Fühlen oder sind immer mehr Menschen vom Leben überfordert?

4 Antworten

Überfordert oder unterfordert - die Übergänge sind manchmal fliessend.

Manchmal habe ich den Eindruck, die Leute wollen einfach mal Zeit haben, um wieder selber etwas in die Hand nehmen zu können und sich dabei selbstwirksam zu fühlen.

Die meiste Zeit sind wir ja abhängig und haben wenig Freiräume. Man kann nicht mal kommunizieren, wenn man gerade kein Handy hat oder die Batterie leer ist. Dabei hätte man alles, was es braucht, zum Kommunizieren: Hände, Stimme, Gesicht... Aber man kann das alles nicht benutzen, weil man das verdammte Ding gerade nicht dabei hat. Die Kontrolle über unser Leben kommt uns abhanden. Das frustriert.

Das finde ich schon. Und hat diverse Gründe. Zum einen kommt schon als Kind ein enormer Druck von vielen Eltern, auf die Kinder zu. Statt dass man sie entwickeln lässt in ihrem eigenen Tempo.

Dann wird immer alles schneller und man kann kaum noch einfach an einer Arbeit bleiben ohne gestört zu werden. Dabei sind 90% der Mails, Telefonate total überflüssig.

Das kann dann schon zu Überforderung und psychischen Problemen führen, wenn man nie einfach etwas in Ruhe machen kann.

Ich sehe das Leben als ständige Herausforderung, fühle mich aber nicht überfordert. Oft fängt eine Überforderung klein an und vergrößert sich dann so lange, bis dem einen oder anderen diese Überforderung ganz allgemein über den Kopf wächst. Ob das aber "immer mehr" werden, kann man wahrscheinlich pauschal nicht sagen. Mich jedenfalls überfordert mein Leben nicht.

Ja, definitiv. In unserer Gesellschaft geht es hauptsächlich um Leistung, Bildung, Geld verdienen, Erfolg haben, besser sein, schöner sein und so on. Es gibt allerdings auch Menschen, die sich von all dem freigemacht haben, auch Bürgergeldempfänger genannt. Die Frage ist, ob man damit glücklicher wäre. Ich persönlich nehme lieber den Stress in Kauf.