Heu selber häckseln für altes (fast zahnloses) Pferd. Wer hat Erfahrung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe schon versucht, Heu selber zu häckseln. Das wollte ich dann unter das Kraftfutter mischen, um das zu verlängern und dafür zu sorgen, dass die Pferde länger daran fressen.

Ich habe es mit Häckselmaschinen für den Garten versucht. Geht nicht. Bleibt irgendwann einmal stecken. Habe auch versucht Stroh zu häckseln, das ja härter ist. Hat auch nicht funktioniert.

In England haben wir Heu gehäckselt und feucht unter das Kraftfutter gemischt. Davon bekamen die Pferde einen ganzen Zehn-Liter-Eimer voll. Das wollte ich hier halt auch haben.

In England heißen Heu-Häcksel Chaff. Und dafür gab es einen sogenannten Chaff-Cutter. Das war wie eine überdimensionale große Brotmaschine. Wurde von Hand betrieben.

In den letzten 25 Jahren - so lange habe ich meinen stall - habe ich in Deutschland so eine Maschine nicht gefunden.

Statt Heucobs kannst du auch von Marstall Heuersatz geben.

http://www.marstall.de/cms/produkte/universal-linie.html?page=shop.product_details&product_id=20&flypage=flypage.tpl&pop=0.

Das muss man nicht einweichen. Es ist fütterfertig und absolut staubarm.


Lisabine 
Fragesteller
 19.08.2012, 01:04

Die guten alten Engländer....

Hab mioch schon ein bisschen schlau gemacht. Chaff-Cutter oder Heuhäckselmaschinen gibt es noch, allerdings eher alt. Aber mein Mann bastelt gern und so habe ich große Hoffnung, dass ich demnächst mein Heu selber häckseln kann. Danke für die Antwort.

PS: Ich war auch mal ein Jahr als Groom in Großbritannien unterwegs, habe aber keinen Chaff-Cutter dabei kennengelernt...

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Tangstedt  19.08.2012, 15:47
@Lisabine

Ich war in den 70-er Jahren drüben. Vielleicht machen die das dort heute auch nicht mehr?! Ich habe diese Häcksler - von Hand zu betreiben - auch in Deutschland schon gefunden, sogar bei Ebay - für weniger als 100 Euro. ABER: Die Dinger standen ALLE im Süddeutschen Raum, sind sauschwer und wurden nicht ersandt.

Sie laufen in der Regel als Strohhäcksler und wurden früher verwendet, um das Stroh zu häckseln, das man für den Mörtel an den Hauswänden brauchte...

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Lisabine 
Fragesteller
 20.08.2012, 01:30
@Tangstedt

Ah, interessant.

Hab mich schon gefragt, wofür die Häcksler gebraucht wurden, denn den Pferden gehäckseltes Raufutter zu geben, ist es ja wohl eher nicht gewesen. Aber heute findet man ja immer mehr Häcksel in den Fertigmüslis. Ist eben ein kalorienarmer Füllstoff.

Ich war Anfang der Neunziger in Großbritannien. In einem Stall haben die mit Papierschnipseln eingestreut, aber die wurden gleich so geliefert. Damals hab ich das erstemal einen Pferdephysiotherapeuten kennengelernt und zuschauendürfen.. War echt spannend, gabs damals 1n Deutschland noch nicht

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es werden nur Heucops bleiben. Selber Heu häckseln kann gefährlich sein und zur Schlundverstopfung führen. Wenn das so einfach wäre, würde ja Niemand mehr Heucops füttern. Du mußt aber die Mahlzeiten auf mehrere am Tag verteilen. 3-4x am Tag Heucops. Dazu noch Quetschhafer und vielleicht eine Kräutermischung. Es gibt auch spezielles Zusatzfutter für alte Pferde. So ein altes Pferd ist nicht billig. Man muß da die Wirtschaftlichkeit mit den Gefühlen und den finanziellen Möglichkeiten gut abwägen.


