Ist die Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann nur eine Parabel?
Mit folgender Erklärung (aus einem englischen Text übersetzt):
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Der reiche Mann repräsentiert die Juden. Die Juden zur Zeit Jesu waren Nachkommen von Jakobs Sohn Juda. Der reiche Mann im Gleichnis hatte fünf Brüder, ebenso wie Juda, die alle von derselben Mutter, Lea, geboren wurden:
Ruben
Simeon
Levi
[Juda war der vierte Sohn]
Issachar
Sebulon
Der reiche Mann war in Purpur und feines Leinen gekleidet und lebte jeden Tag in Luxus. Das Purpur und das feine Leinen repräsentieren die Farben und Stoffe des Königshauses und der Priesterschaft. All dies bedeutet, dass den Juden die Dinge des Reiches Gottes anvertraut wurden. Sie wurden vor allen anderen Nationen auserwählt und mit den „Kleidern“ und dem „Luxus“ ausgestattet, den Namen Gottes zu tragen, seine Absichten auf der Erde zu repräsentieren und sich seiner Segnungen und seines göttlichen Schutzes über der Nation zu erfreuen.
Die Juden wussten genau, wer dieser reiche Mann war, sobald Jesus ihn beschrieb.
Lazarus hingegen repräsentiert die umliegenden Nationen, die nur am Tor des reichen Mannes betteln konnten und sich danach sehnten, die Krümel spiritueller Wahrheiten und Segnungen Gottes zu essen, die vom Tisch des reichen Mannes fielen.
Nachdem Lazarus und der reiche Mann gestorben waren, wurden ihre Rollen vertauscht. „Tod“ bedeutet im Kontext dieses Gleichnisses eine grundlegende Veränderung ihrer Lebensumstände.
Den Juden wurde schließlich von den Römern verboten, irgendwo in diesem Land zu leben, und sie wurden unter den Nationen verteilt. Dies ist seit Jahrhunderten die „feurige Qual“ des reichen Mannes (der jüdischen Nation).
Die „Lazarus“-Nationen nahmen die Heilsbotschaft durch Jesus Christus freudig an, vor allem dank der Bemühungen des Völkerapostels Paulus. Seit dieser Zeit lebt Lazarus in „Abrahams Schoß“, dem Ort des Glaubens. (Überall in den heiligen Schriften wird Abraham als „Mann des Glaubens“ dargestellt).
Dieser Ort des Glaubens ist der Ort, an dem Gottes Absichten auf der Erde und sein Segen in einem Volk verwirklicht werden, das aus allen Rassen und Nationen gezogen wird, um den Leib Christi zu bilden. Wir alle werden zu metaphorischen „Abrahams“ – Männern und Frauen des Glaubens – wenn eine lebensverändernde Begegnung mit dem Herrn Jesus Christus zu unserer Errettung führt. So ruht Lazarus jetzt im Schoß des Glaubens.
Schon der Name Lazarus ist bedeutsam, denn er bedeutet „Gott ist meine Hilfe“. Gott hat den nichtjüdischen Nationen geholfen und diese Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann zu einem hervorragenden Beispiel dafür gemacht, was Jesus meinte, als er sagte: „Die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten“ (Matthäus 19:30 und 20:16).
5 Antworten
eine Parabel?
Selbstverständlich!
Die Deutung, die Du hier teilst, ist aber ziemlich absurd.
Warum absurd?
Unter anderem weil es Dinge beschreibt, die erst lange lange nach Jesu Tod geschehen sind. Was hätten Jesu Hörer damit anfangen sollen?
Welche Deutung wäre besser?
Wikipedia bietet ein paar bessere Deutungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Reicher_Mann_und_armer_Lazarus
Ausführlicher wird es bei bibelwissenschaft.de klick
Das ist die Gefahr von Exegese - etwas hinein zu interpretieren, was da gar nicht steht. Nur mit dem nötigen Hintergrundwissen kann man herauslesen. Ein paar Semester AT und NT könnten dabei helfen.
Es gibt mehrere Deutungen, aber Deine ist einfach "to much".
- In der jüdischen Weisheit ging man davon aus, dass Gott den Gerechten belohnt und den Sünder bestraft. Seit dem Exil war aber das Volk Israel völlig verarmt, dabei war es doch auf der Seite der Gerechten. Diese Logik lies sich also nicht mehr halten. So wurde daraus der leidende Gerechte und somit lässt sich auch die erste Seligpreisung erklären: Selig, die arm sind...
- Es ist genau so, wie Jesus es erzählt - allein die Armut lässt Lazarus in den Himmel (Schoß Abrahams) kommen
- Es könnte auch eine Kritik an den Autoritäten sein, die in Reichtum leben, sich aber nicht um die Umsetzung des Gesetzes kümmern. Lazarus wäre dann der Gläubige Teil, der sich zwar an das Gesetz hält, aber eben einfach lebt.
Diese Geschichte dürfte eine reale Erzählung sein. Sie ist kein Gleichnis, da in Gleichnissen keine Namen verwendet werden, hier aber schon. Dazu hat Jesus auch keine Auslegung gegeben, sondern diese Geschichte einfach stehen lassen (was auch Sinn ergibt): Lukas 16,19-31 | Bibleserver
Ja (Lk.8,10).
Der Verfasser dieses Textes liegt falsch. Total falsch!
Der Reiche in diesem Gleichnis ist schlicht und einfach ein Reicher. Einer, der alles hat, außer einem liebevollen Blick auf seine Mitmenschen.
Und Lazarus steht hier für die Armen. Die Armen in jeglicher Hinsicht. Warum er als einziger Mensch in den Gleichniserzählungen einen Namen hat, ist unbekannt. Vielleicht spielt Jesus auf einen konkreten Fall bzw. eine konkrete Person an.
Durch die Art und Weise, wie der Verfasser des von dir zitierten/übersetzten Textes mit pseudohistorischen Bezügen die eigentlich sehr einfache, aber radikale Aussage "wegtheologisieren" will, macht er sich selbst zu einem Reichen im Sinne des Gleichnisses. In dem er nämlich die auch an ihn gerichtete Aufforderung Jesu, sich mit Mitgefühl um die Armen in der Gesellschaft zu kümmern, mit fadenscheinigen Argumenten ausblendet und umgeht.
Du liegst falsch. Total falsch!
Ich habe den Text nicht verfasst, also diese Behauptungen nicht aufgestellt, sondern hinterfragt.
Okay, dann gilt mein Anwurf dem Verfasser dieses Textes, wer auch immer das sein mag. Ich korrigiewre das mal eben. :-)
Warum absurd? Welche Deutung wäre besser?