Demokratie: Glaubt ihr, dass die Politik es gut mit euch meint, mit uns?
Artikel 20 (2) unseres Grundgesetzes in Deutschland besagt "[...]Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt."
In den letzten Jahren beobachte ich im privaten Umfeld, aber auch sonst einen Zuwachs der Unzufriedenheit unter den Menschen. Viele sagen, dass unsere Politik von Lobby/Banken/Industrie/Wirtschaft stark beeinflusst wird; dabei ist es ja eigentlich das Volk, welches die Staatsgewalt angeblich inne hat. Brisante Gesetze werden bei großen Events "schnell" verabschiedet. Keiner der Menschen mit denen ich rede (ob links, rechts, bunt, konservativ, sonstewas) sagt mir gegenüber, dass er das Gefühl hätte, dass man selbst/das eigene Denken oder zumindest die Dinge, in welchen sich die Mehrheit einig ist, in den demokratischen Entscheidungen verstärkt wiederfindet. Die Geschäftigkeit von Lobby, Banken und Co und das damit verbundene politische Handeln scheint überhand zu nehmen; der Einfluss jener auf unser Parlament wird gar durch Gesetze gebilligt. Jahr für Jahr blättert sich ein Skandal nach dem anderen, werden Gelder in welcher Art auch immer "veruntreut" und es passiert gefühlt nichts bis auf eine massive starke mediale bzw. soziopsychologische Beeinflussung der Menschen (Meinungsmache), welche letztlich in der Entmündigung des eigenen Volkes führt, u.a. dadurch, dass sich jenes längst nicht einig und damit uneins zu sein scheint; ich glaube übrigens, dass man damit am besten regieren kann.
Wirklich vertreten, geschützt und sukzessiv gestärkt fühlen sich Großkapitaleigner oder jene, welche die Gelegenheit bekommen mit jenen Steuergeldern zu hantieren. Dazu kommt der Anstieg an Rechten jener ggü. dem zunehmend entmündigten Bürger. Wir haben gefühlt keine Entscheidungsgewalt mehr, falls dem jemals so war. Schon bald blicken wir noch stärkeren Polizeigesetzen, einer Zunahme der Einschränkung von Freiheitsrechten, bargeldlosem Geld und überhaupt einer Zunahme der Unterjochung durch o.g. entgegen, als das zuvor. Und das schlimmste: jenen die es interessiert, denen hört man nicht zu.
Zwar Tucholsky zugesprochen, wenn auch umstritten; so verstehe ich das Zitat mehr und mehr "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten". Meiner Meinung nach scheitert die Demokratie genauso, wie es schon bei dem Kommunismus oder dem Sozialismus - und zwar aus den gleichen Gründen. Wir haben keine Kontrolle über jene, die versuchen das System zu kontrollieren. Glaubt ihr an die Funktionalität der Demokratie und der bedingungslosen Umsetzung des Volkswillens ? In der USA konnten Studien längst zeigen, dass das dortige angeblich demokratische System längst zu einer Farse mutiert ist.
9 Antworten
Wenn das Volk entscheidet, dann danch was dem Einzelnen am besten nützt. Ob es dann auch für die Gemeinschaft und Wirtschaft am besten ist, das ist die Frage.
Es gäbe dann viel Egoismus in der Gesellschaft, ausgelöst durch Unwissen.
Lobbyisten beraten Politiker, denn die sind nicht für jedes Thema Spezialisten. Man kann nicht immer so ohne weiteres davon ausgehen, dass Politker gekauft sind. Das ist in Deutschland eher weniger das Problem.
Der Lobbyismus wird häufig falsch verstanden. Was aber im Umkehrschluss nicht heisst, dass er nicht auch schon mal missbraucht wird.
Der Kapitalismus spricht denke ich eine ganz andere Sprache. Er nützt denen, denen er nützt. Lobbyismus ist nicht mit Technokratie gleichzusetzen.
Na ja, also zunächst müsste man definieren was "gut" überhaupt heißt, das ist ja u.U. sehr subjektiv. Ansonsten, ja der Lobbyismus gewisser Gruppen ist sehr stark, aber wenn der Wähler jene Parteien und Politiker immer wieder wählen die diesen Lobbyismus ermöglichen muss ich wohl annehmen, dass die Meisten das völlig OK finden. Von daher ist das dann schon demokratisch.
Es geht in der Politik nicht um gut meinen, sondern um handfeste Interessen.
Im Großen und Ganzen schon.
Es hat nur nicht jeder die gleichen Interessen. Daher ist eine gewisse Unzufriedenheit vollkommen normal.
Ich stimme dir zu, deshalb ist mir eine Demokratie auch weniger wichtig als das Wirtschaftssystem, in der Sowjetunion hattest du eigentlich schon mehr zu sagen als in der USA.
Burkina Faso hatte sogar eine recht gewöhnliche Demokratie und war Sozialistisch, jedoch wurde der Sozialistische Präsident, Thomas Sankara, dann getötet wo wahrscheinlich auch die USA und Frankreich mitgespielt haben.
Kuba hat ebenfalls eine Demokratie und zwar eine andere als diese.
und zum Beispiel hatte die DDR hatte ebenfalls mehrere Parteien (doch eine Haupt Partei).
Ich würde Lieber im Sozialismus Leben, dort kann ich wenigstens in der Fabrik oder so etwas mehr Mitbestimmen und eventuell sogar noch etwas in der Politik
Man kann viele Beispiele gegen Freiheit im Kapitalismus sehen und viele schlimme Sachen, wo auch wenn der Sozialismus nicht perfekt ist er wenigstens Meistens nicht ganz so schlimme Sachen getan hat.