Lisabine 
Fragesteller
 19.08.2012, 00:50

Eigentlich wollte ich wissen, ob jemand Erfahrung hat mit dem Häckseln von Heu. Nicht wie man Heuhäcksel verfüttert oder generell ein altes Pferd füttert.

Aber: Warum ist es was anderes, wenn man selbst gehäckseltes Heu einweicht und verfüttert, als wenn man Heucobs einweicht und dann verfüttert??? Warum bei dem einen Schlundverstopfung und beim anderen nicht????

Die wenigsten Pferde sind wohl "Wirtschaftlich" für seinen Besitzer. Meine mußten jedenfalls nie Geld für mich verdienen bzw. ihr Futter erarbeiten. Aber ich verdanke meinem Pferd viele schöne Momente und jede Menge persönlicher Entwicklung. Whatever: selbstverständlich darf er nun auch seinen Lebensabend genießen und -wenn er möchte- erzieht er nebenbei noch meine Kinder zu eigenständigen Persönlichkeiten. Also kommt töten auf gar keinen Fall in Frage.

Trotzdem möchte ich die Kosten nicht explodieren lassen. So etwa um das fünffache ist schon ein Brocken und das möchte ich nicht einfach so hinnehmen, ohne über Alternativen nach gedacht zu haben.

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Welche Zähne fehlen ihm denn? Ich habe hier bei mir einen stehen, dem fehlen nach einem Unfall drei Frontzähne oben und zwei unten...er kommt da super mit zurecht und ist auch sehr gut im Fütterungszustand...

Heucobs sind in der Tat sehr teuer als "Alleinfutter". Mit Häckseln habe ich selbst noch keine Erfahrungen gemacht. Es gibt aber geschnittenes Heu, da wird das Heu direkt beim Pressen auf ca 15 cm geschnitten.Also natürlich nicht alles, aber im Prinzip hast du dann die normale Lage Heu in Streifen geschnitten.

Vielleicht würde wässern etwas bringen, feuchte Halme müssten doch eigentlich wieder etwas weicher sein...? Vielleicht auch auf gute Heu-Silage umsteigen, die hat einen etwas höheren Feuchtigkeitsanteil als reines Heu.

Sonst wüsste ich grad auch nichts mehr.

Die Zähne die er noch hat sind aber in Ordnung? Also keine Haken auf den Backenzähnen oder so?


Lisabine 
Fragesteller
 19.08.2012, 01:11

Ein Schneidezahn und vier Backenzähne. Pferde können sehr gut ohne Schneidezähne leben, aber bei den Backenzähnen wirds schwierig.

Mit Heu-Silage bekommt er dicke Beine und nur etwas weicher reicht leider nicht mehr.

Im Übrigen werden die Zähne meiner Pferde jährlich von einem Dentisten angeschaut und gerichtet. Und die nächste Zahn-OP die letzte kostete 1200€ kommt bestimmt... Laut Dentist

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Nessie39  19.08.2012, 09:22
@Lisabine

Hmmmh, das ist natürlich Mist mit den Backenzähnen. Da stimme ich dir auch vollkommen zu, dass es damit wirklich schwierig wird mit dem Fressen.... :-/

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Nicht selber häckseln - es sei denn, Du willst eine Schlundverstopfung riskieren.

Heucobs sind zwar teuer, aber auch ergiebig. Sie werden ja vor dem Füttern eingeweicht, damit sie quellen können.


Lisabine 
Fragesteller
 19.08.2012, 00:10

Ein Kilo trockene Heucobs sind ein Kilo und zur Berechnung der Futterration ist nur das Trockengewicht interessant, egal wieviel sie eingeweicht ergeben.

Da ein Teil der Raufuttertagesration durch Heucobs ersetzt werden muß, denn das Heu/Gras kann er nicht mehr ausreichend zerkleinern und damit nicht genügend Nährstoffe aufnehmen, steigen die Raufutterkosten enorm und das würde ich gerne in Grenzen halten.

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