren noch anfangen wollen zu studieren? Das geht gar nicht, da ist das Leben doch schon so gut wie vorbei...

Nee, also mal ganz ernsthaft: Ich verstehe diese Frage, die hier mehrmals täglich gestellt wird, einfach nicht. Wie kann man auf die Idee kommen, dass man mit 23, 25 oder auch 28 Jahren zu alt ist, um ein Studium zu beginnen?

Zumindest für einen Mann war das bis vor wenigen Jahren eher noch früh als spät. 13 Jahre bis zum Abi, da war man dann mindestens 19 Jahre alt, eher 20 bis 21 (z.B. bei Einschulung mit 7 Jahren, Ehrenrunde, Auslandsaufenthalt usw.). Dann kamen noch 1 bis 3 Jahre Bundeswehr-Pflichtdienst dazu (ok, 3 Jahre liegen dann schon ein paar Jahre mehr zurück), dann vielleicht noch 1, 2 oder 3 Wartesemester... da war man dann bei Studienantritt locker 22 oder 23 Jahre alt.
Wer sich bei der Bundeswehr auf Zeit verpflichtet hat, der hatte seine Wehrdienstzeit erst mit Ende 20 rum und hat dann ggfs. einen Beruf gelernt oder ein Studium begonnen.

Und heute ist das doch nun wirklich auch keine Ausnahme... viele absolvieren auch mit Abi erst einmal eine 3-jährige Ausbildung, arbeiten vielleicht noch 1 oder 2 Jahre und fangen dann an zu studieren.

Zudem ist heute lebenslanges Lernen gefragt.

Ich habe nach Abi, Ausbildung und 10 Jahren im Beruf mit 33 Jahren nochmal angefangen zu studieren... allerdings berufsbegleitend, da man mit 33 Jahren dann doch schon einige finanzielle Verpflichtungen hat und kaum bis keine "staatliche" Hilfe bekommt.

Außerdem: Das heutige Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren, Tendenz steigend. D.h., mit 23 Jahren hast Du noch mindestens 44 Jahre Arbeitsleben vor Dir.

Also macht euch nicht so einen Kopf. 23 Jahre ist jung, sehr jung.