AfD verliert 3% - Waren das die Demos?
Die AfD ist einer Umfrage zufolge weiterhin die zweitstärkste Kraft in Deutschland – verliert derzeit jedoch an Zuspruch. Im »Politbarometer« des ZDF büßte die Partei drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat ein und kam auf 19 Prozent. Auch in dem am Donnerstag veröffentlichten »Deutschlandtrend« der ARD hatte die Partei 3 % verloren und war ebenfalls bei 19 Prozent gelandet.
Beim »Politbarometer« gaben 72 Prozent an, dass ihrer Ansicht nach von der AfD eine Gefahr für unsere Demokratie ausgehe. Ein Verbot der AfD unterstützten allerdings nur 41 Prozent.
Das Thema Rechtsextremismus hat der Erhebung zufolge stark an Bedeutung zugenommen und liegt bei den wichtigsten Problemen in Deutschland jetzt auf Platz zwei, knapp hinter dem Thema Migration. Die seit mehreren Wochen stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus finden 79 Prozent gut.
Das schreibt der Spiegel in einem Artikel zum aktuellen Politbarometer.
Bisher wurden große Bedenken geäußert die Demonstrationen könnten der AfD eher Wähler in die Arme treiben. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Was denkt ihr? Liegen die sinkenden Umfragewerte für die AfD wirklich an den Massendemonstrationen, oder vermutet ihr dafür andere Gründe?
Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen
14 Antworten
Es liegt an der journalistischen Arbeit von Correctiv, wodurch die rassistischen "Geheimpläne" der AfD in die Öffentlichkeit gelangt sind. Die AfD hat darauf widersprüchlich reagiert: von Dementi bis zur Bestätigung war alles dabei!
Sowas verunsichert natürlich AfD-Sympathisanten, die sich selbst nicht für rechtsextreme Rassisten halten. Gerade Personen mit Migrationshintergrund, die eventuell mit der "millionenfachen Remigration" gemeint sind, reagieren irritiert oder schockiert und wenden sich dann eher von der AfD ab.
Die Demos gegen Rechtsextremismus und gegen AfD mit einer großen Anzahl an Teilnehmern als Reaktion auf die Correctiv-Enthüllungen verstärken diese Verunsicherung bei den ehemaligen AfD-Sympathisanten, die möglicherweise Migrationshintergrund haben und sich ohnehin nur aus Protest der AfD zugewandt hatten.
In der Zwischenzeit ist das BSW in der Statistik aufgetaucht.
Daher ist ein Wechsel einiger Wähler dorthin durchaus anzunehmen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen weiter entwickeln.
Ich sehe hier eher ein Zusammenhang zwischen der Gründung der BSW und dem kleinen Rückschlag.
Ich schätze das diese 3 Prozent aus Protestwählern bestehen, die sich eher einen sozialistischen Kurs wünschen und daher zu Wagenknecht wechseln.
Es kann auch einfach sein das den Leuten die AFD sonst gewählt hätten die Ausreden ausgehen.
Wenn man ein viertel der Bevölkerung aus DE vertreiben will weil irgendein Urahn nicht in DE geboren wurde dann kann man eben nicht mehr sagen das man nicht rechts ist wenn man Pro AFD ist.
Oder es sind Leute die vorher AFD gewählt hätten aber denen klar wurde das sie mit zu den "ausgesiebten" gehören würden.
Eine Kombination aus den Demos und dem Verhalten der Partei, vermute ich. Ich bezweifle tatsächlich, dass weniger Menschen die AfD wählen würden, vermute aber viel eher, dass viele der Nichtwähler jetzt überlegen, andere Parteien zu wählen. Die AfD hat im vergangenen Jahr viele Nichtwähler mobilisiert, jetzt kommt der Gegenruck von mitte-links. War eigentlich eine erwartbare Reaktion.